In den letzten Tage las ich wieder einmal darüber, dass sich Lektoren über Autoren austauschen. Aber auch, dass Lektoren, die von einem Verlag zum anderen wechseln, manchmal „ihren“ Autor mitnehmen, gern aber auch ihr Wissen über das möglicherweise unprofessionelle Verhalten eines Autors am neuen Arbeitsplatz verwenden. So kann es passieren, dass ein Autor, der sich stilistisch oder anderweitig einen Fehltritt geleistet hat, keinen Fuß mehr auf den Boden kriegt. Bei einer einmaligen Fehlleistung oder einer, die weit zurückliegt sicherlich ungerecht, anderenfalls – je nach Schweregrad – nachvollziehbar.
Aber auch Autoren reden über Verleger, Verlage, Lektoren, Agenten und Übersetzer: Mit wem hast du welche Erfahrungen gemacht? Kannst du mir den oder den empfehlen? Soll ich von dem die Finger lassen?
Jeder gibt seine positiven wie negativen Erfahrungen weiter, wobei hier das persönliche Gespräch bzw. der interne Austausch per E-Mail dem öffentlichen Forum vorgezogen werden sollte.
Wichtig dabei ist abzuwägen: Kann ich meinem Informanten wirklich trauen? Lästert er oder sie gerne, ist er oder sie nur beleidigt, neidisch oder will der Person, über die gesprochen wird, nur eins auswischen – aus welchen Gründen auch immer?
Speziell, was die Zusammenarbeit betrifft, stellt sich oft heraus, dass X zwar mit Y nicht kann. Z mit Y aber perfekt harmoniert. Vom Handwerk betrachtet: Weiter entwicklen sich – im Normalfall – alle.
Anders sieht es bei Betrug aus, Plagiat, nicht gezahlten Honoraren, wiederholt nicht abgelieferten Manuskripten, nicht vermittelten Romanen aufgrund „Nichtstun“ etc.
Bei solchen „Vergehen“ trennt sich die Spreu irgendwann vom Weizen – auch wenn es manchmal etwas länger dauert.
In der Zeit heißt es: Ehrlich bleiben und stets ein bisschen mehr als sein Bestes geben.