Gelesen: »Der kleine Prinz – Das Pop up Buch« / Karl Rauch Verlag

»Der kleine Prinz - Das Pop up Buch« / Karl Rauch Verlag

»Der kleine Prinz – Das Pop up Buch« / Karl Rauch Verlag

»Der kleine Prinz« von Antoine de Saint-Exupéry ist ein Klassiker, der Jung und Alt immer wieder neue Denkanstöße bietet – ein Muss-Buch, ein Buch für Philosophen, für Kinder, für Grübler, für Märchen-Fans, für Buch-Freaks, für Alle!
Ich habe das Buch schon ein paar Mal gelesen – die gekürzte Fassung liest sich schnell. Doch für die 2015 erschienene ungekürzte Ausgabe braucht es Zeit. Nicht wegen der längeren Texte – die sind mir nicht aufgefallen -, vielmehr sind es die Pop-ups die auf zahlreichen Seiten bewegt und betrachtet werden wollen.

Zum Autor

Antoine de Saint-Exupéry war Schriftsteller, ein kleines bisschen Zeichner und in jedem Fall Berufspilot. Geboren im Juni 1900 wuchs er mit vier Geschwistern in Lyon (Frankreich) auf. Mit neun Jahren kam er, zusammen mit seinem jüngeren Bruder, in ein Internat. Mit zwölf Jahren flog er das erste Mal, nur als Passagier und auch nur durch einen kleinen Trick, denn erlaubt war es nicht.
Das Fliegen wurde zu seiner Leidenschaft. Doch der Weg, seinen Wunschberuf zu erlernen war schwierig.
Nach dem Abitur studierte er Architektur, brach das Studium nach einem Jahr ab und wurde bei der Armee zum Flugzeugmechaniker ausgebildet. Die Finanzierung zur Pilotenausbildung lehnte die Armee zu Antoines Bedauern ab. Doch er ließ sich nicht davon abbringen.
Dank privater Flugstunden wurde Antonie de Saint-Exupéry schließlich Pilot. Mit dem beruflichen Fliegen begann er 1923.

Kleine Buchauswahl von und über Antoine de Saint-Exupéry

Kleine Buchauswahl von und über Antoine de Saint-Exupéry

Seine erste Novelle »Der Flieger« veröffentlichte er 1926 in dem Magazin Navire d’argent.
1931 heiratete er die Künstlerin Consuelo Suncin Sandoval. Obwohl er seine Muse über alles liebte, betrog er sie häufig. Die Ehe galt als kompliziert, sie trennten sich, kamen wieder zusammen. 
Antoine de Saint-Exupéry feierte Erfolge und litt unter den Misserfolgen, zuletzt galt er als depressiv. Überhaupt schien Saint-Ex, wie – so erzählt der Verlag – seine Freunde ihn nannten, ein hochsensibler und empathischer Mensch gewesen zu sein. Das erklärt auch die emotionalen Höhen und Tiefen seines Lebens und den Erfolg seiner teils philosophischen Erzählungen und Berichte. 

Der ungeklärte Tod

Der Erkundungsflug am 31. Juli 1944 sollte sein letzter sein. Antoine de Saint-Exupéry kehrte nicht mehr zurück, sein Verschwinden blieb Jahrzehnte ungeklärt.
Erst 2000 wurden die Wrackteile seines Flugzeugs im Mittelmeer gefunden, 2003 geborgen und ein Jahr später, anhand einer Gestellnummer, identifiziert.
Heute können die Überreste seines letzten Fliegers, zusammen mit einem gefundenen Armband, in das sein Name und der seiner Frau eingraviert war, im Museum betrachtet werden.
Zahlreiche Bücher sind über Antoine de Saint-Exupéry erschienen und setzen ihm – dem Autor und Pilot – ein weiteres Denkmal.

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer. „- Zitat Antoine de Saint-Exupéry

Saint-Exupéry heute

Eigene Kinder hatte er – vermutlich – nicht. Ein Testament fehlte, somit ging sein gesamtes Erbe an die Geschwister. Trotz Klage erhielt seine Frau nichts.
Die Buchrechte werden heute von den Nachfahren verwaltet. Außerdem führt einer der Nachfahren –  Nicolas de Saint-Exupéry – ein Weingut in La Clape (Langedouc, Franreich). Das Chateau Pech-Céleyran stammt jedoch nicht aus dem Erbe Saint-Exupérys, sondern gehört der Familie von Caroline d’Audogne de Serièges, die 1904 Joseph de Saint-Exupéry heiratete – ein Cousin Antoines. Vermutlich wird der damals vierjährige Antoine auch auf dem Anwesen zu Besuch gewesen sein.

