Stoppt den Krieg! Give Peace a Chance!

Copyright: Dirk Rensmann
Copyright: Dirk Rensmann

Ja, ich weiß, ich wollte mich zurückziehen, aber ich kann nicht, ich kann nicht leise sein, ich kann nicht so tun, als geschehe nichts. Ich kann nicht zur Tagesordnung übergehen und hoffen, dass bald alles wieder gut wird. Das wird es nicht. Dieser Krieg wird alles verändern. Das hat er bereits. Wenn die Kämpfe auf diesem Niveau weitergeführt werden, erlebt ein Teil Europas Weihnachten 2022 nicht. Übertrieben? Hoffentlich! AKW unter Beschuss? Ja, das Feuer ist wieder gelöscht – dieses Mal – gelöscht von der Ukrainischen Feuerwehr, ein Feuer, entstanden durch russischen Beschuss. Paradox.

Als ich sechzehn Jahre alt wurde, es war der Tag meines Geburtstags, der 26. April 1986, explodierte das AKW in Tschernobyl. Die Jüngeren unter euch dürften den Namen in den aktuellen Nachrichten gelesen haben. Die Älteren haben es miterlebt. Damals wurde es uns verboten, Gemüse oder Pilze zu essen, die nicht im Treibhaus gezogen wurden. Bio? Gabs nicht mehr, denn alles, was mit dem sauren Regen in Verbindung kam, war verseucht. Hier, bei uns in Deutschland! Im Regen draußen herumlaufen, ohne Regenschirm? Bloß nicht! In die Pfütze springen mit einem fröhlichen Jauchzen? Gar keine gute Idee. Der nächste Reaktorunfall könnte uns bevorstehen – oder Schlimmeres – und dann brauchen wir auch keinen Klimaschutz mehr.
Ich bin im Kalten Krieg aufgewachsen, es hieß immer, Russland könne jederzeit angreifen oder den roten Knopf drücken. Die Angst aus der Jugend ist nun zum Teil wahr geworden!

Wir haben uns immer gefragt, warum unsere Großeltern im 2. Weltkrieg nicht aufgestanden sind und Hitler gestoppt haben. Nun seht ihr, wie es dazu kam. Und dabei haben wir heute mehr und weitreichendere Medien als 1939, um uns zu informieren. Diese werden vermutlich in Russland für Propagandazwecke instrumentalisiert, nicht für die Wahrheit. Wie kann ein Volk einen kranken Diktator weitermachen lassen, ein Volk, das selbst in Gefahr schwebt? Falschinformationen und Drohungen, daraus folgen Angst und Resignation. Und diejenigen, die auf die Straße gehen, werden verhaftet. Das unterscheidet sich kaum zu 1933, als Hitler die Macht ergriff. Wir können, wir müssen den Krieg dieses Mal verkürzen.
In den letzten drei Jahren habe ich mich nicht nur mit Kunst, Bildhauerei und Lore Friedrich-Gronau beschäftigt, sondern bedingt durch die größten Erfolge der Künstlerin ab 1937 bis 1945, auch mit dem 2. Weltkrieg und dem Regime. Und ich frage mich: Warum? Warum hinterfragen die Soldaten ihre Befehle nicht? Befehle befolgen ist ein Muss beim Militär, ohne Zweifel, aber grundlos Menschen töten und Häuser zerstören scheint mir wenig hilfreich. Wenn Soldaten ihren menschlichen Verstand nicht einsetzen und Befehle nicht hinterfragen (dürfen), brauchen wir keine menschlichen Soldaten, dann reichen Maschinen, gesteuert durch den obersten Befehlshaber. Soll es soweit kommen? Das wünsche ich mir auch nicht für die neue Bundeswehr in Deutschland. Soldaten ja! Aufstocken der Bundeswehr! Ja, aber wer hinterfragt, darf nicht gleich als Saboteur bestraft werden. Das passt nicht in unsere moderne Welt. Dann werden auch in Zukunft Kriege begonnen, ohne dass diejenigen, die an der Front kämpfen, warum sie töten.

Gestern habe ich einen Tweet an Präsident Biden geschickt, mit der Bitte, Putin und den Krieg zu stoppen. Ich habe ihn heute Morgen erneut geschickt. Das wird nicht helfen, ihr wisst, ich bin Niemand.
Jemand muss Putin stoppen! Ich weiß nicht wie, lasse ich meine Gedanken frei, fühle ich mich schlecht. Ich habe nicht dreieinhalb Jahre meines Lebens damit verbracht, herauszufinden, warum sich das Leben lohnt, um nun Angst vor einem Krieg vor meiner Haustür zu haben. Ich fühle mich wie einer dieser Außenseiter, die in den Endzeitfilmen mit den Plakaten stehen und schreien: »Das Ende ist nahe!« Ist es das? Ist es das nicht? Putin wird an unsere Tür klopfen, es ist nur eine Frage der Zeit, wenn er nicht gestoppt wird. Erst wird er andere Länder angreifen, Länder, die nicht in der NATO sind. Nach der Ukraine, könnte das Schweden sein. Dann gibt es keinen Samstagsausflug mehr nach IKEA.


Wir können doch nicht über Belanglosigkeiten diskutieren, wenn neben uns ein Krieg tobt, Kinder, Mütter, schwangere Frauen getötet und vertrieben, von ihren Ehemännern getrennt werden. Menschen wie du und ich!
Und ja, es gibt unendlich viel Leid auf dieser Welt, und es wird Zeit dieses Leid zu beenden. Und mit diesem wachsenden, vollkommen unsinnigen Krieg, begonnen von einem kranken, wahnsinnigen, alten Mann, wächst das Leid zu einem bösartigen Geschwür an dem sich die Bösen laben und die Guten sterben werden. Das dürfen wir nicht zulassen.

Stoppt den Krieg! Stoppt Putin! Jetzt!

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.