Gestern hatte ich einen Termin beim Friseur und da ich noch kein neues Buch in Bearbeitung hatte, stellte sich die Frage: Was nehme ich zum Lesen mit?
Ich entschied mich für »Fräulein Smillas Gespür für Schnee« von Peter Hoeg.
30 Seiten las ich, während ich darauf wartete, dass ein natürliches Dunkelrot meine Haare in eine herbstliche Pracht verwandelte. 30 Seiten, in denen ich so tief eintauchte, dass ich manchmal erschrocken aufblickte. Eine seltsame Ruhe umgab mich beim Lesen der ersten Zeilen. Und ich weiß noch nicht, ob ich Begeisterung oder doch eher Ablehnung über die Ich-Erzählung empfinde. Es ist nicht der perfekte Stil, mit dem Patrick Süskind seine Leser parfümiert und auch nicht die Hand, die Stephen King aus seinen Werke schnellen lässt und die Leser ins Geschehen zerrt; auch mit Hildegunst von Mythenmetz (Übersetzer Walter Moers) einmaligen Zere/a/monien kann ich Peter Hoegs Geschichte nicht vergleichen – es war die Ruhe, eine seltsame Stille, die sich über mich legte, während ich über den Tod eines Kindes las und Smilla mir langsam näher kam.