Im letzten Jahr habe ich schon davon berichtet, dass zwei meiner Rezepte für ein Buch mit süßen Verführungen ausgesucht wurden. Jetzt ist es da: »Mein Blaubeersommer«. Das ist natürlich nicht meiner, sondern der von vielen. Auf 80 Seiten präsentiert Bassermann Inspiration leckerlieblichzuckersüße Blaubeerrezepte, die für den gesamten Sommer 2015 reichen und im nächsten Jahr auch noch schmecken. Obwohl die Teilnehmer passende Fotos einreichen sollten, befinden sich im Buch neue und sehr schöne Bilder zu den einzelnen Rezepten. Das macht Sinn. So hat der Verlag ein königlichblaubeerköstliches Kochbuch kreiert, das ich gerne empfehle.
Die Rezepte Schokoladen-Blaubeer-Tarte (S. 45) und Blaubeer-Tiramisu im Glas (S. 26) stammen von mir.
Darüberhinaus finden sich insgesamt 33 Rezepte – süß und herzhaft – immer mit Blaubeeren. Torten, Pfannkuchen, Eis, Auflauf, Desserts und Chutney, Salate und Marinade. Eine blaubeerige Viefalt von Hobbyköchen wie dir und mir. Und das macht dieses Buch aus!
Ich freue mich sehr, ein Teil dieses Buches geworden zu sein. Das macht mich ein bisschen stolz. Darum schenke ich euch heute eine kleine Hommage an diese wunderbare blaue Beere, der nicht nur ein Buch, sondern ein Sommer (und noch einer und noch einer) gewidmet wird. Und dazu ein Backvorschlag von mir, der sich in leicht abgewandelter Form auch im Buch befindet.
Blaue Beeren
haben von Mai bis September in unseren heimischen Gefilden Frische-Saison. Und nur die sind wirklich knackig und lecker. Im Verhältnis zu Erdbeeren sind sie allerdings ziemlich teuer, denn um einen Tortenboden komplett zu belegen, braucht es eine Menge der kleinen, blauen Beeren. Wer die Möglichkeit hat, kann Blaubeeren auch im Wald pflücken – das kostet nichts und die unbehandelten Beeren sind eine Köstlichkeit. Wer keinen Wald mit Blaubeer-Sträuchern vor der Tür hat, findet die Beeren natürlich auch auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt.
Blaubeeren eignen sich für süße Kuchen oder Desserts, aber auch für herzhafte Speisen.
Mit den blauen Beeren lassen sich Pfannkuchen, Tartes oder Käsekuchen verfeinern, Blaubeeren mit Schokoladenmantel, Blaubeer-Cup-Cakes mit Blaubeer-Topic, Blaubeer-Eis, Blaubeer-Mus, Blaubeer-Marmelade … alles blau und lecker, dank der Blaubeere.
Ein Blaubeer-Pesto oder ein Risotto mit Blaubeeren passt hervorragend zu Fleisch oder hellem Fisch. Ebenso die Blaubeer-Rotwein-Sauce.
Und ein Salat mit Blaubeer-Vinaigrette braucht nur ein selbstgebackenes Baguette, mit dem die Vinaigrette aufgesaugt werden kann.
Blaubeeren sind vielseitig, weil sie – unterschiedlich zubereitet – auch unterschiedlich schmecken.
Außerdem geben sie vielen Gerichten eine besondere und einzigartige Note. Aber nur wenige Wochen im Jahr. Vielleicht ist sie deshalb so königlich blau – die Blaubeere.
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Schokoladen-Blaubeer-Tarte (Variationen)
Zuerst: Mürbeteig-Törtchen backen
Ergibt ca. 12 Stück
Material
- 12 Tartelettes/Mini-Tarte Backförmchen (z.B. von Lurch)
- Holzbrett oder Backmatte aus Silikon (z.B. von Tchibo)
Grundrezept
1 Ei mit
100 g Zucker schaumig rühren,
200g weiche Butter dazugeben.
300 g Mehl und
1 Prise Salz und
½ Teel. Backpulver ebenfalls unterrühren.
Wird der Teig zu weich, für ½ bis 1 Stunde in den Kühlschrank stellen, dann lässt er sich prima ausrollen. Manchmal hilft auch ein bisschen mehr Mehl. Nur nicht zu viel, sonst wird der Teig brüchig.
Teig-Variante
- Alternativ 40g Zucker mit selbstgemachtem Orangen- oder Zitronenzucker austauschen. Das ergibt ein tolles und neues Aroma.
- Wer auf Vanille steht, verwendet anstatt normalem Zucker selbstgemachten Vanillezucker.
- Eine Handvoll Blaubeeren in den Teig mischen. Beim Backen platzen die Blaubeeren. Köstlich!
Für welche Variation du dich auch entscheidest, jetzt ist es an der Zeit, den Teig auszurollen. Das funktioniert super auf einem Holzbrett oder einer Backmatte aus Silikon. Ein bisschen Mehl darunter streuen, damit der Teig nicht festklebt. Für jedes Backförmchen einen Teigfladen ausrollen, der etwas größer ist als das Förmchen. Diesen Fladen in das Förmchen legen, andrücken, überstehenden Teigrand mit einem Messer entfernen und mit einer Gabel ein paar Löcher in den Boden stechen.
