Für diese Rezension habe ich lange über den Einstiegssatz nachgedacht. Ich habe einen Satz geschrieben, gelöscht, einen weiteren im Kopf formuliert, die Wörter hin und hergewendet, in Schmalz angebraten, gezuckert, gepfeffert … und dann doch alles in den Papierkorb befördert.
Ich lasse meine Emotionen raus und bleibe sachlich.
Der Autor
Horst Lichter kennt (fast) jeder. Der 1962 in Nettesheim geborene Koch ist in zahlreichen Kochshows aufgetreten. Gemeinsam mit Johann Lafer hat er viele Jahre in Lafer!Lichter!Lecker! (ZDF) gekocht und geblödelt.
Seit 2013 steht er für Bares für Rares (ZDF) in Köln vor der Kamera. Hier schwingt er nicht den Kochlöffel, sondern moderiert die Show, in der es um Antiquitäten und Rares geht. Jeder kann dort Uromas Schmuck, Opas Pfeifensortiment, den eigenen Oldtimer oder Omas Kaffeeservice anbieten. Allerdings werfen erst die Experten einen Blick darauf und geben eine Schätzung ab. Ist diese für den Verkäufer zufriedenstellend, gibt es die Händlerkarte von Horst persönlich. Danach werden Verkäufer plus Verkaufsgut in den Händlerraum geführt. Hier wird geboten, gefeilscht und verkauft.
Über das Buch
»Keine Zeit für Arschlöcher« ist nicht das, was der Titel vermitteln mag. Es ist kein Ratgeber für ein besseres Leben, keine Anleitung wie mit Arschlöchern umgegangen werden sollte oder wie ich mich nicht als Arschloch profiliere.
Das macht aber nichts. Denn wer genau liest, findet in diesem Buch sehr viel: Emotionen, Ideen, Tipps und Lebensgefühl.
Horst Lichter erzählt von sich und seinem Leben. Doch eine komplette Lichter-Biographie stellt »Keine Zeit für Arschlöcher« nicht dar.
Horst erzählt von seinen Begegnungen mit anderen Köchen wie u.a. Tim Mälzer oder Sarah Wiener und natürlich Johann Lafer. Manche sind ihm gut in Erinnerung, andere weniger. Erfahrungen mit der Presse, Gästen und Kollegen geben einen Einblick in die TV-Koch-Szene. Und schnell wird klar: Arschlöcher gibt es in jeder Branche.
Horst lässt aber auch seine eigenen Fehler nicht aus, berichtet von Momenten, in denen auch er das Arschloch gab und entschuldigt sich dafür.
Durch all diese Erzählungen zieht sich ein Erlebnis: Der Tod seiner Mutter.
Fazit
In »Keine Zeit für Arschlöcher« gibt sich Horst Lichter von seiner ernsten, emotionalen Seite. Kein Klassenclown, ein Mensch – mit Ecken und Kanten, Fehlern und Wiedergutmachungen. Das Buch zeigt Horst – der gerne geduzt wird – von seiner persönlichsten Seite! Offen, ehrlich, menschlich. Ein Typ, wie du und ich.
Ich mag ihn, den Horst!
Horst Lichter
»Keine Zeit für Arschlöcher«
Taschenbuch: 192 Seiten
Ullstein Taschenbuch (17. November 2017)
ISBN 978-3548377162
10,00 €
Das Buch gibt es auch als Hardcover, ebook und Hörbuch.
Webtipps
© Cover: »Keine Zeit für Arschlöcher« von Horst Lichter / Ullstein Verlag
Vielen Dank an den Ullstein Verlag für die Zusendung des kostenlosen Rezensionsexemplars.