Der Titel sagt es, es geht ums Tanzen. Aber der Film, in dem sich Antonio Banderas in den Tanzlehrer Pierre Dulaine (»Ich spreche fünf Sprachen. Alle mit spanischem Akzent.«) verwandelt, vermittelt mehr, als ein paar Tanzschritte.
Pierre Dulaine hat sich eine erfolgreiche Tanzschule aufgebaut, als er jedoch in einer Nacht auf einen Jugendlichen trifft, der das Auto seiner Lehrerin mit einem Golfschläger bearbeitet, fasst er einen Entschluss. Er will den Schülern, die bereits alle Erfahrungen mit der Polizei gemacht haben, neue Perspektiven geben: Mit Standardtänzen. Was erst mal lustig klingt, wird schnell zu einem tiefgängigen Thema. Denn es geht nicht einfach nur darum Rumba, Walzer oder Tango zu lernen, sondern seinem Tanzpartner zu Vertrauen, sich aufeinander einzulassen. Das begreifen irgendwann auch die Teenager. Doch da machen die Eltern (der nicht zum Tanzen verurteilten Nachsitzer) einen Strich durch die Rechnung. Bis Pierre Dulaine vormacht, was er mit dem Tanzen bezwecken will.
Die neuen Tänzer mixen Standartänze mit ihrem geliebten Hiphop und kreiieren einen fetzigen neuen Tanz, mit dem sie auch die Jury eines Wettbewerbs beeindrucken.
»Das ist wie Sex auf dem Parkett.«
Ich mag solche Filme, in denen Erwachsene sich vor die Kinder stellen, ihnen aufhelfen, ihnen zeigen, dass man sich auch aus dem Scheiß, aus dem man kommt – wie in diesem Fall – heraustanzen kann. Ein Märchen, so könnte man denken. Doch Pierre Dulaine ist kein erfundener Charakter. Der Film beruht auf Tatsachen. Und das gibt »Dance!« einen besonderen Kick. Die Tanzszenen sind sehenswert. Die 116 Minuten werden nie langweilig, tatsächlich wünschte ich mir am Ende noch viel mehr, und hatte wieder richtig Lust eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen, auch wenn das bei mir 22 Jahre her sein dürfte.
Sehenswert!