Ich mag sie ja, Handwerker. Meistens sind sie nett, trinken gerne Kaffee und essen auch alles, was man ihnen vorsetzt. So war das früher. Dann haben sie sich beschwert: Es gäbe nicht genug Aufträge.
Aufträge? Können sie haben.
Wir machen viel selbst, bei Heizungen lassen wir aber lieber die Profis ran. Und den Boden würden wir auch lieber vom Fliesenleger legen lassen. Noch.
Ich hole mir also Angebote ein. Das heißt: Ich versuche, mir Angebote von Heizungsinstallateuren einzuholen.
Bei den ersten beiden Nummern, die ich kontaktieren möchte, nimmt keiner ab. Mehr als einen Anrufbeantworter hatte ich nicht verlangt, aber auch der verbringt den Sommer woanders.
Ich streiche die Nummern, nehme die nächste (den Haus – und Hof-Installateur). Weil ich bis dato zufrieden war, rufe ich hier zwei Mal an. Beim zweiten Mal erreiche ich jemanden. Ich trage mein Anliegen vor. Das Angebot soll in 1-2 Tagen da sein. Es braucht drei Tage. Gut. Auch die Post hat eben Urlaubsvertretungen. Ist okay.
Mittwoch vor einer Woche: Ein Handwerker kommt. Misst aus, plant mehr als wir dachten. Ich ahne hohe Preise. Angebot soll in spätestens zwei Tagen da sein. Es sind acht Tage vorbei. Ein Angebot liegt nicht vor.
Dann eben nicht.
Ähnliches erlebe ich mit einem dritten Heizungsinstallateur. Er will kommen, kommt aber nicht. Meldet sich dann ein paar Tage später, allerdings nur, weil jemand, den ich kenne und der ihn kennt, ihn darauf angesprochen hat. Zwischenzeitlich war er da. Aber nein, wir wissen was wir wollen, wir machen das auch nicht zum ersten Mal. Und nein, nicht für den Preis. Sicher nicht. Warten wirs ab. Angebot soll umgehend kommen. Ich gebe die Faxnummer an, dann gehts schneller. Schriftliches Angebot folgt zwei Tage später – mit der Post. Immerhin. Aber eindeutig zu teuer.
Positiv: Als ich mit einem weiteren (dem letzten) Herrn telefonierte, sagte er, er wäre Donnerstag in der Gegend und ab 8 Uhr direkt nebenan. Wann er kommen sollte.
Ich: »Um Viertel vor acht?«
Das hat ihn dann wohl etwas überrascht und er wollte sich im Laufe des Vormittags melden. Tatsächlich kam er zehn vor acht. Fand ich gut.
Das Angebot kam 12 Stunden später. Respekt, absolut vorbildlich. Leider auch zu teuer.
Also bleibt der Haus- und Hof-Installateur. Hätte ich auch direkt haben können. Aber so habe ich wieder was gelernt. Auch wichtig.
Bleiben die Angebote für den Boden. Fliesen müssen es bei den Vierbeinern zwischenzeitlich sein, Klicklaminat geht zwar schnell, doch da läuft schon mal was in die Ritzen, was nicht so fördernd fürs Aussehen, jedoch für das langsam aufquellenden Holz ist.
Ich rufe also einen Fliesenleger an. Wir machen einen Termin. Er kommt nicht. Nach einer halben Stunde erlaube ich mir telefonisch nachzufragen. Er hätte den Zettel mit der Hausnummer verloren.
Er kommt. Er misst, wir reden. Ich gebe ihm meine Faxnummer. Angebot macht er morgen fertig, hieß es am Dienstag. Nun, Faxe sind eben auch nicht immer die Schnellsten.
In diesem Fall wird es darauf hinauslaufen, dass wir den Boden selbst verlegen. Das wird länger dauern. Wir werden noch mehr fluchen, es wird häufiger der Pizzaservice vor der Tür stehen.
Aber nun wird alles weiterverwendet, für – nicht gegen – Geld entsorgt – und an den Kunden (also wir) zurückgegeben. Das nenn´ ich Service und wirtschaftlichen Kreislauf. Unser Stundenlohn ist auch viel geringer.
Und wir können sagen: Wir habs gemacht. Wir warens. Ganz allein. ;-)