@Wir Schreiben – der 1. Twitter-Mitmach-Roman
13.05.2009 bis 21.03.2010
Initiiert von Nicole Rensmannn
Vom 13. Mai 2009 bis 21. März 2010 lief die Twitter- Mitmach-Story, an der sich jeder auf Twitter beteiligen konnte. Sabine Ritter alias Lightdancer machte sich die Mühe den kompletten Text zusammenzustellen, sodass alle Tweets hier chronologisch gelistet sind, mein Mann ordnete die Tweets und fügte noch die Autoren dazu.
Vielen Dank für eure Hilfe! Und vielen Dank an alle, die bei www.twitter.com/WirSchreiben mitgemacht haben!
Stand: 21.03.2010, 194 Tweets
In der Dämmerung spürte Marie die Bedrohung, die ihr folgte. Sie hörte den Atem, die Schritte, doch wenn sie sich umsah war dort niemand. Sie hätte doch über die belebten Straßen gehen sollen, anstatt den Weg über die Felder zu wählen. Eine Wolke schob sich über den Mond und schluckte den letzten Silberstreif und damit ihre Hoffnung. Die Schritte hinter ihr verstummten. Marie rannte. Sie stolperte, fing sich wieder und lief schneller. Doch dann sprang ihr etwas in den Rücken und drückte sie zu Boden. Eine Zunge leckte ihr durchs Gesicht. Den Geruch kannte sie. „Stinker, wo kommst du denn her?“ Für einen Moment wähnte sie sich in Sicherheit und streichelte ihren Hund. Dann gaben die Wolken den Mond frei und offenbarten …… ein Schattenspiel, das sich Marie bis eine Armlänge näherte. Es war kein Mensch, kein Tier. Stinker knurrte. [@NicoleRensmann]
Es war ein Baum, der sich langsam aber sicher näherte. Jemand schien ihn angesägt zu haben. [@Fredelsloh]
Er zielte genau auf Marie. Sie rollte sich zur Seite und erkannte, dass der Baum zwar fiel, sie aber keinen Luftzug spürte. Stinker winselte, als Marie den Arm ausstreckte. Sie wollte einen Ast berühren, doch ihre Hand ging hindurch. [@NicoleRensmann]
Dennoch blieb Stinker am Boden gedrückt liegen. Sie konnte ihn nicht hervorziehen. Ihre eigene Hand glitt ohne Probleme durch den Nebel des Baums. Doch ihr Hund wurde niedergedrückt und Marie konnte nichts dagegen tun. [@InesSey]
Marie wollte um Hilfe rufen, doch die nächsten Häuser waren zu weit entfernt und Spaziergänger gab es um diese Zeit nicht. Sie stand auf. Stinker musste über den Gartenzaun gesprungen sein, das hatte er noch nie gemacht. Marie betrachtete den Baum. Etwas stimmte nicht. Nichts stimmte hier. Sie bückte sich zu Stinker, er winselte nicht, er hechelte nicht mal und dennoch schien er unverletzt zu sein. Noch einmal versuchte Marie den Baum zu berühren, doch obwohl er direkt vor ihr zu liegen schien, gelang es ihr nicht. Nebelwelt, dachte sie. Gefangen in der Nebelwelt. [@NicoleRensmann]
Plötzlich hörte sie ein Knacken hinter sich. Marie fuhr herum und vor ihr stand ein junges Mädchen, das aussah wie sie selbst. Nur irgendwie durchsichtig und etwas grau. Wie konnte das sein. Das Mädchen trat auf Marie zu, legte ihre Hand auf Maries Schulter. Ein warmer Schauer durchströmte Marie. Sie fühlte sich auf einmal sicher [@InesSey]
