Als im Dezember 2004 ein Tsunami weit über 200.000 von Menschen in den Tod riss, brachte die daraus resultierende Nachwelle Hilfsbereitschaft, Mitleid und Spenden.
Ich erinnere mich, dass ich damals selbst gespendet habe, dass ich tief betroffen war und hier mehrfach darüber gesprochen habe. Überall in Blogs und den Medien wurde über die damalige Katastrophe berichtet.
In Burma und China starben und sterben unzählige Menschen durch ähnliche Naturkatastrophen, die erst wenige Tage vorüber sind. Die Menschen dort stehen mitten im Nichts, haben alles verloren, sind verletzt. Wer spendet heute? Wo sind all die Galas mit den Prominenten, die Spenden sammeln? Wo bleiben die Aufrufe für die Opfer der aktuellen Katastrophen?
Stumpfe ich ab, stumpfen wir ab?
Oder geschieht zu viel in der Welt, als dass wir auf alles emotional, mit Spenden oder Berichten reagieren können?
Sind wir gelähmt von den Folgen der wiederkehrenden Naturkatastrophen, von der durch Menschenhand regierte Gewalt gegen die gleiche Rasse, von den kleinen Dramen im Vergleich zu den großen oben erwähnten Katastrophen? Berichte über tote Babys in Gefriertruhen, misshandelte oder verhungerte Kinder, getötete Geliebte auf offener Straße, Amokläufe oder Familiengemetzel, Mädchen und Frauen, die jahrelang eingesperrt wurden … Gewalt, Mord, Totschlag füllen die Medien. Katastrophen sind an der Tagesordnung und irgendwie ist jeder nur noch froh, kein Teil einer der großen oder kleinen Katastrophen zu sein. Auch ich.
Dafür schäme ich mich.