Schokolade, das Suchtmittel Nr. 1 – für viele. Hell oder dunkel, im Kuchen, als Dessert oder Getränk, eine Tafel Schokolade oder nur eine kleine Praline – Schokolade verführt die Sinne, hebt die Stimmung und leider auch das Gewicht. Doch wie bei allen Nahrungsmitteln, die Menge macht es. Heute ein Stück Torte und morgen ein Riegel Schokolade ist erlaubt, da bin ich mir sicher.
Doch die Schokoladen-Spezialitäten müssen mit guten Zutaten zubereitet sein, nur dann schmecken Schokoladenkreationen richtig gut.
Die seit 1932 bestehende Heinemann-Konditorei wird in der zweiten Generation von Heinz-Richard Heinemann und seinem Bruder geführt. Mit Tradition, Handwerk und bester Qualität sind die Heinemanns mit ihrem Geschäft, dem meist auch ein Café angegliedert ist, in verschiedenen deutschen Städten vertreten, z.B. Düsseldorf oder München.
Zum Buch
Nun präsentiert Heinz-Richard Heinemann seine schokoladigen Kreationen in einem Buch für 9,90 €. Über siebzig Rezepte – heißt es beim Verlag (ich habe nicht nachgezählt) – und gut 60 farbige Abbildungen finden sich auf 144 Seiten. Die Fotos passen jedoch nicht immer zum Rezept, manchmal handelt es sich dabei nur um Zutaten, rechts in einer Ecke positioniert – ein Farbklecks, leider nicht mehr.
Der Inhalt beginnt mit einer Einführung zum Thema Schokolade, den richtigen Umgang, die perfekte Temperatur bei der Zubereitung und erste Tafelvariationen. Kuchen, Gebäck, Pralinen und Desserts sind der Schwerpunkt des Buches. Sehr schön: Das Sach- und Zutatenregister am Ende des Buches.
Vor den Rezeptangaben befinden sich Angaben über die fertige Menge. Manchmal werden Zutaten für zwei Kastenformen angegeben. Nur: welcher Otto-Normal-Hobby-Bäcker backt zwei gleiche Kuchen im Alltag? Davon abgesehen, eins dieser Rezepte habe ich ausprobiert, meine 30 cm Kastenform nahm den Teig komplett auf.
Die Rezepte sind allesamt toll und schön erklärt, mir fehlen jedoch Fotos des fertigen Produkts. Bei mehr als siebzig Rezepten finden sich weniger als dreißig Fotos des gebackenen oder gerührten Schokoladen-Werks. Das ist ein bisschen knapp dosiert. Gäbe es mehr, wäre der Preis vermutlich höher.
Was habe ich daraus gebacken, gerührt, kreiert?
Schon letztes Jahr zu Weihnachten gab es bei uns öfters selbstgemacht heiße Schokolade. Und diese durfte natürlich im Buch der Schokoladenträume nicht fehlen. Herr Heinemann gibt noch ein bisschen Cognac oder Whiskey hinzu, auch Zimtpulver ist bei Kakao erlaubt.
Die Schoko-Mürbe-Kekse (S. 68) und die Chocolate-Cookies (S. 69) habe ich parallel gebacken. Beide sehr lecker und simpel zuzubereiten.
Die Mengenangaben für den Sandkuchen mit Schokolade (S. 37) sind – laut Buch – für zwei Kastenformen von je 30 cm Länge. Vielleicht hätte der Kuchen niedriger sein sollen? In jedem Fall passte der Teig in meine 30 cm lange Form. Der Teig ist super. Und die schokoladige Verzierung durfte frei gewählt werden. Das war was für mich.
Zuerst die dunkle Schokolade über den Kuchen geben. Wunderbar. Das ist ja nichts Neues. Doch dann wollte ich noch weiße Schokolade schmelzen und eine Verzierung über die dunkle Schoki spritzen. Auch das habe ich schon 100 Mal gemacht, doch mir kochte das Wasser über und ein paar Tropfen davon landeten in der geschmolzenen Schokolade, die sofort klumpte. Also hätte ich daraus Ganache machen können, wollte ich aber nicht, denn dafür hatte ich bereits eine zweite Schokolade geschmolzen, die ich mit ein bisschen Kaffee versetzt hatte. Wegwerfen gibt es nicht. Also umdisponieren: Aus der weißen Schokolade formte ich Schneebällchen, die ich in Kokosraspeln wälzte und die dunkle Schokolade wurde zur Tafel verarbeitet.
Nun heißt der Kuchen: Sandkuchen mit Schneebällchen und Karamell-Nuss-Gestöber (alle Fotos dazu finden sich in der Galerie unten).
Doch das Buch enthält noch viele weitere Rezepte, die ich in den nächsten Tagen und Wochen ausprobieren möchte, wie die Schokoladen-Orangen-Konfitüre (S. 28) oder die Baumkuchenecken mit Schokolade (S. 74). Dafür habe ich extra Kirschwasser besorgt. Auch Biskuit-Teig verarbeitet Herr Heinemann: Die Biskuittaschen mit Eierlikör-Schokomousse (S. 48) oder die Montego-Roulade (S. 42) sind genau nach meinem Geschmack.
Fazit
Tolle Rezepte für alle die gerne naschen und Schokolade lieben. Die Aufmachung ist für den Preis von 9,90 € zwar angemessen, es fehlen jedoch die schokoleckerzuckerfeinen Fotos von zu vielen Backkreationen, die dazu verführen, Neues auszuprobieren und von Schokolade nicht nur zu träumen.
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Heinz-Richard Heinemann
Heinemann® »Schokoladenträume«
Feinste Torten, Pralinen & Co. selbst gemacht
Gebundenes Buch, Pappband, 144 Seiten
Verlag: Bassermann, Oktober 2015
60 farbige Abbildungen
ISBN 978-3-8094-3359-0
€ 9,99
Das Buch ist auch als » eBook erhältlich.
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Webtipps:
- Weitere Infos zum Buch beim Verlag
- Webseite der Konditorei Heinemann
Vielen Dank an den Bassermann Verlag!
Meine Schokoladen-Galerie