Liebes Wuffi!

Frauchen trickst mich aus. Ich weiß das ganz genau! Aber mein Bauch regiert meinen Kopf, und wenn es um Futter geht, bin ich fast immer zu überzeugen. Du weißt ja, liebes Wuffi, wenn Frauchen das Zimmer verlässt, will ich mit. Nun kann ich nicht die Treppe hoch laufen, wegen der Gitter. Pfui! Und damit ich nicht belle – ich weiß das – verpackt sie mir Leckerchen in so ekelig schmeckende Dings, die ich aber herrlich zerreißen und zermantschen kann (Anmerkung des Übersetzers: Es handelt sich um leere Klo- und Küchentücher-Papprollen, in die ein paar Leckerchen gelegt werden und die dann an den Öffnungen zusammen gedrückt werden. Auf die Schnelle ein simples und kostengünstiges Ablenkungsmanöver. Funktioniert immer! Für Hunde, die dazu neigen, nicht nur zu nagen, sondern Papier etc. auch runterzuschlucken allerdings nicht geeignet.).

Dann merke ich gar nicht, dass sie den Raum verlässt, und weil ich nach dem Zerreißen, Zermantschen und Leckerchen futtern schon fast wieder müde bin, warte ich schläfrig und (naja fast) satt in meinem Hundebett.

Da wäre ich besser heute auch drin liegen geblieben. Denn Frauchen war richtig böse auf mich. So richtig böse, verstehst du, liebes Wuffi? Jaul. Sie hat gar nicht mehr mit mir gesprochen, mich ignoriert. Wie kann ich das nur wieder gutmachen? Hast du eine Idee? Ich wusste doch nicht, dass ich das nicht darf. Es lag doch so da rum. Für mich war es nur ein Stück Papier. Für sie war es aber wohl sehr wichtig. (Anmerkung des Übersetzers: Es handelte sich um den Umschlag von »Die kleinen Leute von Swabedoo«. Das Heft haben vermutlich die Katzen aus dem Regal geschoben – ein gefundenes Fresschen für das Hündchen.).

Nun bin ich ein bisschen traurig. Ich mache noch so viel falsch. Dabei hat Frauchen mir ein neues Quietschi geschenkt, bevor ich ihr Spielzeug kaputt gemacht habe. Ach, als Welpe muss ich noch so viel lernen, liebes Wuffi.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.