Gesehen: »Zathura – Ein Abenteuer im Weltraum«

Als Dschungelabenteuer lässt sich der erste Teil, der von Chris van Allsburg geschriebenen und gezeichneten Geschichten »Jumanji« bezeichnen, die von einem Spiel handelt, in dem die zu bewältigenden Aufgaben nicht so leicht zu handhaben sind wie: »Singe ein Lied! Hüpfe einmal im Kreis oder Küsse deine Nachbarin!«

Jumanji wurde bereits 1995 erfolgreich mit Robin Williams verfilmt.

Letztes Jahr folgte dann die Fortsetzung, wobei sich die Handlung weitergedreht hat und es die Spieler nicht mit übergroßen Spinnen, einem verrückten Wildjäger, Elefantenherden, Affen und sonstigem Getier aufnehmen müssen.

Während Jumanji ein mit Intarsien verziertes, auf antik getrimmtes Holzbrettspiel ist, bei dem gewürfelt werden muss, um auf den Feldern voranzukommen, wird Zathura als altes Blechspielzeug dargestellt. Würfel gibt es nicht. Hier muss ein Schlüssel gedreht und ein Knopf gedrückt werden, damit der Zug vorangeht und eine Karte ausgeworfen wird, auf der die Aufträge der „neuen“ Besatzung stehen.

Doch in »Zathura« steht vor allem die Geschichte der Brüder Danny und Walter im Vordergrund. Walter (Jonah Bobo), der Ältere hasst seinen Bruder Danny (Josh Hutcherson) und gibt ihm die Schuld daran, dass sich ihre Eltern getrennt haben. Das ändert sich zunächst auch nicht, als Danny ein Spiel im Keller findet. Doch nach einem Meteoritenschauer, der Tatsache, dass ihr Haus plötzlich im All schwebt, sie gegen echsenartigen, fleischfressenden Aliens kämpfen müssen (»Sie fressen Fleisch und wir sind Fleisch!«) und weitere Abenteuer zu bestehen haben, verändert sich auch die Beziehung der Kinder zueinander. Dazu trägt jedoch nicht die große Schwester bei die zu Beginn für fünf Runden eingefroren wird, sondern vor allem der Astronaut (Dax Shepard), den es zu retten gilt. Tim Robbins spielt den Vater, der jedoch nur am Anfang und am Ende des Films zu sehen ist.

Authentisch werden die Streitereien dargestellt, die jeder, der einen Bruder oder eine Schwester hat, kennt. Mit lustigen Gags und witzigen Sprüchen wird auch nicht gespart. Logik oder wissenschaftliche Erklärungen gibt es nicht. Das ist aber bei einem phantastischen Weltraumabenteuer auch nicht nötig.

Sehr interessant sind die Extras auf der DVD.

Empfehlenswert das Interview mit Chris van Allsburg, der zunächst als Bildhauer arbeitete und dabei sehr phantasiereiche Exponate gestaltete. Zeichnen war für ihn nur ein Hobby, dass er als abendfüllende Tätigkeit ausübte. Doch seine Frau brachte die Zeichnungen zu verschiedenen Verlagen und die wollten mehr.

Am Ende erzählt Chris van Allsburg, dass er früher gedacht hätte, seine Bücher wären die Vorlagen der Verfilmungen. Heute weiß er, dass seine Ideen nur als Inspiration stehen, die sich die Drehbuchautoren und Regisseure zu eigen machen. Doch ohne diese neuen Ideen können erst Filme wie »Jumanji«, »Zathura« oder »Der Polarexpress« entstehen. Und so müsste bei dem Vor – oder Abspann nicht »… nach einer Geschichte von« stehen, sondern „… inspiriert durch die Geschichte von …«

Fazit: Teils spannende, teils lustige Sonntagsunterhaltung für die gesamte Familie.

Zathura – Ein Abenteuer im Weltraum
FSK ab 6 Jahre
mit Tim Robbins, Kirsten Stewart, Jonah Bobo, Dax Shepard, Josh Hutcherson,
Regie: Jon Favreau
DVD mit Bonusmaterial

© Text: Nicole Rensmann

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