Och nö!

Heute Morgen habe ich mir überlegt, welche Musik ich am Besten einlegen könnte, um an »Mein Märchen« zu arbeiten. Ich entschied mich für die MusicalCD des »Käpt’n Blaubär-Musicals«. Und aus reiner Neugier bin ich mal wieder zur Website gesurft. Doch was lese ich da: Blaubär streicht die Flügel? Und das schon im März dieses Jahres, also kurz nachdem wir das Musical in Köln gesehen hatten. Die Tour in Hamburg und mögliche weitere Veranstaltungen wurden abgesagt.

Warum? Nicht wegen des großen Erfolgs, nein. Das wäre ja auch ein wenig paradox. Doch die immensen Kosten des sehr aufwendig gestalteten Musicals konnten nicht eingenommen werden. Viele sehen im Blaubär den Opa Blaubär im KIKA-Kanal und für ein Kindermusical sind die Preise natürlich zu hoch. Das stimmt, aber es ist ja auch nicht DER Blaubär. Es ist kein Kindermusical, obwohl sicherlich auch Kinder ihren Spaß daran haben. Nein, es ist ein Musical wie »Dracula« oder »König der Löwen« oder »Phantom der Oper« – ein Musical für Erwachsene.

Und darum sage ich es gerne noch einmal, so wie ich es bereits mehrfach betont habe: Das Musical basiert auf Walter Moers’ Roman »Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär« und das ist ein Mammutwerk, zwar illustriert, aber ganz sicherlich nicht für Kinder geeignet.

Mich ärgert das. Wirklich. Ich habe selbst immer wieder erklären müssen, warum ich in ein Kindermusical gehen würde und so begeistert davon gewesen wäre. Walter Moers kann sich ja freuen, dass der Blaubär im TV so prominent geworden ist, obwohl er sich von der Serie ja längst abgewandt hat. Doch dass diese Geschichten, die auf seinen frühen Blaubär-Comics basieren, nun der Grund sind, dass sein fantastischer Roman »Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär« und das dazu gehörende Musical falsch interpretiert werden, hat keins dieser beiden Werke verdient.

Mich ärgert es nicht nur, es macht mich auch traurig.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.