In dreizehn deutschen Anbaugebieten arbeiten Weingüter und Genossenschaften, Vereine und Winzer, um Weine auf den Markt zu bringen, die dem Kunden in Erinnerung bleiben – Jahr für Jahr.
Das Deutsche Weininstitut (DWI) bündelt die Informationen für den Weinliebhaber und unterstützt die Weingüter in zahlreichen Belangen. Neben Marketing und Export, publiziert das Deutsche Weininstitut Infobroschüren und Bücher, die über deutsche Rebsorten und Anbaugebiete informieren. Einige Broschüren sind kostenlos über den Shop erhältlich. In den kostenpflichtigen Büchern wird ein breites Spektrum an Wissen zum Thema vermittelt und Wein mit Nahrungsmitteln kombiniert.
Einige der Druckerzeugnisse habe ich freundlicherweise vom DWI erhalten.
Legen wir mal los und beginnen mit dem aktuellsten Buch.
»Kulinarische Weinreise« (2014)
Eine Landkarte, die deutschen Weinregionen farbig gekennzeichnet, leitet das Buch ein. Dieser folgen ein kurzes Vorwort und ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis. Super. Auf den nachfolgenden 160 Seiten präsentiert das DWI alle dreizehn deutschen Weingebiete, beginnend mit A wie Ahr. Dazu gibt es regionale Rezepte, die passende Weinempfehlung zu jedem Gericht inklusive.
Die Rezepte bieten Vielfalt: von herzhaft bis süß, Fleisch, Fisch und vegetarisch. Nur Kuchen gibt es nicht. Aber zum Nachmittagskaffee mit Sahnetorte passt ein Glas Wein auch nicht. Obwohl: Auf Seite 109 kredenzt Bastian Foerig aus Ingelheim (Rheinhessen) ein Rotweinküchlein mit zart schmelzendem Herz und Zimtsahne. Da läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Köstlich! Dazu wird u.a. ein Winzersekt vom Spätburgunder Weißherbst halbtrocken empfohlen.
Im hinteren Bereich des Buches findet sich eine Übersicht der deutschen Rebsorten – sortiert nach weiß und rot – mit Erläuterungen. Außerdem eine Zusammenfassung welche Weine mit welchen Speisen kombiniert werden können.
Nicht vergessen werden die Autoren, Köche und Restaurants, die für alle im Buch vorgestellten Gerichte zuständig sind.
Das Buch schließt mit einem Rezeptregister, das sich über fünf Seiten erstreckt.
Fazit
Sehr schön gestaltetes Buch mit zahlreichen regionalen Rezeptanregungen und Informationen zu den Weingebieten. Ein tolles Geschenk für alle, die deutschen Wein lieben oder lieben lernen möchten.
»Kulinarische Weinreise«
Deutsches Weininstitut, Oktober 2014
Spiralbindung, 160 Seiten
ISBN-13 978-3980893046
12,90 €
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»Asiatische Küche trifft Riesling & Co.« (2014)
45 Seiten-Broschüre, die für 5,- € direkt über das DWI erworben werden konnte (keine ISBN). Aktuell ist der Link im Shop nicht erreichbar. Christina Fischer und Young Sun Sarah Henke kombinieren ihr Können für dieses Heft. Die Köchin Sarah Henke kredenzt asiatische Kulinarik, Sommelier Christina Fischer empfiehlt dazu den perfekten Wein, erklärt was Wein und Gewürze im jeweiligen Fall verbindet oder abstößt und warum der empfohlene Wein ideal mit dem jeweiligen Gericht harmoniert.
Eine Seite für das Rezept inklusive Foto und eine weitere Seite für die Vorstellung des Weins. Ideal. Am Ende des Buches fassen zehn Regeln noch einmal zusammen, welche Lebensmittel zu welchem Wein passen.
Fazit
Diese Broschüre ist die asiatische Mini-Fassung von Christina Fischers Buch »Wein & Speisen«, das mir – als Anfänger in diesem Bereich – ein bisschen schwer im Magen lag. »Asiatische Küche trifft Riesling & Co.« ist der ideale Einstieg, wirkt nicht so überfrachtet und die empfohlenen Weine sind allgemein gehalten ohne Vorgaben wie Jahrgang oder Weingut. Die Gerichte klingen gut und werden mit frischen und teilweise asiatischen Zutaten zubereitet. Lohnenswert!
