Bei solchem Wetter sollten wir eigentlich draußen sitzen, lesen, schlafen, faulenzen. Ich kann das nicht; nicht weil ich nicht dürfte, sondern weil ich nicht faulenzen kann. Das habe ich irgendwann, während meiner Mutation zu einem Erwachsenen, verlernt.
Gelesen habe ich allerdings, aber am Rechner, da es sich um eine Datei handelte – nicht meine, eine andere. Ein Buch, das ich vorab lesen durfte.
Außerdem schreibe ich natürlich auch noch ein bisschen. Es geht langsam voran, jeden Tag ein bisschen. Aber es ist beruhigend, dass es noch geht: Das Schreiben.
Ein kurzes Interview durfte ich auch geben, per E-Mail. Die Teenager der Klasse, in der ich letztens gelesen habe, interviewten mich für ihr Zeitungsprojekt. Die schönste Frage lautete: Warum wird es in Kapitel 32 so extrem romantisch?
Das finde ich irgendwie süß, zeigt aber auch, dass diese Altersgruppe für romantische Szenen dieser Art noch nicht empfänglich ist. Das ist nicht schlimm, schließlich war »Firnis« eher für Frauen (und Herren) ab Mitte dreißig gedacht. Umso mehr freut es mich, dass sich die Klasse mit dem Buch so auseinandersetzt.
Und wenn wir mal überlegen, was wir so in der Schule gelesen haben – da waren selten Jugendromane dabei, meist waren es strunzlangweilige Krimis oder Klassiker, die ich damals zum Gähnen fand.