Denn nun wusste sie, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Sie verschmolz mit ihrem zweiten Ich. Stinker. Sie musste Stinker befreien, er war noch zwischen den beiden Welten eingeklemmt. Aber allein konnte sie das nicht schaffen, Marie brauchte Hilfe! Marie sah sich um. Sie konnte in der realen Welt nach Hilfe suchen, aber sie ahnte, dass sie hier keine finden würde. Doch in der Nebelwelt lauerten Gefahren. Und obwohl sie ihren Schatten zurückbekommen hatte – schneller als erwartet – fühlte sie sich für eine Konfrontation mit einem der dort herrschenden Wesen noch nicht stark genug. Verdammt! Aber sie musste Stinker rausholen. Marie drehte sich um und rannte den Weg zurück, den sie zuvor gekommen war, vor Gerald flüchtend. Gerald. Er könnte den Baum angesägt haben. Aber eigentlich war das nicht seine Art, er nahm seine Hände, um seine Feinde zu töten. Es gab also noch jemand, der Marie daran hindern wollte zurückzukehren. Sie sah nicht nach links, nicht nach rechts. Sie lief schneller als zuvor. Zurück zu Steve, den sie ohne Erklärung verlassen hatte. Aber er musste ihr helfen, Stinker zu retten und ihn bei sich behalten. Sie brauchte eine halbe Stunde, um die Wohnung, in der sie zwei Jahre mit Steve gelebt, sich vor ihrem Leben versteckt hatte, zu erreichen. Marie hatte die Schlüssel liegen gelassen, als sie Steve ohne Erklärung verlassen hatte. Sie biss sich auf die Lippen, dann betätigte sie die Klingel und wartete. Eine Minute verging. Steves Nachtdienst begann in einer Stunde – also musste er zu Hause sein. Warum meldete er sich nicht? Marie klingelte bei den Nachbarn, verschaffte sich so Einlass ins Haus. Sie hatte weitere Barrieren erwartet, doch die Tür stand offen. Leise drückte sie die Tür weiter auf [@NicoleRensmann]
und spähte durch den Türspalt und sah nur dunkel. [@InesSey]
Doch sie nahm einen fremden Geruch wahr, süßlich und streng. Kein Parfüm. Etwas chemisches, vermischt mit Eisen. Blut. Und? [@NicoleRensmann]
Welch widerwärtig süßlicher Geruch stieg ihr da noch in die Nase und wollte ihr das Atmen schwer machen? [@BerndBadura]
Ozon. Da war er wieder, dieser Nebel. Doch nun entstand er in ihrem Kopf und drohte ihr die Sinne zu rauben. [@kamelin]
Ihr schwindelte, sie taumelte. Vor ihren Augen entstanden merkwürdige Bilder. War es ein Traum? Eine Erinnerung? [@BerndBadura]
Reiß dich zusammen, befahl sie sich. Keine Zeit für derartige Analysen! Hier war Schreckliches passiert, dessen war sie plötzlich sicher. [@strange_vibes]
Und sie war Teil des Ganzen. Ihr Schicksal war eng mit diesen Geschehnissen verknüpft. [@BerndBadura]
Licht! Sie brauchte Licht! Aus jeder ihrer angsterfüllten Poren schrie es: Licht! Wo war dieser verdammte Schalter? Sie erinnerte sich, tastete wild nach ihm und betätigte ihn ungeduldig. Doch die Helle ließ sie die Augen im Reflex schließen. [@strange_vibes]
Marie schnappte nach Luft, wie ein Fisch auf dem Trockenen, als der Ozongeruch allmählich von etwas anderem verdrängt wurde. Steves Aftershave drang dick wie Londoner Nebel in ihre Nase. War er auch hier, gefangen in diesem Zwischenraum jenseits der Zeit? [@kamelin]
War eigentlich logisch, dass er bei dem Mief, den er ausströmte und mit dem er seine Mitmenschen quälte, endlich aus dem Verkehr gezogen wurde. Somit hielt sich ihre Anteilnahme sehr in Grenzen. [@strange_vibes]
Doch das stellte sie vor ein erneutes Problem, denn sie brauchte Steve, um Stinker zu retten. [@NicoleRensmann]
Sie rannte nach ihm suchend durch die Wohnung, knipste hastig alle Lichter an und fand ihn endlich angezogen in der Badewanne liegend mit einem Gürtel eng um seinen Hals gezogen. Mit zitternden Händen löste sie die Schnalle und begann mit der Mund-zu-Mund-Beatmung. [@strange_vibes]
