Es fühlte sich wie in den Anfängen meines Schriftsteller-Daseins an: Ein Verlag sucht für eine Anthologie eine Kurzgeschichte. Honorar wird nicht gezahlt, der Autor erhält nur ein Beleg. Kein Honorar ist schlecht, aber du machst trotzdem mit, weil das Thema toll, der Verlag interessant ist oder die anderen Schriftsteller so hochkarätig sind, dass du es versuchen und dich dazu gesellen möchtest – einmal.
Diesmal war das ähnlich.
Es handelte sich nicht um eine Kurzgeschichte. Das Thema war interessant, schon. Doch es war eher der Verlag, der mich reizte. Ich wollte einfach mal! Randomhouse. Unabhängig von Strategie und Marketing, egal wie die Autoren behandelt, gefördert, gepusht – oder nicht – werden – einmal wollte ich bei Randomhouse veröffentlichen.
Zumal ich speziell mit der Presseabteilung nur positive Erfahrungen gemacht habe. Doch „Niemand“ ist – nach erstem Gefallen noch einmal gefallen – diesmal beim Heyne Verlag vom Tisch. Die Gründe wissen nur die Verantwortlichen, jeder aus der Branche ahnt es: Experimentelle Romane können in die Höhe schießen oder tief fallen. Und ein Flop ist teuer. Da wird abgewogen. Ich verstehe es, fands trotzdem doof.
Chancen ergreife ich nicht mehr so oft wie früher – ich werde älter. Doch diesmal legte ich dieses Anfangsautorenfeeling neu auf und visierte eine „Kein-Honorar-ein-Beleg“ – Veröffentlichung an. Dabei hielt ich mein „Werk“ nicht für gut genug, denn ich ahnte wie genial die anderen sein würden. Ich habs trotzdem gemacht. Es erfährt ja später keiner, wenn es nicht klappt, dachte ich mir. Doch es hat geklappt und deswegen erzähle ich es jetzt! DIR!
Bassermann Inspiration – ein Verlag aus der Randomhouse Verlagsgruppe – suchte, anlässlich der Veröffentlichung des Romans „Der Sommer der Blaubeeren“ von Mary Simses, Blaubeer-Rezepte von Hobbybäckern. Du ahnst es schon. Der Duft von Blaubeeren kommt in Niemand nicht vor – es ist der leckerlieblichzuckersüße Erdbeerduft, den Nina verströmt, doch während ich in der Küche stand und Blaubeer-Rezepte entwarf, dachte ich an Niemand. Und eins können Blaubeeren: Duften. Und ich liebe sie. Fast ein bisschen mehr als Erdbeeren. Sie sind so himmlisch lecker, wenn sie in einem warmen Kuchen aufplatzen und dieser leckere violette Blaubeersaft herausquillt. Ich mag sie pur mit Sahne und verbacken in Stuten mit Nüssen.
Und so grübelte ich darüber nach, wie ich die Jury in Verzückung geraten lassen könnte. Konfitüre, Blaubeer-Muffins, Blaubeer-Pfannkuchen, Blaubeer-Tarte – schien mir alles zu normal. Eigentlich erschienen mir alle meine Ideen zu simpel. Gern hätte ich mehr ausprobiert, doch Blaubeeren sind teuer. D.h. ich konnte nicht rumexperimentieren.
Drei Rezepte sandte ich ein. Zwei davon haben es geschafft. Das finde ich großartig! Total. Ich freu mich wie beim ersten Mal … einer Anthologieveröffentlichung. Verrückt!
2015 haben meine Rezepte (und ich) ein Date mit Randomhouse, denn dann erscheinen sie in dem Buch “Blaubeersommer – Rezepte zum Verlieben” bei Bassermann Inspiration mit sicherlich vielen wunderbaren Kreationen von tollen Food-Bloggern und Hobbybäckern, zwischen deren Reihen ich mich sehr klein, aber ein bisschen stolz fühle.
Preis, Inhalt … folgt. Es ist ja noch Zeit und außer dem VÖ-Termin 04.05.2015 ist noch nicht mehr bekannt.
Bist du auch dabei?