Spinne(n) am Morgen
bringt Kummer und Sorgen,
Spinne(n) am Abend,
erquickend und labend.
So sagte meine Oma immer, so lautet demnach ein Sprichwort von … Na, wer weiß es?
Tatsächlich bezieht sich dieses Sprichwort nicht auf das achtbeinige Wesen, sondern auf die Tätigkeit. Dennoch wurde es bei uns immer dann angebracht, wenn einem eine Spinne über den Weg krabbelte.
Aber was bedeutet eigentlich:
Spinne am Nachmittag aus der Schreibtischschublade krabbelnd?
Im Garten finde ich diese Tierchen ja nützlich, aber wenn ich eine Schublade öffne – und das ist nicht die, in der uralte Erstgeschichten verstauben – reagiere ich doch etwas sensibel. Gekreischt habe ich nicht, aber mich doch ziemlich erschrocken. Sie sich auch – also die Spinne, eiligst krabbelte sie unter den Schreibtisch, auf der Flucht, vor mir und dem Stück Papier. Ich hab sie aber dennoch gefunden und entsorgt. Ja, ich war brutal. Normalerweise versuche ich Tierchen jeglicher Art nach draußen zu setzen, das ging bei diesem langbeinigen, rasend schnellen Sprinter aber nicht. Sorry, ich hoffe sie ist im Spinnen-Himmel gut aufgehoben und rächt sich nicht.