»Das Weinkochbuch« (2004)
112 Seiten mit Spiralbindung. In diesem Fall ist das sehr praktisch, denn die Seiten lassen sich einmal komplett umschlagen – ein Lesezeichen ist nicht notwendig.
Das Buch aus dem Jahre 2004 (!) beginnt mit einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis und einem kurzen Vorwort. Die gängigen deutschen Rebsorten werden mit den wichtigsten Daten vorgestellt: Geschichte, Bedeutung, Anbau, Geschmack und Genuss. Danach folgen Rezepte, passend zur vorgestellten Rebsorte, ohne ein spezielles Weingut besonders hervorzuheben oder einen Jahrgang zu bevorzugen. Vielmehr wird z.B. ein trockener Riesling von der Ahr oder ein gewichtiger Burgunder empfohlen. Mit dieser allgemein gehaltenen Anregung kann ich zu meinem Weinhändler gehen und einen passenden Wein aussuchen, der für mein Portemonnaie erschwinglich ist. So weit, so gut.
Die Rezepte begeistern mich leider nicht. Zwischen Jakobsmuscheln und Wild finden sich Fischstäbchen aus der Packung und Erbsen-Möhren aus der Dose.
Zu jedem Gericht gibt es ein Foto, doch passen diese nicht immer zum Rezept: Die Fettucine mit Champignons (S. 87) zeigen frisch geschnittene Champignons zwischen Bandnudeln. Ich denke noch: Warum sind die Champignons nicht gebraten? Erst dann lese ich, das Rezept zieht auch gebratene Champignons vor.
ABER: Dieses Buch stammt aus dem Jahre 2004. Foodstyling für Kochbücher besaß noch andere Regeln, und auch was die Gourmetküche betrifft, durfte TK-Kost auf den Teller.
Fazit
Die Kombination Essen / Wein ist gelungen, wenn auch die Rezepte nicht alle optimal sind. Das Buch ist interessant und lehrreich gestaltet – und eignet sich für alle, die das Thema Wein zum Diner erstmalig professioneller betrachten möchten.
Das Weinkochbuch
Deutsches Weininstitut, 11/2004
Buch mit Spiralbindung, stabile Seiten
ca. 112 Seiten
ISBN-13 978-3980893015
12,00 €
Was habe ich daraus gekocht?
Du hast schon bemerkt, es fehlen Fotos. Die Rezepte sind fleischlastig und manchmal etwas aufwändiger. Meine Familie würde sich freuen, doch am Ende bliebe mir ein ungegartes Möhrchen, weil die Zeit für mehrere Gerichte fehlt. Ich koche Rezepte so nach, dass die Familie gemeinsam essen oder ich es entsprechend für alle variieren kann – nicht nur für ein schönes Foto.
Es fehlte mir jedoch an Inspiration, aus einem Fleischgericht auch ein vegetarisches zu kreieren. Warum? Mein Schwerpunkt lag auf dem Wein, weniger auf den Rezepten.
Ein paar Zettel stecken in den Büchern, meist beim Dessert, wie die Apfelkräpfli mit Vanillesauce (S. 39 aus »Das Weinkochbuch«)
Allgemeines Fazit
Als Verbraucher kann ich sagen, das DWI macht seinen Job gut. Ich fühlte mich, dank der gedruckten Informationen, sehr gut informiert. Die Webseite ist ausführlich, wenn auch nicht ideal strukturiert, obwohl dies auf persönlichem Empfinden beruht. Die lieferbaren Bücher eignen sich für alle, die Lust haben sich mit deutschen Weinen zu beschäftigen und vorhandenes Wissen auch kulinarisch umzusetzen.
Webtipps
- Zur Webseite des Deutschen Wein Instituts (DWI)
- Onlineshop des DWI
Vielen Dank an das Deutsche Weininstitut!
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