Gin. Eine Spirituose mit betörendem Duft.
Gin ist für mich ein neues Getränk. Bevor ich den Level 2 Kurs vom Wine and Spirits Education Trust absolvierte, kannte ich zwar den Namen, hatte aber keine Ahnung, wie Gin hergestellt wurde oder schmeckte.
Gin – kleines Einsteigerwissen
Heute weiß ich, dass Gin aus einem neutralen Basisdestillat hergestellt wird. Mithilfe von Mazeration (Einweichung der Aromen), erneuter Destillation mit Aromen oder dem Vermischen mit künstlichen Aromen (Essenzen) erhält Gin sein Aroma.
Letzteres ist kein hochwertiger Gin und entsprechend billig.
Das gesetzlich vorgeschriebene Hauptaroma bei Gin ist Wacholder.
Darüberhinaus darf alles in den Gin, was die Kräuter- und Gewürzwelt zur Verfügung stellt: Koriander, Zitrusschalen, Engelwurz, Mandeln, Minze, Lakritz, Hagebutte, Ingwer, Kardamom, Kamille und und und …
Aktuell macht der Tonka-Gin – Gin mit Tonkabohne (und 23 weiteren Botanicals plus Wacholder) – aus Hamburg (Deutschland) in der Spirituosenwelt von sich reden.
Der hochwertigste Gin ist London Dry Gin. Das Basisdestillat wird in der Brennblase mit Wacholder und Pflanzenzusätzen destilliert. Danach ist eine weitere Aromatisierung nicht zulässig.
Beim letzten Cybermonday habe ich zugeschlagen und mir Tanqueray London Dry Gin gekauft.
Was habe ich damit gemacht?
Natürlich geschnuppert, pur probiert und dann erst mal in den Schrank gestellt und aus Zeitgründen nicht nach Rezepten oder Büchern mit und über Gin recherchiert.
Dann gab es da diese Ananas, die zu schnell nachreifte und dringend verarbeitet werden musste. Und einen Kuchen wollte ich ja auch noch backen – nur einen kleinen. Ich entdeckte das Rezept „Sacher-Stern“.
Immer wieder gerne von der Tradition abweichend – obwohl ich Traditionen durchaus liebe -, entschied ich mich dazu, die Aprikosenkonfitüre, die zur Sachertorte gehört, durch eine Ananas-Konfitüre auszutauschen. Und was passt noch zur Ananas? Gin? Keine Ahnung! Ausprobiert.
Das Rezept: Ananas-Gin-Konfitüre
- 600 g frische Ananas
- 100 ml Gin
- 1 Limette (Saft und Schalenabrieb)
- 1 Prise Salz
- 5 Wacholderbeeren
- 350 g Gelierzucker 1 : 1
Ca. 15 Minuten köcheln lassen, dann mit dem Pürierstab pürieren. Die Wacholderbeeren können drin bleiben.
Anschließend weitere ca. 20 bis 30 Minuten köcheln lassen.
Alles durch ein dünnes Sieb streichen und in abgekochte (ca. 3 kleine Marmeladen-Gläser) füllen.
Die Konfitüre schmeckt großartig.
Das Rezept – Sacher-Stern
Das Basis-Rezept stammt aus einem Weihnachts-Backbuch, das vor zig Jahren von der Firma Tupper herausgebracht wurde. Ich habe es leicht verändert und für mich ergänzt.
Nach den Rezepten im Buch backe ich zur Weihnachtszeit immer wieder gerne Plätzchen, allerdings ohne Tupperware.
- 125 g Butter und
- 125 g Zucker mit
- 5 Eigelb sehr schaumig rühren.
- 150 g dunkle Schokolade schmelzen, abkühlen lassen, dann in die Butter-Zucker-Ei-Mischung geben.
- 5 Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen (im Rezept stehen 6, aber wir haben nur 5 übrig, und das reicht auch)
- 90 g Mehl
- Mehl und Eiweiß abwechselnd unterrühren. Eine Küchenmaschine ist hier ziemlich praktisch.
Der Teig passt in eine kleine Form oder in eine Stern-Backform (siehe Foto).
Backzeit: Bei 180 Grad, ca 45 Minuten.
Erkalten lassen, quer durchschneiden, mit Konfitüre bestreichen, Deckel wieder drauf setzen. Den Deckel oben auch mit Konfitüre bestreichen. Während diese leicht antrocknet, Schokolade schmelzen, dazu ein Stückchen Butterschmalz, dann bricht die Schokolade beim Schneiden nicht.
Über den Kuchen geben, glatt streichen und nach Lust und Laune verzieren, z.B. mit gehackten Mandeln, Nüssen, Streuseln, Blüten etc.
Schöne Weihnachten!
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