Das Krankenhaus ist mir erspart geblieben. Am Samstag morgen erwachte ich und es war, als sei der lang ersehnte Frühling mit stolzen zwanzig Grad und zahlreichen Blumen endlich da: Ich konnte schlucken, ohne dabei jedes Mal das Gesicht vor Schmerzen verziehen zu müssen. Und ich kann wieder essen, trinken … herrlich. Und sprechen, ja, meine Stimme ist auch wieder da. Aber lange vorlesen kann ich leider noch nicht, was meinem Sohn gefallen würde, der ist seit Freitagnacht nämlich auch krank. Meine alte Form habe ich aber noch längst nicht zurück. Oft muss ich mich hinlegen, aber jetzt ist es mir möglich dabei zu lesen. Letzte Woche war ich lediglich in der Lage die Kinder zu versorgen, sie zur Schule zu bringen oder abzuholen, Essen zu kochen, ab und an mich hier zu melden. Dazwischen musste ich mich wieder ausruhen. Dann habe ich sofort geschlafen oder vor körperlicher Erschöpfung an die Decke gestarrt. Jetzt, wo es mir wieder langsam besser geht, merke ich erst, wie schlecht es mir gegangen ist.
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