Katzen, das wissen wir – zumindest die Katzenliebhaber – sind Hunde mit Hochschulabschluss. Wir haben festgestellt, dass unter unseren sieben Katzen ein Hund im Katzenkostüm lebt. Shadow war immer schon anders als die anderen Katzen, er duckt stets den Kopf, wie ein geprügelter Hund, wenn man ihn streicheln möchte. Und wir wissen, dass er keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, denn er lebt seit seiner 7. Lebenswoche bei uns. Er spielt am Liebsten mit einer Catnip-Ledermaus und hat ein neues Betthupferl erfunden. Sobald ich ins Bett gehe, kommt er mit seiner Maus an, legt sie vor mich aufs Bett, setzt sich hin und sieht mich erwartungsvoll an. »Shadow, wo ist die Maus. Such! Hol die Maus!«, sage ich und werfe die Maus quer durchs Zimmer. Er horcht, wartet, bis die Maus auf dem Boden aufgekommen ist, und rast dann los, um sie zu holen, kommt zurück, legt die Maus vor mich und sieht mich erwartungsvoll an. Manchmal hat er dabei vor Anspannung die Zungenspitze zwischen den Zähnen geklemmt. Nach mehreren Runden dieses »Hol die Maus!/Hol den Stock!« – Spielchen, legt Shadow die Maus ab, setzt sich vor mich und hechelt wie ein Hund.
Das machen wir bis ich müde geworden bin, meinem Arm Muskelkater droht oder ich vor Lachen nicht mehr werfen kann, denn eine hechelnde Katze habe ich noch nicht gesehen. Und da er gesund ist, muss er sich das in seinen ersten 6 Wochen bei einem Hund abgeguckt haben oder – da der Vater unbekannt ist – vielleicht war sein … naja, aber das lassen wir jetzt.
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