Als heute Rici bei Twitter schrieb, sie läse nun „Firnis“, fiel mir das erste Mal bewusst auf, dass ich mich seit dem Roman weiterhin mit Malern und ihren Künsten beschäftigt habe, um über sie zu schreiben. Zufall? Vermutlich nicht. Ich kann selbst überhaupt nicht malen, obwohl ich als Kind und Jugendliche zumindest mit Bleistift gerne abgemalt habe: Stilleben, Räume, Regale … sowas. Aber mehr aus Zeitvertreib, nicht weil ich in dieser Richtung künstlerisch begabt gewesen wäre. Doch diese Art der Kunst hat mich schon immer sehr interessiert. So war ich früher ein interessierter Museumsbesucher. und habe auch heute noch einige Bücher über Malerei der verschiedensten Epochen im Regal stehen. Doch während mich das Moderne nie großartig reizte und ich auch kein Freund von Monet oder Manet war, fand ich Gefallen an van Gogh, Rembrandt & Co. Es waren mehr die dicken Ölschinken, die mich faszinierten. Damals wie heute.
Und so ist es wohl nicht verwunderlich, dass in „Firnis“ ein Maler aus dem 19. Jahrhundert eine Rolle spielt, wobei er eine gänzlich andere Stilrichtung vertritt und Ferdinand Hermann Moritz eher unbekannt ist, dafür aber in Remscheid lebte und somit für „Firnis“ prädestiniert war. Denn den bekanntesten Maler aus Remscheid – Johann Peter Hasenclever – wollte ich nicht als Schlüsselfigur in meinem Roman verwenden.
Als ich „Die Wahrheit über Mona Lisa“ schrieb, dachte ich an das Thema, das der Wettbewerb für den ich die Story verfasste, vorschrieb: Sternstunden der Menschheit. Und ist es nicht eine Sternstunde der Menschheit, dieses Gemälde, das bis heute Rätsel aufgibt und immer wieder in den Schlagzeilen landet – sei es, weil es beschädigt werden sollte oder weil ein Wissenschaftler etwas Neues in Mona Lisas Augen zu erkennen glaubte? Ist es nicht eine Sternstunde der Menschheit in das Antlitz der Kunst zu blicken? Ich dachte schon. Die Jury nicht. Aber seit Dezember ist „Die Wahrheit über Mona Lisa“ (siehe möglicherweise auch im Archiv) bei Jokers Historica veröffentlicht – kostenlos als mp3 zum Herunterladen.
Und vielleicht war es dann doch Zufall, dass ich erneut eine Geschichte über einen Maler schrieb: Jean Honoré Fragonard, der zusammen mit Antoine Watteau und Francois Boucher zu den bekanntesten Malern des Rokoko gehörte. Was aus dieser Geschichte wird? Es war eine Auftragsarbeit, ob sie gefällt und für den Zweck passend erscheint, muss noch entschieden werden. Aber wieder beschäftigte ich mich mit der Malerei … und habe noch nicht genug davon.