Zum Buch

Das Pop-up Buch von "Der kleine Prinz"

Das Pop-up Buch von „Der kleine Prinz“

Design & Fakten

1946 in Frankreich veröffentlicht, erhält »Der kleine Prinz« beim Karl Rauch Verlag 1950 seinen festen Platz. Mehr als 7 Millionen Bücher sind seitdem weltweit verkauft. Ein kleiner Prinz verdammt groß.

Tipp: Der Verlag erläutert die Entstehung des kleinen Prinzen auf der Verlagswebseite. – Lesenswert!

Diese Pop-up-Sonderausgabe erschien 2015 beim Düsseldorfer Karl Rauch Verlag, die Zeichnungen von Antoine de Saint-Exupéry, die bereits aus den vorherigen Buchausgaben bekannt sind, wurden in 3D-Papier-Format dargestellt. Die Verarbeitung ist gut, stellenweise werden die Seiten, die aus dünner Pappe bestehen, wellig. Die Schrift empfinde ich als relativ klein.

Eine ungekürzte Ausgabe soll das Pop-up Buch sein. Ich habe mir eine Ausgabe von 1956 danebengelegt und die Texte in Stichproben verglichen. Mir sind keine längeren Passagen aufgefallen, dafür jedoch eine Textstelle, die in anderen Neuausgaben aufgrund der heutigen „politischen Unkorrektheit“ rausgestrichen worden wäre. Schön, dass der Originalverlag des kleinen Prinzen auch den Originaltext beibehalten hat.

Inhalt

Zu Beginn erzählt der Ich-Erzähler von seiner Begegnung mit dem kleinen Prinzen, der von seinem Planeten, seinen Sorgen, seinen Bedürfnissen, seiner Arbeit und seinen Reisen berichtet.
Auf dem ersten Planeten trifft er auf einen Monarchen, auf dem Zweiten einen Eitlen, es folgt ein Säufer, der geschäftige Geschäftsmann und ein Laternenanzünder. Alle Männer erzählen von ihrem einseitigen Leben. Richtig oder falsch? Gut oder schlecht? Darüber wird nicht entschieden. Nur eins bleibt für den kleinen Prinzen am Ende klar: Die Erwachsenen erscheinen ihm sonderbar.

„Ich habe das Recht, Gehorsam zu fordern, weil meine Befehle vernünftig sind“, sagt der Monarch. (Zitat S. 28 Pop-up / Zitat S. 54 – Ausgabe 1956)

Auf Planet Nummer sechs trifft er einen alten Gelehrten, der ihn auf die Erde schickt. Dort begegnet er verschiedenen Wesen, bis er zum Ich-Erzähler kommt.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ – Ein Geheimnis, das der gezähmte Fuchs dem kleinen Prinzen anvertraut, und vermutlich das bekannteste Zitat aus »Der kleine Prinz«.

 

Fazit

»Der kleine Prinz« ist ein Klassiker, den jeder einmal gelesen haben sollte, denn die Geschichte bietet immer wieder neue Ansatzpunkte, über sich, das Leben, die Menschen nachzudenken. Die Pop-up-Ausgabe muss nicht unbedingt sein, sicherlich gibt es hier günstigere Ausgaben oder noch schönere Sonderausgaben. So oder so: Jeder sollte mindestens einen kleinen Prinzen bei sich haben.

 

Antoine de Saint-Exupéry
Der Kleine Prinz. Das Pop-Up-Buch
Originalübersetzung von Grete und Josef Leitgeb
70 Seiten, Pappband, 11,70 x 25 cm
ISBN 978-3-7920-0107-3
€ 25,00

 

Wem das Pop-up zu verspielt ist, dem seien weitere Sonderausgaben empfohlen. »Der kleine Prinz« ist auch in einer Miniaturausgabe mit silbernem Schnitt (!) erhältlich, als Leinenausgabe oder in der Geschenkbox.

 

Webtipps / Quellen

 

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