Gelesen: »Kochbuch Bergisches Land« / Regionalia Verlag

© Cover: »Kochbuch Bergisches Land« / Regionalia Verlag

© Cover: »Kochbuch Bergisches Land« / Regionalia Verlag

Wer es noch nicht wusste: Ich lebe im Bergischen Land, und das schon seit meiner Geburt. In den Bücherregalen stehen zahlreiche Bücher über die Region und meine Heimatstadt. Ein Kochbuch mit regionalen Rezepten gehört natürlich auch dazu.

Zum Buch

Das »Kochbuch Bergisches Land« stammt aus dem Regionalia Verlag, der eine Vielzahl an regionalen Koch- und Sachbüchern publiziert hat.
Einen Autor oder Koch, der diese Rezepte vorstellt, gibt es hier nicht. Auch Fotos der zubereiteten Gerichte fehlen, bis auf sehr wenige Ausnahmen. Da alle Grafiken und Bilder in schwarz/weiß und zudem auf Recycling-Papier gedruckt sind,  fehlt es an visuellem Reizen. ABER:
Auf 124 Seiten finden sich über 60 Rezepte plus Kurzvorstellung der Bergischen Städte und das für einen Preis von 4,95 €. Das kleine Büchlein bietet Informationen und jede Menge Koch- und Backideen.
Zu Beginn findet sich ein Inhaltsverzeichnis nach Städten und Rezepten, nicht nach Zutaten.

Milchreis mit Haferflocken-Crunch

Milchreis mit Haferflocken-Crunch – nach meinem Rezept

Schön wäre eine kleine Karte mit den Bergischen Städten, das könnte aber ein rechtliches und somit auch preisliches Problem sein. Vergessen wir die Karte also und steigen in Wuppertal in die Schwebebahn – denn damit startet das Buch.

Was habe ich daraus gebacken / gekocht?

Die Rezepte sind alle minimalistisch, das empfinde ich als sehr positiv, zumal ich – nach Geschmack, Vorrat, Lust und Laune – die Zutatenliste unproblematisch umstellen kann.

Zahlreiche Gerichte aus meiner Kindheit habe ich wieder entdeckt. Viele dieser süßen und herzhaften Mahlzeiten koche ich auch heute noch in ähnlichen Varianten, wie z.B. den Warmen Feldsalat (S. 16), den Pillekuchen (S. 57), die Bergischen Waffeln (S. 105), den Milchreis (S. 120) oder die Ballebäuskes – die ich aber unter Muzen kenne (S. 110), Arme Ritter (S. 118) oder die Bergischen Backäpfel auf der Seite daneben. Früher habe ich auch sehr gerne Kottenbuttern (S. 22) gegessen – Mett mit Zwiebeln, deftig.

Überhaupt wird bei uns im Bergischen viel mit Mettwurst und Speck gegessen, das lasse ich heute weg. Funktioniert auch prima.

Streuselkuchen mit Orangen-Vanillecreme - lecker!

Streuselkuchen mit Orangen-Vanillecreme – lecker!

Die Rezepte bieten viele köstliche Anregungen.
Ich habe mich darum erst mal über den Streuselkuchen „Engelskirchen“ (S. 106) hergemacht. Das Grundrezept ist großartig und schnell zubereitet. Es steht für sich alleine oder kann umgewandelt werden. In die Streusel habe ich noch Zimt und Limettenabrieb geknetet. Zwischen Boden und Streusel durfte bei mir eine Creme aus Vanille und Orange einziehen – das macht diesen feinen Blechkuchen aus Rührteig besonders saftig.
Superlecker!
Dazu passen sicherlich auch Äpfel, Birnen oder Pflaumen – ein tolles Rezept, vielfältig veränderbar. So liebe ich das.

Fazit

Für 4,95 € bietet dieses Buch einen kulinarischen und (kleinen) geschichtlichen Überblick des Bergischen Landes. Die Rezepte sind simpel nachzukochen, ohne exotische Zutaten.
Das »Kochbuch Bergisches Land« ist ein tolles Mitbringsel für alle, die einst hier wohnten, für diejenigen, die niemals gehen und für Hobbyköche, die gerne regional und frisch á la Oma kochen. 

 

Kochbuch Bergisches Land
Regionalia Verlag, 2012
Hardcover, 128 Seiten 2
Format: 16,5 x 19,8 cm
ISBN 978-3-939722-72-4
€ 4,95

 

Webtipps

  • Weitere Infos zum Buch auf der Verlagsseite

 

© Cover: »Kochbuch Bergisches Land« / Regionalia Verlag

Aus meinen persönlichen Buchbestand.

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