Anfang Juni 2014 habe ich über den 1. Backversuch des dreifarbigen Marmorkuchens berichtet. Das Rezept „Bunter Marmorkuchen“ hatte ich aus dem Buch »Das große Backen«. Der dritte Teig sollte mit Götterspeisenpulver gefärbt werden.
Doch in diesem Pulver sind so viele Inhaltsstoffe, die braucht kein Mensch, und schon gar kein Kuchen. Es musste anders gehen. Ich versuchte es zunächst nur mit Erdbeermarmelade. Die Färbung des dritten Teigs fiel kaum auf. Es musste eine natürliche Alternative her. Dabei stieß ich auf Rote Bete Pulver.
Seit einigen Wochen verwende ich Rote Bete Pulver beim Backen. Ein tolles Zeugs. Besonders Zuckerglasuren lassen sich damit rosa bis knalligrot färben. Das sieht super aus. Rote Bete Pulver färbt lediglich und gibt keinen Geschmack ab – sonst sähe es nur gut aus und würde eher fragwürdig schmecken.
Seit meinem ersten Backversuch habe ich den „Dreierlei Marmorkuchen“ zwei Mal neu gebacken und ein bisschen experimentiert. Hier mal mein vorläufiges Ergebnis. Das Rezept habe ich deutlich verändert und bin auf mein altes Marmorkuchen-Rezept zurückgegangen, das ich schon seit mehr als zwanzig Jahren anwende. Das stammt aus einem uralten Dr. Oetker Backbuch.
Marmorkuchen Dreierlei á la Nicole (oder Marmorkuchen Fürst Pückler)
Zutaten & Zubereitung
- 225 g Zucker mit
- 50 g selbst hergestellten Vanillezucker mischen (alternativ 275 g Zucker, Vanillezucker aus der Tüte ist nicht nötig) und
- 5 Eiern schaumig rühren. Dann
- 300 g weiche Butter stückchenweise unterrühren.
- 500 g Mehl mit
- 1 Päckchen Backpulver und
- 1 Prise Salz mischen und unter die anderen Zutaten mischen.
- 125 ml Milch einrühren.
- Den Teig in drei Schüsseln gleichmäßig aufteilen. Wer es exakt möchte, wiegt ab.
Zutaten heller Teig:
- 1/2 Vanillestange auskratzen und das Mark gut unterrühren.
Zutaten dunkler Teig:
- 1 TL gehäufter EL Kakao
- 2 EL Rum
- 1 TL Zucker
- Alles gut verrühren.
Zutaten roter Teig:
- 2 TL Rote Bete Pulver*
- ca. 6 TL Erdbeermarmelade, oder Kirsch oder Himbeer – rot sollte sie sein (ohne Fruchtstücke)
- Alles gut verrühren.
Nun eine ca. 30 cm lange Kastenform oder eine Rohrbodenform gut ausbuttern und bemehlen, damit sich der Kuchen später gut auslöst. Backpapier knickt immer an irgendeiner Stelle und hinterlässt dann unschöne Falten im Kuchen. Praktisch ist auch eine Silikonform – die braucht weder Fett noch Backpapier (z.B. von Lurch).
Zuerst den hellen, dann den dunklen, zum Schluss den roten Teig in die Form füllen und glatt streichen. Eine andere Reihenfolge ist natürlich auch erlaubt: Erst dunkel, dann rot, dann gelb … schwarz-rot-gold für die nächste EM und WM. In diesem Fall sollte nachfolgender Schritt nicht durchgeführt werden.
Eine Gabel in Schlangenlinien oder Zick-Zack durch den Teig ziehen, damit ein schönes Muster entsteht.
Im Rezept von »Das große Backen« wird ein Esslöffel empfohlen. Das funktioniert auch. Eine Gabel gleitet aber weicher durch den Teig.
Backzeit: 180 Grad, mittlere, bzw. untere Mitte, Ober- und Unterhitze, ca. 60 Minuten.
Ca. 10 Minuten in der Form, dann auf einem Gitter abkühlen lassen.
Die Glasur
Mit Puderzucker bestäuben oder 200g Blockschokolade im Wasserbad auflösen und über den Kuchen streichen.
Die dritte Variante: Roter Zuckerguss.
Dafür 1 TL Rote Bete Pulver mit ca. 150 g Puderzucker mischen und so wenig warmes Wasser zufügen, bis eine zähe Masse entsteht. Diese dann mit einem Backpinsel über den Kuchen streichen.
* Rote Bete-Pulver habe ich beim „Bremer Gewürzhandel“ bekommen und eignet sich vor allem gut zum Färben von Lebensmitteln wie Kartoffelpüree, Kuchen- oder Nudelteig. Es besteht zu 100% aus Rote Bete und ist somit total vegan, vegetarisch und natürlich.