Erst kürzlich hat sich Brigitte Melzer ihrem Broterwerb den Rücken gekehrt, um sich vollends auf das Schreiben zu konzentrieren. Mit »Der Geist, der mich liebte« legt sie ihren ersten Roman unter dem Pseudonym Kate Logan vor.
Samantha Mitchell erbt das Haus ihrer Tante Fiona, die mit Mitte vierzig überraschend an einem Herzinfarkt starb. Um sich um den Verkauf zu kümmern reist Sam in die Kleinstadt Cedars Creek und steht vor einem wahren Alptraum, der erst einmal nur mit dem alten Haus ihrer Tante am Ende einer einsamen Straße beginnt. Während draußen die Sonne scheint, spendet ihr das Haus keine Wärme. Es ist kalt und auch das Feuer im Kamin, scheint die Kälte kaum vertreiben zu können. Viel Arbeit steht ihr bevor, um das Haus für den Verkauf herzurichten. Zudem befindet sich das Haus auf dem Friedhofsgrundstück.
Schon an ihrem ersten Tag lernt sie Tess kennen, eine etwas verrückte, aber sehr zuverlässige, junge Frau, die sich ganz nebenbei mit Parapsychologie beschäftigt.
Auch der junge Adrian Crowley begegnet ihr am ersten Tag und für einen Moment glaubt sie, in dem gut aussehenden Mann ihren Traumprinzen zu erkennen.
Doch das ändert sich schlagartig, als sich ein anderer Mann in ihr Leben drängt: Nicholas.
Leider gibt Nicholas ihr nicht die Wärme, die ein Frau bei einem Mann sucht. Im Gegenteil ist es in seiner Gegenwart kalt und seine Berührungen sind nicht mehr als kühle gehauchte Flügelschläge.
Nicholas ist ein Geist.
Doch Sam fühlt sich mehr und mehr zu ihm hingezogen. Dann wird sie überfallen, sie erfährt eine Geschichte, die ihre große Liebe Nicholas in ein grausames Licht setzt und Sam glaubt den Boden unter den Füßen zu verlieren. Nur Tess kann ihr jetzt helfen, aber längst sind die Menschen mit denen Sam zusammen war in Gefahr.
Vom Titel sollte man sich nicht abschrecken lassen, dieser Verlagsvorschlag stieß auch bei der Autorin nicht auf Begeisterungsstürme. Jedoch würde ich Männern von der Lektüre abraten. »Der Geist, der mich liebte« ist eher für Frauen ab circa vierzehn Jahre geeignet.
Während sich die ersten Seiten ein wenig zäh lesen und der Leser über den einen oder anderen seltsamen Zufall stolpert ist es nach dem ersten Drittel kaum möglich den Roman zur Seite zu legen. Immer mehr baut sich die Spannung auf, bis es schließlich zum Finale kommt, bei dem, über Leben und Tod auf geisterhafte Art und Weise entschieden wird. Inständig hofft man, dass die letzten Seiten nur ein einziges Ende nehmen und dann wird es doch ganz anders. Ob die letzte Seite wirklich befriedigend ist, muss somit jeder für sich selbst entscheiden.
Eine spannende Geschichte, die Kribbeln im Bauch verursacht.
Ein zweiter Teil ist bereits in Planung, wird aber voraussichtlich nicht vor Frühjahr 2010 erscheinen. Der Arbeitstitel lautet »Happy Halloween, Sam Mitchell!«. Ob es bei dem Titel bleibt, ist noch ungewiss.
Brigitte Melzer
Der Geist, der mich liebte
Ueberreuter Verlag, 2007
Hardcover
288 Seiten
ISBN 9783800052905
14,95 Euro
Webtipps:
Interviews mit Brigitte Melzer hier im Blog:
Aufhören zu schreiben? Keine Chance!
Diese Rezension steht auch auf www.schreib-lust.de
© Text: Nicole Rensmann
© Cover: Ueberreuter Verlag