Bei Variante 3. – Den Teig dicker lassen und nicht zu feste drücken, sonst platzen die Beeren schon vor dem Backen und das wäre nicht nur schade, sondern auch eine Sauerei.
Backzeit
Je nach Backofen, bei 180 Grad, Ober- und Unterhitze, ca. 15 Minuten
Abkühlen lassen.
Tipp: Die Törtchen sind – natur – ca. 3 bis 4 Wochen in einer fest verschlossenen Dose haltbar. Garniert mit frischen Früchten, Sahne oder Pudding sind sie schnell zubereitet, wenn unerwartet Gäste kommen.
Die Schicht
Für den Belag darf die kulinarische Phantasie Purzelbäume schlagen. In diesem Rezept ist nur eins Pflicht: Die Blaubeere.
Auch Erdbeeren, Himbeeren oder Stachelbeeren, karamellisierte Birne oder Banane mit Honig sind erlaubt – Mini-Tartes oder Tarteletts schmecken mit fast jedem Belag.
Hell-Dunkle-Schokoladenschicht
150 g dunkle Schokolade im Wasserbad oder – bei niedriger Temperatur – direkt im Topf schmelzen. Wichtig: 1 Eßl. Butterschmalz dazugeben, dann bleibt die Schokolade zartschmelzend. Die Gefahr, das fein garnierte Törtchen noch vor dem ersten Biss mit der Kuchengabel im hohen Bogen vom Tellerrand zu katapultieren, ist somit deutlich geringer.
Die Schokolade auf die ausgekühlten Tartes geben. Die Tartes vorsichtig anheben und leicht schwenken, sodass sich die Schokolade überall gleichmäßig verteilt. Mit einem Löffel funktioniert es auch. Abkühlen lassen. Anschließend dieselbe Prozedur mit weißer Schokolade durchführen.
Schoko-Varianten
- Wer es noch schichtiger möchte, kann anschließend eine 2. Schicht dunkle Kuvertüre oder
- – für den Farbeffekt – Vollmilch-Kuvertüre verwenden. Dann sollte aber Schluss sein, denn sonst kullern später die Blaubeeren über den Rand.
Es folgt:
Die Blaubeermus-Schicht
Wer Blaubeermarmelade gekocht hat, kann darauf zurückgreifen, wer das noch nicht hat, braucht jetzt
- 3 Esslöffel Zucker – karamellisieren lassen, Temperatur runterregeln und
- 250 g Blaubeeren dazugeben, bis die Beeren platzen. Ständiges Rühren ist ein Muss, damit nichts anbrennt. Positiver Nebeneffekt: Es riecht himmlisch blaubeerig!
Anschließend mit dem Pürierstab zerkleinern, durch ein Sieb drücken und auf die erkaltete Schokolade streichen. Dabei sollte das Mus natürlich nicht mehr heiß sein, sonst schmilzt die Schokolade wieder. Lauwarm ist aber kein Problem.
Die Dekorations-Schicht
Nun darf nach Lust und Laune dekoriert werden. Wer es nicht zu kompliziert möchte, belegt das Törtchen nur mit Blaubeeren. Simpel aber köstlich – kreisrund oder im Muster.
Besonders lecker schmeckt Vanille-Zimt-Sahne oder – noch besser – weiße Schokoladensahne, die – mit der Spritztülle dazu dekoriert, auch noch super aussieht.
Vanille-Zimt-Sahne
Sahne schlagen, Zimt nach Belieben (jedoch nicht zu viel) und einen Teelöffel selbst gemachten Vanillezucker einrieseln lassen. Schon fertig.
Schokoladensahne
- 200 ml Sahne erwärmen – nicht kochen, Temperatur runterregeln und
- 200 g weiße Schokolade darin schmelzen lassen.
- Kalt stellen.
Wenn die Schoko-Sahne kalt ist: Aufschlagen, als wäre es normale Sahne, dann mit der Spritztülle kleine Häubchen oder Kränze auf das Tortelett setzen. Entweder eine Haube in die Mitte oder viele kleine am Rand. Dekorieren nach Lust und Laune.
Wie schon gesagt: Der kulinarischen Phantasie sind bei kleinen Tartes keine Grenzen gesetzt.
Das Rezept funktioniert auch mit einer großen Tarteform von ca. 26 cm Durchmesser.
Tipp: Zu viel Teig? Blaubeeren oder Waldberen dazu geben, zu einer 3 bis 4 cm dicken Rolle formen, für eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen und anschließend Scheiben abschneiden. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, 10 Minuten bei 160 Grad backen. Aus dem Ofen nehmen und im noch warmen Zustand mit Vanillezucker bestreuen.
Weitere Blaubeer-Rezepte findest du in:
Mein Blaubeersommer – Rezepte zum Verlieben
Bassermann Inspiration, Mai 2015
Hardcover, 80 Seiten
ISBN 978-3572081905
12,95 €
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© Cover: Bassermann Inspiration