Migräne

Toll ist es, wenn ich morgens um Viertel vor sechs aufstehe, den üblichen Kram erledige, noch bevor ich die Kinder wecke, das Badezimmer putze und mittendrin nichts mehr sehen kann, weil mir ein vibrierender Kreis mit Zickzack-Muster vor den Augen tanzt.

Migräne um Viertel vor acht morgens.

Ein schöner Titel für ein Frauenbuch.

Leider begann so heute mein Tag. Ich kochte mir Kaffee: Vier Tassen Pulver auf zwei Tassen Wasser, in das schwarze Gesöff presste ich eine halbe Zitrone, schmierte mir ein Brot – denn die Fressattacke lässt nie lange auf sich warten – weckte meine Tochter, die heute erst später zu Schule musste, und sagte ihr Bescheid. Beim letzten Mal bekam ich einen heftigen Kreislaufzusammenbruch, doch da war mein Mann da.

Mit dem ekeligsten Getränk aller Zeiten und der Scheibe Brot begab ich mich ins Arbeitszimmer, setzte mich ruhig an den Schreibtisch, schluckte eine Schmerztablette, trank und aß. Dann legte ich mich hin. Meine Tochter brachte mir einen weiteren widerlichen Kaffee. Das Muster verschwand nach einer Dreiviertelstunde, danach begannen die Schmerzen.

Sie sind dumpf … es ist auszuhalten. Ich trage eine Sonnenbrille, während ich dies hier schreibe. Viel öfters wird mich der Bildschirm heute aber nicht zu sehen bekommen. Konzentration gleich null. Toll.

In Anbetracht der Tatsache, dass morgen früh kein Strom vorhanden ist und ich somit auch nicht arbeiten kann, finde ich das Timing ziemlich bescheiden. Die Migräne hätte doch bitteschön einen Tag warten können.

Ich kriege Lust auf Kuchen. Viel Kuchen. Es ist nichts im Haus, ich muss gleich beim Bäcker vorbei, wenn ich meinen Sohn (der heute auch spät Unterricht hat) zur Schule gebracht habe. Kuchen. Dringend. Und eine weitere Kopfschmerztablette muss wohl auch daran glauben.

Die Waschmaschine piept, das Bad ist noch nicht fertig geputzt, saugen muss ich noch. Gut … das schaffe ich nebenbei. Dann lege ich mich wieder hin.

Ich hoffe, ihr hattet einen besseren Start in den Tag.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.