Resümee: Für mich persönlich war es ein gutes Jahr, sowohl privat als auch beruflich bin ich zufrieden. Ich habe einiges erreicht, schlug neue Richtungen ein und durchbrach Grenzen, bei denen ich noch zu Beginn 2004 zweifelte, ob ich diese jemals erreichen könne. Für das kommende Jahr habe ich mir viel vorgenommen.
Trotz allem sind meine Gedanken bei den Opfern des Tsunamis. Ja, ich weiß, ich habe schon an zwei Tagen darüber geschrieben. Aber es ist auch kein Thema, das sich mal eben mit einer Handbewegung und einer gut gemeinten Geldspende zum Schweigen bringen lässt. Solche Ereignisse rütteln mich wieder wach, lassen meine Sorgen schrumpfen und machen mir auch Angst. Niemand von uns ist unsterblich. Und wieder stelle ich mir die Frage, warum Gelder so ungerecht verteilt werden. Warum es Menschen gibt, die ihre goldene Zahnbürste jeden Tag wechseln und sich auf ihrem Platin-Klo von einem Stehgeiger unterhalten lassen, während täglich in anderen Ländern Kinder verhungern. Selbst hier, bei uns, in Europa – in Deutschland – leiden Kinder, leben auf der Straße, hungern, werden gequält.
Ich verstehe das nicht. Ich habe das als Kind nie begriffen und es will mir auch heute nicht in meinen Schädel.
Als ich noch zur Schule ging, habe ich für die Leprastation Bisidimo gesammelt, die Herr Lanz, mein Mathelehrer unterstützte. Jeder zu Hause bei uns, der ein Schimpfwort von sich gab, musste zahlen. Es kam immer eine kleine Summe zusammen, vor allem, wenn meine Eltern Besuch hatten. Heute ist Lepra heilbar. Da ist etwas passiert, hat sich weiterentwickelt.
Wie lange dauert es noch, bis auch der Hunger, die Armut, die Gewalt, der Hass in der Welt bekämpft wird? Wann werden unsere Weltmächte endlich begreifen, dass die Natur in regelmäßigen Abständen, mal mit mehr, mal mit weniger Stärke ihre eigene Selektion der Menschheit durchführt, die wir machtlos hinnehmen müssen? Warum muss der Mensch noch selbst dafür sorgen und seine Mitmenschen ausradieren? Töten? Foltern? Quälen? Vergessen? Kann mir das einer erklären?
Ich könnte noch Seiten damit füllen. Doch auch das würde nichts ändern.
Nur noch kurz der Text der aktuellen Tagesrune, den ich heute sehr passend fand:
EIWAZ
Sie haben einen wichtigen Grundsatz begriffen und in ihrem Leben integriert: Licht ist nur da möglich, wo es auch Dunkelheit gibt. Sie können Ihre Kraft aus den bewussten und den unbewussten Inhalten Ihres Lebens schöpfen und Sie brechen nicht gleich zusammen, wenn sich einmal etwas Grundlegendes auf der materiellen Ebene verändert. Nutzen Sie die Eiwaz–Kraft in der jetzigen Zeit dafür, um Ihren Mitmenschen beim Umgang mit Verlusten aller Art zu helfen, sofern sie dieser Hilfe bedürfen. Aufdrängen brauchen Sie sich nicht; seien Sie einfach da und stützen Sie da, wo Sie darum gebeten werden. Je materieller die Welt wird, umso bedürftiger werden die Menschen nach dieser Form der Hilfe.
Copyright: Igor Warneck / www.amanita.de
Ich wünsche euch – trotz der Schatten, die sich über uns legen – ein angenehmes, erfolgreiches 2005! Bleibt gesund und behaltet euer Ziel im Auge.