Wenn die Beerensaison beginnt, steigt die Rechnung auf dem Wochenmarkt deutlich. Erdbeeren, Waldbeeren, Brombeeren, Blaubeeren – ich liebe Beeren in allen Farben und Geschmacksnuancen. Verarbeitet als Dessert, im Kuchen oder nur so, mit ein bisschen Sahne oder Eierlikör ersetzen Beeren beinahe eine komplette Mahlzeit. Ich könnte mich davon problemlos ernähren.
Passend zur Beerenzeit publiziert der Bassermann Verlag gemeinsam mit Karl Newedel das Buch »Beerenglück für Genießer«.
Ein Buch für mich – dachte ich.
Zum Buch
Ein kleines kompaktes Hardcover mit knapp 80 Seiten, 32 Rezepten und zahlreichen Fotos – zu jedem Rezept eins.
Die Anleitungen sind verständlich. Zu einigen Rezepten bietet Herr Newedel Tipps, mit denen Kuchen & Co. verändert werden können.
Das Buch beginnt mit einer kurzen, oberflächlichen Vorstellung von einzelnen Beerensorten. Danach geht es mit Knusperschnitten und Erdbeeren los.
Ob Torte, Suppe, Gelee oder Törtchen – in fast jedem Rezept wird Gelatine verwendet. Manche Teige werden mit Margarine, andere mit Butter angerührt.
Likör, Panna Cotta, Kuchen, Strudel, Torte, Schmarrn oder Sauce – das Buch bietet in jedem Fall eine Vielfalt an süßen Beerengerichten.
Das doppelte Inhaltsverzeichnis gefällt mir – einmal nach Beerensorte sortiert, das zweite Verzeichnis nach Rezept.
Was habe ich daraus gebacken?
Hier stand ich leider vor einem großen Problem. Ich habe kein Rezept gefunden, das mir wirklich gefiel. Gelatine? Gibt es bei mir eh nicht. Bei Cremes verwende ich – wenn überhaupt – Speisestärke. Auch beim Cheesecake verwende ich keine Gelatine, um die Füllung anzudicken. 20 g bis 40 g Stärke reicht.
Die Fotos sind schön, aber sie zeigen manchmal Backergebnisse, bei denen ich mich frage, wer die essen soll. Die Waffeltorte mit Zitronencreme (S. 14 /15) sieht super aus, etwas wackelig, aber sicherlich lecker: Drei Waffeln übereinander, dazwischen ganze Erdbeeren und eine Creme (mit Gelatine natürlich). Anschneiden möchte ich das jedoch nicht.
Bei dem Beerentiramisu mit Minzpesto (S. 20/21) sieht das ähnlich aus.
Ich habe das Gefühl, hier wurde allgemein auf stylische Fotos gesetzt, neue Rezeptideen scheinen nebensächlich.
Einzig das Beeren-Crumble mit Geist (S. 68/69) konnte mich überzeugen, obwohl ich schon häufiger Crumble gebacken haben – mit Rhabarber, Erdbeeren oder Brombeeren. Dieses Crumble wird nicht in einer Auflaufform, sondern in kleinen Pastetenform gebacken. Das ist zwar nichts für das abendliche routinemäßige Familien-Dessert, aber eine schöne Idee für eine Feier. Merk ich mir.
Fazit
»Beerenglück für Genießer« hat mir mein persönliches Beerenglück nicht vermitteln können.
Karl Newedel
»Beerenglück für Genießer«
Bassermann Inspiration, März 2016
Hardcover
77 Seiten
ISBN 978-3572081714
12,99 €
Webtipps
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© Cover: Bassermann Inspiration
Vielen Dank an den Bassermann Verlag!