Doch es war zu spät. Erschöpft sank Marie auf den Boden. Sie ignorierte die Nässe, in der sie nun saß und schloss die Augen. Sorry, Steve, dass ich dich mit reingezogen habe. Ein Teil von mir hat dich geliebt, der andere Teil, der jetzt wieder bei ihr war verabscheute dich. Dich und alle anderen Menschen. Aber den Tod hatte sie nicht gewollt. [@NicoleRensmann]
Doch jetzt war nicht die Zeit zu trauern, es galt Stinker zu retten. Doch wie sollte sie es angehen, jetzt da Steve nicht mehr war? [@BerndBadura]
Wem konnte sie vertrauen? Wer hatte Mut, Ausdauer, Leidensfähigkeit? Wer war intelligent genug für diese schwere Aufgabe? Fieberhaft dachte sie nach, ließ alle, die auch nur in etwa in Frage kämen, vor ihrem geistigen Auge Revue passieren, analysierte und wägte die Für und Wider ab. Ihr war bewusst, die Zeit drängte, Stinker war in höchster Gefahr. Sie musste eine Entscheidung finden! Sie war es ihm schuldig! [@strange_vibes]
Doch zuerst musste Marie die Wohnung verlassen ohne gesehen zu werden. Sie rannte in die Küche, zog die Schubladen auf. Verdammt. Sie hatte nichts mitgenommen, als sie vor Stunden Steve überstürzt verlassen hatte. Viel Zeit blieb ihr auch jetzt nicht. Aber sie musste noch ein paar Sachen mitnehmen. Aber wo war der Brief? Sie steckte ein Taschenmesser und Streichhölzer in die Hosentasche. Aber den Brief fand sie hier nicht. Vielleicht im Schlafzimmer? [@NicoleRensmann]
Im Schlafzimmer herrschte Chaos. Offensichtlich hatte hier ein Kampf stattgefunden. In diesem Tohuwabohu nach einem Brief zu suchen, kam der Fahndung nach der berühmten Nadel im Heuhaufen gleich. Eine lähmende Verzweiflung wollte von ihr Besitz ergreifen. [@BlauerPanther]
Sie ging ums Bett herum zu den Nachtschränkchen, zog die Schublade auf und wühlte in einem Chaos aus Magazinen, Taschentüchern und eben derlei Dingen, die man in Nachtschränken aufzubewahren pflegt. Kein Brief. [@DanielaWegert]
Die Türen des Kleiderschrankes standen offen und die Kleider lagen in einem wüsten Haufen auf dem Boden. Die Matratze war aus dem Bett gerissen. Zweifellos hatte vor ihr jemand nach dem Brief gesucht. War er fündig geworden, oder war der Brief überhaupt nicht in diesem Zimmer gewesen? Wo konnte er noch sein? Ihr Verstand arbeitete auf Hochtouren. [@BlauerPanther]
Plötzlich hatte sie eine Erleuchtung: Der Briefkasten! Natürlich würde den Brief dort niemand vermuten. Ihr Herz klopfte schneller. [@strange_vibes]
Zu ihrer Erleichterung hing der Briefkastenschlüssel an seinem Platz. Sie riss ihn von seinem Haken und rannte zur Haustür. Sie verfehlte das Schlüsselloch, weil ihre Hände immer noch zitterten. Der Brief war enorm wertvoll, er enthielt wichtige Hinweise. [@BlauerPanther]
Doch dann gelang es ihr den Briefkasten zu öffnen. Marie atmete tief durch. Da lag er. Der Brief. Und mit diesem ein weiterer. [@NicoleRensmann]
Sie war überrascht, nahm den gesuchten Brief heraus und fühlte, ob sich die CD mit den geheimen Daten noch darin befand. Nun, da sie sich dessen vergewissert hatte, griff sie nach dem anderen Kuvert und drehte es herum. Und las Anschrift und Absender. [@strange_vibes]
Es stand ihr Name darauf. Jedoch nicht von wem der Brief kam. Sie hatte viel zu viel Zeit vertrödelt. Darum steckte sie beide Umschläge in die Hosentasche, den Briefkasten ließ sie geöffnet. Noch einmal drehte sie sich in Richtung Bad und warf Steve eine Kusshand zu: „Sorry!“, dann verließ sie endgültig ihre Wohnung. Diesmal würde sie nie wieder zurückkehren. [@NicoleRensmann]
