Wir sind wie wir sind. Wir können an unserer physischen oder psychischen Verfassung arbeiten, uns minimal bis maximal verändern, besser werden, schlecht sein. Wir können kämpfen und verlieren, jubeln, zusammenbrechen, wir sind schüchtern oder aufmüpfig, traurig, unsicher oder selbstverliebt. Egal wie wir sind, wie du bist, wie ich bin: Eins werden wir alle immer: Fehler machen.
Wir haben sie gemacht, wir machen sie heute und auch noch morgen – Fehler. Große und kleine. Verzeihliche und auch unverzeihliche. Über manche Fehler lachen wir später, andere enden in einer Katastrophe. So ist das. Bei dir, bei mir, bei allen. Diese Erkenntnis allein macht es nicht einfacher den Fehler zu vergeben – sich selbst oder einem anderen.
Ich denke oft darüber nach, was ich in meinem Leben ändern würde, wenn ich noch einmal von vorne beginnen könnte. Das ist gar nicht so einfach, denn wer weiß, welche weittragenden Veränderungen nur eine einzige Handlung hervorrufen könnte. Stoff für einen Roman. Gab es sicherlich längst. Verfilmungen in jedem Fall.
Wir wären nicht das, was wir jetzt und in diesem Moment sind, wenn wir nicht all diese kleinen und großen Fehler begangen hätten oder in die Fehler anderer mit einbezogen worden wären. Doch manchmal denke ich: Wäre das so schlimm? Vielleicht ja, vielleicht nein.
Denke ich zurück würde ich zumindest eins nicht mehr machen: Meine Haare mit 14 Jahren abschneiden. Eine oberflächliche Veränderung sollte doch die Zukunft nicht beeinflussen? Oder doch?
Aber was ist mit den Entscheidungen im Leben, die ich später bereut habe, die mich verletzt und stark belastet haben. Würde alles besser werden, wenn ich mich in einem neuen Leben anders entscheiden würde. Oder käme ich letztendlich doch wieder an der gleichen Stelle raus wie heute? Weil dies so vorbestimmt und nicht veränderbar ist?
Darüber eine Geschichte zu schreiben, über dieses „Was wäre, wenn ich mein Leben noch mal beginnen könnte?“, habe ich schon oft nachgedacht. Die Änderungen schrittweise voranzutreiben sind nicht das Problem, nur über das mögliche Ende und die Konsequenzen bin ich mir noch nicht im Klaren. Ich denke also noch und vermische Realität mit Fiktion. Womit wir wieder bei der Ideenfindung für Geschichten und Romanen wären: „Was wäre, wenn …“ :-)
Ursprünglich sollte dieser Eintrag eher lustig und mit Bildern aus der 80-igern bestückt werden, auf denen klar wird: So darf ein Mensch nicht herum laufen, aber als ich die ersten Zeilen tippte, merkte ich: Das wird ernster als gedacht. Das passiert manchmal, und wenn die Wörter so raus wollen, dann hat das seinen Grund, an dem ich nicht herum experimentieren möchte.