Diesen Satz habe ich heute sicherlich fünf oder sechs Mal in kurzen Abständen gehört, immer dann, wenn Dirk aus dem Narkose(nach)schlaf aufschreckte und wieder feststellte, dass ich da bin.
Schön, dass du da bist! Seit wann bist du hier? Wie viel Uhr ist es?
Fragen, deren Antwort er unmittelbar nachdem ich sie gegeben hatte, mit in den benommen Schlaf nahm und vergaß.
Die OP war reine Routine, erzählte die Chirurgin, die zwar gestern die Besprechung führte, heute morgen aber nicht operierte, weil sie am Abend zuvor noch spät am OP-Tisch stand. Und die Chirurgin, die den Eingriff letztendlich durchgeführt hat, war die Ärztin, von der Dirk in der Ambulanz untersucht worden war, die sogar bei uns angerufen und nachgefragt hatte, ob wir uns für eine OP entschieden hätten. Außerdem hat sie seine Bandscheibe auf dem Schreibtisch stehen, erzählte sie heute und wolle sie später dann mal zeigen. Muss ja ein Prachtexemplar sein, das freche Stück. Also, die Bandscheibe jetzt!
Von jedem, der wissen möchte, wo Dirk liegt, erhalte ich ein: »Top!«, »Besser geht’s nicht!«, »Die sind super dort!«
Nun gut, wer genau gelesen hat … ChrirugIN, AnästhesistIn, ÄrztIN … Tatsächlich scheinen dort die Frauen in der Überzahl zu sein. Mit Frauen-Power wird das Krankenhaus und somit die Patienten versorgt – dann kann ja nichts mehr schief gehen.
Das Gebäude selbst ist allerdings alt, aber ich glaube, dass ist bei vielen Krankenhäusern der Fall – sofern sie nicht neu gebaut wurden. Logisch, irgendwie.
Mein Rücken schmerzt jetzt auch. Ich saß auf der Bettkante und habe »Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubärs« gelesen. Kein Buch, das man länger in den Händen halten kann. Dafür ist es in der Tat zu schwer. Aber gut, ich weiß ja jetzt, wo ich freundlich und kompetent versorgt sein werde, falls meine Wirbelsäule rumzickt. Andererseits muss ich das irgendwie nicht wirklich haben.
Ein großes DANKE geht an Stephan, Roman und Timo, die vor lauter nachhaken, aufbauen und Daumendrücken vermutlich Gelenkschmerzen verspüren. Danke natürlich auch an alle anderen, die mich mit lieben Mails und Wünschen in den letzten Tagen aufgebaut haben. Das hilft sehr!
Auch, wenn es "nur" die Bandscheibe ist – und es immer noch etwas Schlimmeres gibt, von dem wir jetzt aber nichts mehr wissen und hören wollen – ohne Sorgen, Gedanken und ein paar schlaflose Nächte geht es eben leider nicht.