Wenn sie fair und ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie doch auch viele glückliche Stunden hier verbracht hatte. Zusammen mit Steve und Stinker. Aber das war in einem früheren Leben. Jetzt war Steve tot und Stinker in höchster Gefahr, aus der nur sie ihn befreien konnte. Dave! Wie konnte sie ihn vergessen, war er doch Steves bester Freund! Sie musste ihm von seinem Tod berichten und vielleicht fand sie ihn ihm die erhoffte Unterstützung, denn er liebte Stinker ebenfalls. Zumindest konnte sie an seinem PC die Daten der CD abfragen und mit seiner Hilfe auswerten. Die Hoffnung gab ihr neue Kraft und sie eilte zur Tiefgarage. [@BlauerPanther]
Wo sie mit einem fremden Mann zusammenstieß. Die Briefe und die CD rutschten ihr aus der Hand, sie bückte sich rasch danach, bevor er ihr zuvor kommen konnte. [@NicoleRensmann]
Als sie hörte, wie er zynisch sagte: „Ja, was haben wir denn da?“, setzte sie bereits beim Aufrichten zum Sprung zur Seite an, um eine räumliche Distanz zu ihm zu schaffen. Sein Ton gefiel ihr nicht und ließ sie nach den Erfahrungen der letzten Tage besonders wachsam und mißtrauisch reagieren. [@BlauerPanther]
Marie schätzte sein Alter um die Dreißig. Er roch nach einem herben Aftershave und sein Lächeln wirkte echt. Sie stopfte Brief und CD in den Hosenbund und zog den Pullover darüber. Eigentlich wollte sie ohne ein Wort an dem Mann vorbeigehen, doch etwas in seinem Blick zwang sie zum Bleiben. „Kennen wir uns?“ Das war wohl die bescheuertste Frage, die sie je hätte stellen können. Doch er antwortete: „Ich fürchte ja!“ Marie trat einen Schritt zurück. Vorsicht schien ihr angebracht. Ihre Gedanken kreisten um Stinker, vermutlich war ihr Hund längst tot. Er musterte sie. Marie überraschte es, als er meinte: „Sie haben Angst um Ihren Hund? Das ist alles?“ Sie runzelte die Stirn. Wer war dieser Mann? „Wir sollten erst einmal von hier verschwinden, vielleicht erinnern Sie sich dann an mich.“ Er sah sich rasch um, als erwartete er einen Verfolger. „Los!“ Der Unbekannte griff nach Maries Oberarm und zog sie mit sich. „In wenigen Minuten werden sie hier sein. Und solange Sie Ihr Gedächtnis nicht wieder haben, wäre es besser, Ihnen nicht zu begegnen.“ Marie wusste nicht, wovon der Mann sprach, aber dass sie flüchten musste, wusste sie schon vor Stunden. Schnellen Schrittes ging sie neben dem Unbekannten her. Hinter sich hörten sie Schüsse. Sie rannten! „Wer sind Sie? Wer sind die Leute?“, fragte Marie während sie nach Luft rang. Die ihr bekannten Verfolger brauchten keine Waffen. Doch der Unbekannte antwortete nicht, er packte sie am Arm und zog sie zu einem schwarzen Geländewagen. „Los! Einsteigen!“ [@NicoleRensmann]
Die Frau, die bereits im Wagen saß, trug eine Sonnenbrille. „Beeilt euch“, hauchte sie, „wir haben keine Zeit mehr“. „Ich danke dir“, flüsterte der Unbekannte. Die Dame mit der Sonnenbrille gab Gas und Marie wurde unsanft in den Sitz gedrückt. [@xbincix]
Der Unbekannte blickte Marie tief in die Augen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder der Dame mit der Sonnenbrille schenkte. [@aiba9]
Sie fuhren stundenlang. Marie versuchte, sich den Weg einzuprägen, gab jedoch bereits seufzend nach der dritten Kurve auf. [@xbincix]
