[Werbung – kostenlose Zusendung, Kulinarik testen]
Verjus?! Nein, ich gebe zu, bevor Barbara Öhlzelt mir davon erzählte, kannte ich Verjus nicht. Jetzt bin ich um Wissen und eine Zutat in der Küche reicher.
Verjus ist toll. Warum? Das erzähle ich später. Erst einmal stelle ich Barbara Öhlzelt und ihre Weine aus dem Kamptal vor.
Weingut Barbara Öhlzelt in Österreich
Das Weingut Öhlzelt schaut ausnahmsweise mal nicht auf eine hundertjährige Familientradition zurück. Frau Öhlzelt baut ihre Tradition selbst. Ihr Mann, der Gastronom Karl Schwillinsky, unterstützt sie dabei tatkräftig. Ihr Markenzeichen: Die Ziege in groß und klein.
Ihren ersten Jahrgang vinifizierte Barbara Öhlzelt 2004. Dabei setzt sie ausschließlich auf Handlese und produziert aktuell nur Weißweine. Ihr Schwerpunkt liegt bei Riesling und Grünen Veltliner.
Die Rebstöcke ihres Rieslings sind 65 Jahre und stehen auf dem Kogelberg. Die Trauben der kräftigeren Lagenweine stammen aus Toplagen wie Heiligenstein oder Seeberg. Die leichtere Weinlinie vermarktet Barbara Öhlzelt unter dem Namen „Kitz“. Passend.
2007 ergänzen Karl Schwillinsky und Barbara Öhlzelt das Wein-Sortiment mit einem nichtalkoholischen Produkt, das dennoch aus Trauben produziert wird: Dem Verjus. Beteiligt daran war Sternekoch Hans Haas, der Barbara Öhlzelt animierte das Würzprodukt für die Küche aus der Vergessenheit zu holen und neu aufzulegen.
Die Weine aus dem Kamptal
Seit 2004 pflegt und hegt Barbara Öhlzelt ihre Weinberge im Österreichischen Kamptal. Dabei hat sie sich dem Weißwein verpflichtet.
Grüner Veltliner, Riesling oder die Rebsorten für den Gemischten Satz – alle Weine werden in liebevoller Handarbeit geerntet und sortiert.
Zusammen mit dem Schriftsteller Daniel Glattauer und seiner Frau Lisi hat Barbara Öhlzelt 2015 einen Gemischten Satz aus den Rebsorten Grüner & Roter Veltliner, Weißburgunder sowie Grüner Sylvaner kreiert. Passend dazu gibt es »Gut gegen Nordwind – Gemischte Sätze« (Goldmann Verlag, 2008) in Buchform.
Wein und Literatur – das passt perfekt. Ich weiß das. ;-)
Auf der Webseite werden die Weine knapp vorgestellt. Hier würde ich mir – wie fast immer – auch wünschen, dass eine kleine Expertise die Weinvorstellung ergänzt: Rebsorte, Alkohol, Säure und Restzucker finde ich als Angaben nicht verkehrt.
Verkostet
Begonnen mit dem österreichischen Trinkspaß habe ich beim Kitz – Gemischter Satz 2017 (Bild oben: erste Flasche links).
Rebsorten laut Webseite: Muskateller, Rivaner, Weißburgunder, Grüner Veltliner
Der Wein ist jung, das zeigt sich auch in der Farbe: Blasses, sauberes Gelb im Glas.
In der Nase: intensiver Duft, fruchtig und würzig, leicht mineralisch
Im Mund: würzig, Muskat, Mandarine, harmonische Säure, langer Abgang
Junger, frischer, aromatischer und sehr fein gemachter Wein, der uns – wir sind drei Weintrinker – Spaß gemacht hat.
Aufgrund einer etwas länger andauernden Erkrankung, die mir den Weingenuss vermieste, kann ich mich in den nächsten Wochen auf weitere Weine von Barbara Öhlzelt freuen. Und ich werde darüber berichten – hier, an dieser Stelle. Am Besten diesen Eintrag abonnieren, dann verpasst du nichts.
Doch da war ja noch was:
Was ist Verjus?
Verjus ist alkoholfrei, vegan, ohne Histamine und eine ideale Alternative zu Zitronensaft oder Essig. Deutlich milder, aber mit sehr viel Geschmack lassen sich Desserts, herzhafte Speisen oder Saucen mit Verjus verfeinern. Auch zum Beizen von Fleisch ist Verjus wunderbar.
Verjus ist keine neue Erfindung. Schon im Mittelalter wurde Verjus zum Würzen von Speisen verwendet. Doch das Naturprodukt wurde von der Zitrone vom Markt verdrängt.
Dabei ist Verjus regional, 100% natürlich und viel milder als Zitrone oder Essig. Verjus ist somit super für alle, die ein bisschen Probleme mit der Säure haben.
Woraus besteht Verjus?
Im Laufe der Traubenreife werden die Rebstöcke ausgedünnt. Blattwerk wird weggeschnitten, Trauben entfernt, damit die übrigen Trauben am Stock ausreichend Licht, Sonne und Nährstoffe erhalten. Dann entwickeln die Trauben vielschichtige Aromen, aus denen großartige Weine entstehen.
Die abgeschnittenen, nicht ausgereiften Trauben bleiben meist auf dem Boden liegen und dienen als natürlicher Dünger. Barbara Öhlzelt sammelt diese unreifen Trauben auf und presst sie aus. Daraus entsteht Verjus.
Habe ich Verjus schon benutzt?
Mehrfach! Geschnittene Äpfel für Kompott oder Apfelkuchen sollten in Zitronensaft geschwenkt werden, damit sie vor Oxidation geschützt sind und nicht braun werden. Ich verwende nun Verjus. Klappt wunderbar.
Auch Bananen behandle ich nicht mehr mit Zitrone, sondern mit Verjus. Das bringt zusätzlich einen besonderen Geschmack an den Bananenquark.
Salatdressing mache ich mit Verjus an, nicht mehr mit Essig.
Verjus passt überall da, wo Essig oder Zitrone hineingehören, gibt dem Gericht einen anderen, neuen und sehr feinen Geschmack. Und schont den Magen.
Bei mir wird Verjus den Essig nach und nach aus dem Regal kicken. Auf Zitrone werde ich nicht vollständig verzichten, aber deutlich weniger verwenden.
Fazit
Das Weingut von und mit Barbara Öhlzelt stellt innovative Weine und Produkte her. Wer kleinere Betriebe unterstützen will, auf Handlese setzt und gerne mal was Neues probiert, dem lege ich das Weingut im Kamptal ans Herz.
Einfach mal verkosten!
Webtipps
- Webseite Hans Haas
- Webseite Barbara Öhlzelt
- Webseite Schwillinsky
- Webseite VERJUS
- Bericht über Verjus bei welt.de
Vielen Dank an Barbara Öhlzelt für die Möglichkeit der kostenlosen Verkostung.