Gestern habe ich an einem neuen Konzept zu »Die Widmung« gesessen und bin überraschend gut vorangekommen. So gut zumindest, dass ich keine Zeit fand, einen Memorial-Eintrag zu hinterlassen.
Der neue Papst!
Der Eine freut sich, der Andere nicht, dem Dritten ist es egal. Ich hätte mir einen etwas jüngeren und nicht so konservativen Papst gewünscht, aber im Grunde ist es mir nicht so wichtig. Wer weiß schon, wie Joseph Ratzinger seine Aufgabe bewältigen wird. Interessant fand ich jedoch die Berichterstattung und erschreckend die Tatsache, dass ein verstorbener Papst, ohne jegliche ärztliche Untersuchung, ohne Obduktion beigesetzt wird. Wie viele Päpste auf diese Weise frühzeitig abgesetzt wurden, möchte ich gar nicht so genau wissen. Im umgekehrten Fall ist möglicherweise auch erklärbar, warum Papst Johannes Paul II seit Jahren den Anschein eines kranken, geplagten Mannes erweckte. Wer dem Sterben nachhilft, der lässt sich auch nicht davor abschrecken, jemand länger Leiden zu sehen. Der verstorbene Papst jedoch soll, so habe ich gelesen, sich diese Leiden selbst auferlegt haben, so wie Jesus Christus gelitten haben muss. Ein fanatischer Glaube oder einer der Stärke beweist? Zwiespältige Gefühle regen sich da in mir.
Mir ist der Vatikan – jetzt wo ich wieder ein bisschen mehr darüber weiß – suspekt. Und die Religion, die sie vermitteln, noch ein Stück Fremder geworden.
Dan Brown hat in »Illuminati« zur Religion einige sehr positiv stimmende Denkansätze vermittelt, die mir gut gefallen haben. Denn ich bin durchaus ein sehr gläubiger Mensch, habe mir aber längst meinen eigenen Glauben zusammengebastelt.
Das Christentum bleibt für mich eine Religion mit bitterem Nachgeschmack. Und trotz allem würde ich es begrüßen, wenn Religion in den Schulen offener unterrichtet werden würde.
Nicht allein der katholische oder der evangelische Glaube (wobei ich diese Unterscheidung immer schon fürchterlich fand). Jede Glaubensrichtung sollte den Schülern erklärt und näher gebracht werden, damit Fragen beantwortet und Vorurteile abgebaut werden können. Religionen müsste ein Fach sein, indem über soziale Kompetenzen und Hilfsbereitschaft gesprochen und indem Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen geübt werden sollte.
Amen!