„Ich habe keine Ahnung, wer Sie sind, ich weiß nicht, wer mich erschießen will, was absurd ist, denn Sie wissen ja anscheinend wer ich bin.“ Marie schüttelte den Kopf. „Wir müssen aber zurück. Ich muss Stinker befreien. Ich brauche ihn hier und auf der anderen Seite.“ Tränen brannten in ihren Augen. Liebe kannte sie nicht, nur zu ihrem Hund hatte sie stets Gefühle entwickelt. Er war ihr bester Freund. Doch sie kämpfte gegen die Sorge um Stinker an und ihre Stimme wurde bedrohlich. „Haben Sie mich verstanden?“ [@NicoleRensmann]
„Lasst uns endlich umdrehen und Stinker befreien!“ [@aiba9]
Wer hatte das gesagt? Marie blickte sich im Wagen um und entdeckte einen Gnomulantus auf der Kofferraumablage sitzen. Er grinste. „Sind Sie verrückt, den hier einzuschleppen?“ Marie stutzte. „Ihr alle kommt aus den Nebelwelten?“ Gnomulanten gab es in der Nebelwelt so oft wie auf der Erde Vögel. Da sie die Größe einer menschlichen Hand hatten, konnten sie gut versteckt und überall mit hingenommen werden. Aber Marie hasste sie. Sie grinsten unentwegt und außerdem fraßen sie die Fäkalien der Nebelwelt-Bewohner. Und zwar alles, was sie finden konnten. So hielten sie zwar die Orte sauber, aber sie stanken auch entsprechend. Dieses Exemplar roch allerdings nach Lavendel. [@NicoleRensmann]
Also fragte sich Marie, was dieser Gnomulant wohl fraß. [@aiba9]
„Wir zwingen ihn Blumen zu essen. Er grinst zwar immer noch bescheuert, aber er frisst wenigstens keine Kacke“, sagte die Frau mit der Sonnenbrille. „Toll!“, meinte Marie, merkte aber wie viel Ironie in diesem einen Wort lag. „Wer seid ihr?“ [@NicoleRensmann]
Der Gnomulant schmiegte sich an Marie und verströmte weiter seinen geliebten Lavendelduft. [@aiba9]
Angeekelt stieß sie ihn fort. Lavendel hin oder her. [@NicoleRensmann]
„Hey!“, entfuhr es dem Gnomulanten. Sein Geruch schwenkte urplötzlich von Lavendel zu faulen Eiern. „Du traust dich was…“. „Kriegt euch wieder ein“, fauchte die Dame plötzlich, „sonst setze ich einen von euch an die Luft!“ [@xbincix]
„An wen genau hast du dabei gedacht?“ [@aiba0]
Der Gnomulant sprach sehr gewählt. Marie kannte nur welcher dieser Gattung, die schweigend Befehle entgegen nahmen. Eine Antwort erhielt er nicht, darum sprach er weiter: „Ich bin der Meinung, ihr müsstet sie davon in Kenntnis setzen, dass …“ Er schwieg. „Dass was?“, fragte Marie. „Dass dein Köter längst bei uns ist und du auf der Liste stehst.“ Die Frau mit der Sonnenbrille nahm diese ab und zwinkerte Marie zu, während sie dabei die Mundwinkel nach unten zog. „Wo ist er?“ [@NicoleRensmann]
„Das, Verehrteste, werde ich Ihnen nicht auf die Nase binden,“ antwortete der Gnomulant. [@JuttaBaur]
Marie starrte entsetzt abwechselnd auf den Gnomulanten und die Dame mit der Sonnenbrille. [@aiba9]
„Wovon redet ihr da und wer seid ihr wirklich?“ Marie war klar, dass es Leute von drüben sein müssten, aus ihrem Land. Aber sie misstraute allen, deshalb war sie von dort geflüchtet und hatte hier Zuflucht gesucht und für einige Zeit auch gefunden. [@NicoleRensmann]
Marie dachte nach. Gefunden? Hatte man sie wirklich entdeckt? Aber sie war doch so vorsichtig gewesen und – war sie so wichtig? [@Vinschen]
Ja, sie war so wichtig, das wusste sie, deswegen hatte sie flüchten und ihre Familie zurücklassen müssen. Jetzt schien es an der Zeit sich ihrer Aufgaben zu stellen. [@NicoleRensmann]
