Und die Dunkelheit kam über mich …

Es war ein hektischer Tag und als ich mich um Viertel vor vier endlich an den Rechner setzen wollte, um ein paar Überweisungen zu tätigen, eine E-Mail zu beantworten, bei einer bald endenden Auktion mitzumachen, eine Pressemitteilung wegzuschicken, ein paar Sachen auszudrucken etc. war es dunkel. Richtig dunkel, bis auf das kleine grüne Licht, das signalisiert, der Bildschirm müsste angeschaltet sein. War er aber nicht. Er war dunkel. Ich berührte die Maus, klickte auf eine Taste, was den Bildschirm normalerweise zum Leben erweckt. Diesmal nicht. Ich versuchte es noch ein paar Mal, steckte Kabel raus und rein, fuhr den Rechner runter (nicht ordnungsgemäß natürlich), fuhr ihn wieder hoch. Der Bildschirm blieb dunkel.

Ich versuchte es mit einer Beschwörungsformel: »Bitte, bitte geh noch einmal ein, nur einmal, damit ich das und dieses und jenes erledigen kann, dann darfst du dich von mir aus auch von der virtuellen Welt verabschieden« (obwohl er nicht sehr alt geworden ist). Und siehe da… oder besser höre… es machte „ping“.

Doch nicht der Bildschirm erstrahlte, nö: Die Schreibtischlampe schaltete aus Solidarität ihr Licht aus. Nur gut, dass mich in diesem Moment niemand sehen konnte, denn dann hätte ich bestimmt eine Klage wegen Einnässen erhalten. Ich habe mit Sicherheit ziemlich dämlich ausgesehen und das wäre bestimmt zum *Auf dem Boden wälzen* gewesen.

Nun, die Lampe konnte ich schnell wieder auswechseln, das mit dem Bildschirm hat ein paar Stunden gedauert. Nun bin ich breit. Also nicht ich, sondern der Monitor. Leider ist das nicht optimal, denn Grafikkarte und Bildschirm mögen sich nicht … ach, wie ich das hasse.

Wenigstens erledigen konnte ich somit all das, was es zu erledigen gab. Jetzt ist mir aber ganz schummrig.  

Also schalte ich jetzt das Licht aus, in der Hoffnung, morgen nicht wieder vor einem dunklen Monitor sitzen zu müssen.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.