Ich bin leicht genervt von der Internetcommunity.
Nur ein aktuelles Beispiel: Stefan Raab stürzt bei seiner Show „Schlag den Raab“. Ich habe es nicht gesehen, sondern nur am nächsten Tag gelesen und auf youtube angeklickt – ja, auch ich bin schon mal sensationslüstern. Aua, kann ich zu dem Sturz nur sagen. Aua sage ich vor allem aber zu den Kommentaren, die nun im Internet herumgeistern. Da wird sich gefreut, dass Stefan Raab auf die Schnauze gefallen ist, sich gewundert, dass Kandidatenrivale Hans Martin auch gestürzt ist und davon keine Blessuren zurückbehielt und natürlich wird davon ausgegangen, dass Stefan Raab nur eine Show abzieht. Das Wahrnehmungsurteil unserer Gesellschaft ist irgendwie nicht mehr am, sondern IM Boden – tief vergraben!
Oh Mann! Schon mal davon gehört, dass Stürze, die ähnlich aussehen, unterschiedliche Ergebnisse erzielen können? Abgesehen davon unterschieden sich diese beiden Stürze sehr stark voneinander. Und ganz echt, wie Scheiße muss ein Mensch eigentlich sein, wenn er sich darüber freut, dass sich ein anderer verletzt? Es geht hier schließlich „nur“ um Stefan Raab, egal ob er einem sympathisch ist oder nicht, er tötet keine kleinen Kinder, vergewaltigt keine Frauen, missbraucht nicht seine Töchter und verkauft keine Waffen in den Iran. Er ist lediglich ein Entertainer mit viel Durchhaltevermögen und Stolz. Wer es nun toll findet, dass er sich verletzt hat – und eine Gehirnerschütterung ist kein Schnupfen – dessen Gehirn scheint, ohne Sturz vom Neid zerdeppert zu sein.
Nein, ich bin kein Stefan Raab – Fan, ich fand ihn bis USFO immer sehr bescheuert und oftmals respektlos. Aber er kann viel, er ist nicht dumm, denn er weiß mit seinem Können etwas anzufangen. Somit erhält er meinen Respekt und sicher nicht meinen Hohn, wenn er aufs Gesicht knallt und sein Fahrrad auf seinen Kopf nachdonnert!
Gute Besserung an dieser Stelle an Stefan Raab! Die Kopfschmerzen werden noch eine Weile bleiben.