Draußen regnet es und stürmt. Ich trinke Tee. Die brennende Kerze auf meinem Schreibtisch flackert so stark, als sei der Sturm ins Haus eingebrochen. Doch hier ist es ruhig und trocken. Das CD-Laufwerk spielt zum fünften Mal den Soundtrack von »The Stand«. Melancholie. Und doch schöpfe ich Kraft aus diesem Moment. Es ist ruhig. Nur der Zimmerbrunnen für die Katzen plätschert leise in seiner Ecke und Mother Abigail zupft auf der Gitarre.
Ich habe gelesen. Eben. »Das gestohlene Kind« von Keith Donohue ist ein starkes Buch, eine traurige Geschichte, eine die voller Widerspruch auch Hoffnung schenkt. Und sie macht neugierig. Ich freue mich darauf, wenn ich sie euch vorstellen kann. Aber nun widme ich mich wieder einem neuen Projekt, einem für das ich zwar meine Kreativität benötige; diese wird aber nicht für ein neues Buch oder eine neue Geschichte aktiviert. Noch eine Geschichte voller Widersprüche. Hoffnungen und Ängste. Aktueller als alles, was ich je schreiben könnte.
Nun ja, ich werde davon erzählen. Eines Tages. Aber jetzt ist es noch zu früh dafür.
Und danach werde ich erst noch einmal zu »Mein Märchen« zurückkehren. Ich liebe dieses Märchen, ich liebe die Personen darin, die gar keine sind und zu welchen werden, wenn ich und … Aber was erzähle ich denn da?
Die Tage gehen zu schnell vorbei. Manchmal wünschte ich mir keinen Schlaf zu benötigen, um all die Geschichten, Romane und Projekte schneller beenden zu können. Und um all die Bücher lesen zu können, die hier auf dem Stapel liegen.
Also geht es weiter. Jetzt.