Gelesen: »Kleines Konversationslexikon für Haushunde« von Juli Zeh/David Finck

Cover: Kleines Konversationslexikon, Juli ZehHunderatgeber gibt es viele. Sprachlexika á la Hund-Mensch / Mensch Hund sind eher selten.

Doch mit »Kleines Konversationslexikon für Haushunde«, das 2005 bei Schöffling & Co. erschien, versuchte Juli Zeh weniger die Kommunikationsprobleme zwischen Hund und Mensch zu erklären, sondern vielmehr die für uns Menschen alltäglichen Begriffe aus Sicht des studierten, diplomierten, philosophisch veranlagten Hundes Othello – ihrem eigenen Hund –, in einem Lexikon zusammenzufassen.

Und eins wird uns dabei schnell klar, Othello ist entweder ein hochintelligenter Einzelhund, der mit Ironie von der Menschenwelt erzählen kann und sie dabei kräftig überspitzt darstellt, oder wir – die Hundehalter – lassen uns von den Hunden vorführen.

Vermutlich Letzteres. Aber das ist für uns Hunde- und Katzenhalter ja eh nichts Neues. Und so lernen wir z. B., dass die Leine nur dafür da ist, damit der homo sapiens von den Hunden durch die Gegend gezogen werden kann, oder dass eine – in unseren Augen richtige – Reaktion auf Pfui! nicht damit zusammenhängt, dass der Hund mit dem Menschen einer Meinung ist.

Nett zu lesendes, teilweise sehr lustiges und ironisches Lexikon, in dem sich Hundehalter unweigerlich wiederfinden werden … und Hunde sicherlich auch.

Das Lexikon wird mit zahlreichen Farbfotos, fotografiert von David Finck, verfeinert.

Juli Zeh/David Finck
Kleines Konversationslexikon für Haushunde
Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
Schöffling & Co. (1. Ausgabe), 2005
199 Seiten
ISBN 3895610585
19,90 €

© Cover: Verlag Schöffling & Co

Rezension zu »Corpus Delicti« von Juli Zeh und Webtipps in diesem Blog.

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