Nachdem das neue Jahr pünktlich zum 01.01. bei mir mit einer fetten Erkältung begann, die mich dann auch zwei Wochen mit einer Matschbirne bedachte, dauerte die Überarbeitungsphase von „Niemand – Mehr!“ länger als erhofft. Abgesehen davon muss ich mir eingestehen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen ich zehn bis zwanzig Seiten am Tag und einen 350 Seiten Roman in drei Monaten schreiben kann. Gründe gibt es dafür viele.
So oder so: Nun bin ich fertig. 10 Seiten weniger als vor Beginn der Überarbeitung, kürzen muss sein. 390 Normseiten, inklusive kleine Extras und das Schlimmste – Ideen für Nachfolgendes. Aber mehr verrate ich noch nicht, in meinem Kopf saust es noch und ich muss Gedanken und Unterlagen sortieren.
Ich bin geschafft! Nie hat mich ein Roman so stark beschäftigt wie dieser, nahezu gequält, herausgefordert an den Rand der Schlucht alles Wahnsinns getrieben.
„Niemand – Mehr!“ hat mich fertiggemacht, doch am Ende habe ich die Geschichte fertig geschrieben.
Jetzt sind die Testleser dran – die ersten Zwei, nie alle auf einmal. Das Problem: Testleser ist kein gut bezahlter Job, sondern eine in der allgemein knappen Freizeit ausgeführte Pflicht-Spaß-Tätigkeit. Auch sie werden nicht in zwei Tagen fertig sein. Aber ohne, dass altbewährte und neugefundene Niemand-Leser das unfertige Manuskript auf Schwachsinnigkeiten und Phänomenalitäten untersuchen, gebe ich das Buch nicht raus. Und natürlich gehe ich danach auch noch mal drüber – mit ein bisschen Abstand.
So lange muss der Verlag warten. Aber jetzt ist es auch egal. Auf ein paar Wochen mehr oder weniger kommt es nicht mehr an, wichtig ist, dass am Ende alle hinter dem Buch stehen können. Vor allem ich. Mein Märchen.
Und jetzt? Sortiere ich Dateien und fange – während ich auf die Rücksendungen aus den Testleser-Lagern warte – mit dem nächsten Projekt an, das – wer glaubt es nicht – im Niemands-Märchen-Universum stattfindet. Jawohl.