Rezension: »Fairy Tale« von Stephen King

Stephen King
»Fairy Tale«
Heyne Verlag 2022
ISBN 978-3453273993
880 Seiten, 28 €

Happy Birthday, Stephen King! 75 Jahre und den Kopf voller Phantasie. Ein Traum, ein Vorbild – ohne Zweifel.
Für das Magazin phantastisch! habe ich einen ausführlichen Artikel über den Roman geschrieben, eine Analyse zur Story und zu Kings Romanen allgemein. Ich habe mir seine Bücher angeschaut, auf Märchen und die Ich-Perspektive geachtet. Die in »Fairy Tale« genannten, Märchen, Filme, Bücher und Autor:innen gesammelt, Jahreszahlen aufgeführt und … na ja, es ist ein Nerd-Artikel, unbestritten. Und dieser erscheint im Januar 2023 in der 89. Ausgabe von phantastisch!. Vorbestellungen sind direkt beim Verlag möglich.

Kurze Rezi

In »Fairy Tale« erzählt der siebzehnjährige Charlie Reade von seinem Leben, seinen Erlebnissen seit dem Tod seiner Mutter. Er war sieben als sie bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Sein Dad verfällt dem Alkohol und braucht einige Jahre, bis er aus dem Sumpf und dem dunklen Loch der Trauer herausklettert. Charlie ist dem ersten Anschein nach ein toller junger Mann, fleißig, freundlich und hilfsbereit. Er arbeitet hart um ein Sportstipendium zu erhalten. Dann rettet er dem schrulligen Nachbarn Mr. Bowditch das Leben und verändert seins für immer. Charlie schließt dessen alte Schäferhündin Radar in sein Herz, kümmert sich fortan um Hund und Herrchen. Als Mr. Bowditch stirbt, vererbt dieser sein gesamtes Vermögen an Charlie.

Bis hierhin ist die Geschichte großartig erzählt, eine Symbiose aus Freundschaft, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Phantastische Elemente finden sich nur sekundär, doch das stört keineswegs.
Nun erfährt Charlie, was sich im Schuppen von Mr. Bowditch befindet und wie er Radars Leben verlängern kann. Denn noch ist er nicht bereit, sie gehen zu lassen. Die Liebe zu seinem neuen Haustier ist so groß, dass er jedes Opfer auf sich nimmt und ihm kein Weg zu weit ist. Er geht nach Empis, ein Märchenland, wo es Rettung gibt. Doch diese muss er sich hart erkämpfen. Riesen, bösartige Märchenfiguren, Nachtsoldaten und der Endgegner stellen sich ihm in den Weg.

Stephen King wirft eine Vielzahl Märchen, Filme und Bücher in einen Topf, rührt kräftig um und zaubert eine neue Geschichte daraus. Doch der Teil in Empis ist aus meiner Sicht nicht ausgereift. Es fehlt das Märchenhafte. Eine Prinzessin und ein Fluch allein reichen nicht für ein gut erzähltes Märchen. Dennoch mochte ich »Fairy Tale« – vor allem der erste reale Teil war wunderbar erzählt und auch das Ende versöhnte mich.

Fazit

Lesen. Natürlich. Es ist ein King! Was habt ihr erwartet?

Analysen, Fehler, detaillierte Kritik zum Roman in phantastisch! #89 (Januar 2023).

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.