Beim bloßen Gedanken daran, dass sie entdeckt wurde, zitterten Marie Arme und Beine. [@aiba9]
Sie hatte Angst, aber sie durfte diese Angst nicht zeigen. Sie sollten nicht wissen, dass sie sich fürchtete. Wer waren sie? Sie führen auf einer Schotterstrasse eine Auffahrt hoch und vor ihnen stand ein altes Backsteinhaus. „Wir sind da!“ , sagte die Frau mit der Sonnenbrille. „Hier sind wir erst einmal sicher. Lasst uns reingehen und dann sehen wir weiter.“ [@Vinschen]
Marie folgte der Frau, dem Fremden und dem Gnomulanten in eine Lagerhalle. Ein Hundebellen begrüßte sie. Stinker! Er war wirklich frei. [@NicoleRensmann]
Marie kniete sich zu deinem kleinen Mischling hinunter, der ihr Gesicht und Hände ableckte und sich dann zwischen ihre Beine legte. Doch so richtig zur Ruhe kommen, wollten sie beide nicht. [@aiba9]
Denn draußen ertönten Schreie. Kugeln durchschlugen die Holzwand, eine traf den Fremden, eine zweite und dritte die Frau. Marie duckte sich, presste Stinker an die Brust und robbte über den Boden, an den Toten vorbei tiefer in die Halle. Der Gnomulant lief hinter ihr her: „Nimm mich freundlicherweise mit, gnädigste Marie, mich hält hier nichts.“ Marie beachtete ihn nicht. Als sie aus der Schusslinie war, stand sie auf und rannte. Sie hatte eine Tür entdeckt. Ein Ausgang, hoffentlich. [@NicoleRensmann]
Jedoch: Der vermeintliche Ausgang öffnete sich und jemand trat ein. Marie traute ihren flackernden Augen nicht! WER WAR DAS?!? [@LitterART]
Einstein blickt durch die Tür und räusperte sich. „Entschuldigung das falsche Wurmloch“. Er schloss die Tür und sie war weg. [@buchmars]
Marie zuckte zusammen. Hinter ihr durchbrach jemand die Tür des Schuppens. Sie musste hier raus. Sie raffte sich auf, klemmte Stinker unter den Arm und rannte los. Leider kam sie nicht so schnell voran, weil sich der Gnomulant an ihr rechtes Bein geklammert hatte. Doch zum Abschütteln blieb keine Zeit, sie packte ihn am Kragen, zog ihn hoch und hielt ihn wie eine Puppe auf dem Arm. Marie musste verrückt sein. [@NicoleRensmann]
Die verschwundene Tür machte ihr Sorgen. Wohin sollte sie sich nun wenden? Stinker winselte, weil er ihre Notlage spürte und der Gnomulant grummelte leise vor sich hin. Eigentlich war es ja gut, dass er nicht so grausig stank wie seine Artgenossen, aber der Lavendelduft begann Marie zu nerven. Erneut erfasste sie ein Schwindel… Nebel, überall Nebel, der sich schnell ausbreitete und diesmal nicht nur in ihrem Kopf. Plötzlich hörte sie ein seltsames Geräusch. Eine Woge von Energie durchströmte ihren Körper… und da war die Hilfe, die sie gerade brauchte – wie aus dem Nichts erschienen. Etwas, das wie ein Höhleneingang aussah, war vor ihren Augen entstanden. Schnell lief sie darauf zu. Doch beim Betreten der Höhle spürte sie eine Art Barriere. Es zerrte an ihr, war wie eine Membrane, eine Gummihaut auf ihrem Körper spürbar. Immer straffer wurde dieses Hindernis, bis Marie glaubte, dass es sie nicht mehr durchließ und sie anstelle dessen wieder in das Gebäude zurückschleudern würde. Doch genau in diesem Augenblick gab es nach und sie stolperte in die Höhle hinein. [Lightdancer]
Der allererste MitmachRoman in der Twittergeschichte @WirSchreiben wurde am 21.03.2010 für beendet erklärt. Danke fürs Mitmachen!