Gelesen habe ich die Erstfassung, also das Manuskript, noch bevor es überhaupt zum Verlag ging. Das ist immer eine große Ehre und es macht Spaß sich auf diese Weise gemeinsam unter die Arme zu greifen.
Charlie rebelliert, als sie mit ihren Eltern, ihrem Bruder und ihrer Schwester in die Großstadt zieht. Sie verwandelt sich von dem hübschen, jungen Mädchen in einen Goth – zum Entsetzen ihrer Eltern und sich selbst. Denn die schwarzen Klamotten und die schwarzen Haare gefallen ihr selbst nicht, aber schließlich muss sie Opfer bringen. Denn sie will nur eins – zurück zu ihren Freunden. Doch dann stellt sie fest, dass die recht gut ohne sie auskommen. Außerdem ist da noch Finn, der süße Junge aus ihrer Klasse, der ihr aber viel zu nett erscheint. Und Panne-Anne, die Charlie meidet, als sei sie ansteckend. Schlimmer noch Annes blöder Bruder, der Charlie erpresst. Sie soll Finn vor der ganzen Schule blamieren, aber wie soll sie das anstellen? Vor allem so, dass Finn nicht herausbekommt, dass sie dahinter steckt, denn irgendwie … aber das wird alles gar nicht so leicht.
Es gelingt Brigitte Melzer die Charaktere authentisch zu beschreiben, sodass sie nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Pubertäre Probleme werden nicht hervor getragen, sondern wie selbstverständlich eingeflochten. Gewisse Handlungsstränge sind zwar vorhersehbar, doch bis sie soweit sind, fiebert man mit Charlie und ihren neuen Freunden mit. Und die ein oder anderen Wendung gibt es dann doch …
Wer jedoch Schottland, Landschaft, Mystik und Fantasy erwartet wird enttäuscht, denn Brigitte Melzer entfernt sich mit »Kein Kuss für Finn« von ihrem bisherigen Genre, kommt in die Gegenwart und zudem in den frechen Jugendbuchbereich hinein.
Aber ist es nicht die Vielfältigkeit, die einen Autor uns seine Werke interessant machen?
Ich verrate sicherlich nicht zu viel, wenn ich erwähne, dass es demnächst auch wieder einen Fantasyroman von Brigitte Melzer geben wird. Dazu mehr auf ihrer Webseite.
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