Als Dirk van den Boom und ich gegen 17.00 h in der Klosterkirche eintrafen, standen zwar schon alle Stühle und ein paar Leckereien für die Autoren dort, aber der Rest fehlte noch. So schoben wir das Klavier an die richtige Stelle, rückten Tische zurecht, an denen die Autoren später sitzen sollten. Wir hängten Plakate auf und verteilten Getränke und Süßes. Wir rollten Stehtische durch die Gänge und platzierten sie entsprechend. Darauf dekorierten wir Mr. Fantastik-Lesezeichen, phantastisch-Flyer, Salzstangen und das Gästebuch (das leider bis auf zwei Einträge leer blieb). Und Frau Meenen-Meyer von Unicef legte Infobroschüren und Karten aus. Frau Hellwig von der Klosterkirche prüfte die Mikrofone, besorgte Tischdecken und orderte später belegte Brötchen für die Autoren. Nach gut einer Stunde stand alles und wir warteten auf die ersten Gäste und auf weitere Autoren.
Marcel Feige erschien während der Aufbauarbeiten kurz, brachte seine Bücher für den Büchertisch, die er druckfrisch zur Lesung erhalten hatte.
Nach und nach trafen erste Gäste ein und auch die Autoren erschienen pünktlich. Nach einer kurzen Besprechung, begannen wir wenige Minuten nach neunzehn Uhr.
Der Saal war voll. Es gab 70 Sitzplätze, davon waren fast alle belegt, zusammen mit den anwesenden Künstlern, dürfte die 70 sogar überschritten gewesen sein.
Zunächst begrüßte Frau Hellwig die Gäste, erzählte kurz wie es zu dem Abend gekommen war. Vielleicht erinnert ihr euch noch, dass ich eine Lesenacht veranstalten wollte, es aber an Räumlichkeiten scheiterte und mich Frau Hellwig dann nur wenige Tage später anrief und meinte, sie hätte da vielleicht eine Möglichkeit für mich.
Souverän, wie erwartet, führte Dirk van den Boom durch den Abend. Lisa Schulz und Manuel Seng spielten hervorragend auf dem Piano – auch damit hatte ich gerechnet.
Leider stürzten mehrere Damen aus dem Raum, nachdem ich gelesen hatte, was mir für Frank Rehfeld leid tat (immerhin wollte meine Tochter später unbedingt nur ein Autogramm von ihm!). Doch auch, wenn während der Pause einige Leute gingen, füllte sich der Raum nach und nach wieder. Das sind die Vor – und Nachzüge einer kostenlosen und offenen Veranstaltung im Rahmen der 1. Remscheider Kulturnacht.
Thomas R.P. Mielke erzählte interessante Anekdoten und hatte zu jedem anwesenden Autor eine Querverbindung. So berichtete er, dass er Wolfgang Hohlbein vor zwanzig Jahren auf der Buchmesse getroffen habe. Damals saßen sie als noch arme und hungernde Schriftsteller am Stand des Verlages und der Lektor (Name leider entfallen) besorgten den beiden den Pudding von Konsalik und Simmel, den sie dann genüsslich löffelten. Er verriet, dass er nur gekommen sei, weil er sich noch einmal für das Interview bedanken wollte, dass ich mit ihm für phantastisch! geführt hatte. Puuh!
Viel früher, nämlich um viertel nach zehn endete der Abend, zumindest der offizielle Teil. Lange standen wir noch zusammen und redeten. Marcel Feige, der durch seine Erkältung ein wenig angeschlagen war, verabschiedete sich recht bald. Der Rest: Dirk van den Boom, Thomas R. P. Mielke mit Astrid Ann Jabusch, Uwe Anton und seine Freundin, ich mit Mann, sowie Lemmy und Scotty setzten uns noch eine Weile in die Klosterkirche. Um 0.00 h jedoch verabschiedeten wir uns alle sehr müde!
Ach, Bücher wurden übrigens auch verkauft, viele sogar, soweit ich das überblicken konnte.
Viele Gäste, so erfuhr ich später, waren von weither angereist. Ein tolles Kompliment für alle Autoren! Wolfgang Hohlbein allerdings blieb der Veranstaltung fern. Aber es gibt ja vielleicht ein nächstes Mal!
Zurück bleibt ein euphorisches Gefühl und gleichzeitig eine Leere, die einen wieder dorthin drängt, wo all die Leute gesessen haben und wo ich mit den anderen Autoren zusammen gewesen bin.
Während ich diesen Bericht schrieb, lud Outlook meine Mails runter, erste Bilder von Dirk van den Boom und eine Mail von Uwe Anton, der mir seine Freude über den Abend zum Ausdruck brachte.