Grünkohl mochte ich schon als Kind gerne – damals mit Bratkartoffeln und Mettwurst. Doch erst seit ich den Grünkohl frisch vom Markt hole und selbst zubereite, weiß ich wie Grünkohl richtig schmeckt. Noch besser!
Allerdings hatte ich keine Ahnung, wie viele Sorten Grünkohl es gibt: 14 verschiedene samenfeste Grünkohl-Sorten stellt Karin Iden in ihrem Buch vor – und das sind nur die wichtigsten. Karin Iden hat sich speziell für samenfeste Sorten entschieden, da dieser Grünkohl auch ohne Frost weniger bitter schmeckt und früh geerntet werden kann. Die zarten Blätter dürfen fast roh gegessen werden.
Grünkohl selbst anbauen können vermutlich die wenigsten, aber diese Insider-Informationen lesen sich interessant. Beim nächsten Marktbesucher kann ich mit Wissen aufwarten und fragen, um welche Grünkohl-Sorte es sich denn handelt.
Vielen Dank an dieser Stelle an Karin Iden, die mich netterweise auf ihr Grünkohl-Special aufmerksam gemacht hat, nachdem ich kürzlich ihr Buch »Cronuts, Donuts & Co.« rezensierte.
Damit reiht sich Karin Iden in die Kochbuchautoren ein, die auf eine Rezension antworten. Eine schöne Geste, die mir auch schon von Patrick Bolk oder dem Büro von Sarah Wiener zuteil wurde.
Zum Buch
Auf den ersten der 96 Seiten bringt uns Karin Iden die positiven Eigenschaften des Grünkohls näher. Wir erhalten Insiderwissen über Anbau, Ernte, das richtige Vorbereiten und Infos über die Garzeit. Dabei wird eins klar: Grünkohl ist gesund und kann vielfältig zubereitet werden.
Die Rezepte sind in Snacks, Suppen, Salate, Fisch und Fleisch, Pasta oder Kartoffel und Süßes unterteilt. Süßes? Ja, wirklich, z.B. Mandelkuchen mit Grünkohl oder Grünkohl-Apfel-Sorbet mit Minze.
Gewagt, aber warum nicht etwas Neues ausprobieren?
Am Ende bietet das Buch ein Rezepte- und Sachregister.
Was habe ich daraus gekocht?
Ich habe kein Rezept direkt nachgekocht, sondern mich inspirieren lassen.
Grünkohl kaufe ich auf dem Wochenmarkt – nicht geschreddert, sondern als kompletten Strunk – fast ein kleiner Baum. Waschen, schneiden, zupfen – das gehört für mich zum Kochen dazu. Meinen ersten eigenen Grünkohl habe ich nach Omas Rezept zubereitet. Zwiebel anschwitzen, Grünkohl dazu, mit Gemüsebrühe aufgießen, eine kleine Handvoll Haferflocken, köcheln lassen. Die Mettwurst direkt in den Topf auf den Kohl geben – gut für den Geschmack. Traditionell und immer noch lecker. Doch Grünkohl muss nicht stundenlang garen und viel Flüssigkeit braucht er auch nicht.
Andi Schweiger nimmt in »Vegetarisch mit Leidenschaft – Aus eigenem Garten« für seinen Grünkohl keine Gemüsebrühe, sondern Weißwein. Da wird nicht lange gekocht, sondern nur kurz abgelöscht. Sehr lecker und ein toller Geschmack.
Auch für Karin Idens Rezepte muss ich nicht stundenlang in der Küche stehen. Mir hat das Buch gezeigt, wie vielfältig Grünkohl ist. Kombiniert mit anderen Gemüsesorten wie Kürbis, Möhren oder Lauch, mit Kartoffeln, Nudeln oder Reis bringt Grünkohl neue Trends auf den Tisch.
Auch zu Chips lässt sich Grünkohl verarbeiten. Die Zubereitung der Grünkohl-Chips (S. 20) war simpel und die Garzeit bei 140 Grad im Ofen kurz. Die Gewürzmischung habe ich mit Salz, Pfeffer, Curry und Paprika gemixt.
Grünkohl-Chips sind superknusprig und haben ein sehr intensives und würziges Aroma, fast schon käseartig. Ein Überraschung auf der nächsten Feier.
Fazit
Karin Iden präsentiert die wissesnsstarke Vielfalt eines Klassikers und bringt Grünkohl neu auf den Tisch. Grünkohl wird zu schmackhaften, veganen Hauptgerichten und passt sich dem neuen Ernährungstrend an. Doch auch als Beilage darf Grünkohl zu Fisch, Fleisch, Geflügel oder der klassischen Mettwurst serviert werden.
»Kale – Das Grünkohl-Revival« ist geglückt! Lecker!
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Karin Iden
»Kale – Das Grünkohl-Revival«
40 kreative Rezepte
Cadmos Verlag, 2015
48 farbige Abbildungen, Klappenbroschur, 96 Seiten
ISBN 978-3-8404-7036-3
19,95 €
Kleine Grünkohl-Galerie
Webtipps:
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- Rezept: Grünkohl-Eintopf (vegetarisch / vegan)
Vielen Dank an den Cadmos Verlag!