Oh, liebes Wuffi!

Es brennt auf meiner Hundeseele, ich muss dir unbedingt etwas anvertrauen.

Als ich meine Eltern verlassen musste, war ich so traurig. Obwohl all meine Geschwister bei mir waren, jammerte ich vor mich hin. *jaul* Mir fehlte eine Bezugsperson, ein Zweibeiner, dem ich vertrauen, an den ich mich schmiegen und von dem ich mich kraulen lassen durfte. 12 Wochen war ich alt, als mich endlich Zweibeiner zu sich nahmen. Ich war schüchtern und ängstlich. Ich fühlte mich nicht wohl dort. Die Zweibeiner stritten sich, einer wollte mich weggeben. Und so geschah es, dass sie mich nach drei Tagen wegbrachten. Pfui! Sie sagten, sie wollten mich wieder abholen. Später, wenn die Wohnung für mich zurecht gemacht worden sei. Aber ich brauchte doch nichts außer ein warmes Plätzchen zum Schlafen, ein bisschen Futter, frisches Wasser und ab und an ein paar Schmusestündchen. Sie ließen sich nicht erweichen. Und so kam ich zu Merlin und Angel. Ich hatte Angst, aber ich freute mich auch, nicht mehr alleine zu sein. Denn dort, wo Hunde sind, musste es auch ein Welpe gut haben. Und das hatte ich auch. Deren Frauchen brachte mich tagsüber in eine Familie (du weißt schon, welche ich meine), sie wohnten nicht weit weg und ich fand es da genauso schön wie bei Merlin und Angel.

Der Tag nahte, als ich wieder abgeholt werden sollte. Und ich wusste nicht, ob ich das wollte. Ich vertraute diesen Menschen, und Angel war meine Freundin geworden. War das pfui von mir, liebes Wuffi?

Dann hieß es, die Zweibeiner kämen nicht, nein, sie wollten mich gar nicht zurück haben.

Nun stand ich alleine da.

Wo sollte ich hin?

Liebes Wuffi, du weißt, dass ich hier geblieben bin, hier bei meiner Familie mit den sieben Katzen, wo ich es gut habe und mich rundum wohl fühle. *Mit der Pfote über die Nase fahre* Und Angel treffe ich auch immer mal wieder zum Spielen. Das ist fein!

Aber ich musste dir das erzählen, liebes Wuffi, jetzt ist es raus, nun kann ich das alles vergessen und ein bisschen schlafen. Danke, liebes Wuffi, dass du mir immer so geduldig zuhörst.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.