»Salem´s Lot« (dt. »Brennen muss Salem«) ist Stephen Kings zweite Romanveröffentlichung und liegt über 30 Jahre zurück – die erste, wenn auch nicht die letzte, in der ein Schriftsteller die Hauptrolle spielt.
Der Autor Ben Mears kehrt in seinen Heimatort Jerusalem´s Lot zurück, in dem er als 9jähriger bei einer Mutprobe im Marsten House drei Leichen entdeckte. Dies lässt ihm seit dem keine Ruhe und er will über den Ort und die Geheimnisse schreiben. Das Marsten House verbreitet Angst und jeder gibt dem Haus schuld, wenn etwas geschehen ist. Doch diesmal ist es schlimmer als alles, was in Jerusalem´s Lot je geschehen ist. Das Böse hat sich breit gemacht und infiziert schon bald den gesamten Ort. Ben Mears nimmt – zusammen mit ein paar mutigen Einheimischen – den Kampf gegen die Vampire auf.
Die erste Verfilmung des Romans »Brennen muss Salem« schreckte mit einem Nosferatu ähnelnden Vampir ab. Und auch sonst konnte die aus dem Jahre 1979 stammende Verfilmung, in der Mr. Straker – der menschliche Handlanger des Urvampirs – von James Mason gespielt wurde, mich nicht überzeugen.
Schon die Cover zeigen, wie unterschiedlich die Prioritäten bei den einzelnen Verfilmungen gesetzt wurden. Bei der Erstverfilmung setzte Regisseur Tobe Hoopermehr auf den Vampir und den Schockeffekt. Der Neuverfilmung und somit Peter Filardi (Drehbuch) und Mikael Salomon (Regie) waren die Personen und die Menschen in Salem´s Lot wichtig.
Die 2004 präsentierte Neuverfilmung – wie schon die ursprüngliche Adaption fürs Fernsehen produziert – wartet mit Schauspielern wie Donald Sutherland, Rutger Hauer und Rob Lowe auf. Letzterer spielte schon in der Stephen King Verfilmung »The Stand« als Nick Andros mit. Und auch Samantha Mathis wirkte bereits in der »Nightmares & Dreamscapes«-Serie mit.
Bei 174 Minuten sollte man meinen, es wäre genug Raum, um die wichtigen Charaktere vorzustellen und miteinander eng zu verknüpfen, doch dies ist nicht gelungen. Vielmehr wurden andere Personen nah gebracht, die für die Handlung unwichtig waren (etwa Eva und Ed). In den ersten 60 Minuten wurde zu viel geschwafelt. Mehr Straffung hätte an dieser Stelle keinen Schaden bewirkt, und dann wäre sicherlich auch für die Beziehung der „wichtigen“ Fünf Platz gewesen. Das Ende hält sich nur schwach an die Vorlage des Romans, doch das wäre nicht weiter schlimm, wenn das Romanende keinen unmittelbaren Einfluss auf Stephen Kings »Dunklen Turm« nehmen würde. Das wusste King zwar noch nicht, als er »Brennen muss Salem« schrieb, beim Dreh des Films müsste es aber schon bekannt gewesen sein.
Dennoch: Teilweise spannende Unterhaltung, die durchaus sehenswert ist, wenn man keine Vergleiche – wie ich – zur Romanvorlage anstellt.