Gelesen: »Der Paleo-Code« von Romy Dollé

Cover: Der Paleo Code von Romy Dollé (Systemed Verlag 2014)

Cover: Der Paleo Code von Romy Dollé (Systemed Verlag 2014)

Als ich das Cover das erste Mal sah, dachte ich an einen Käfer. Nachdem ich die Beschreibung zum Buch gelesen hatte, in dem es darum gehen soll, sich wie in der Steinzeit zu ernähren, war ich gleichermaßen belustigt wie interessiert. Nochmal: Ich habe kein Problem mit meiner Figur, ich habe Idealgewicht, fühle mich wohl und gut, könnte sicherlich fitter sein, klar. Aber das liegt eher an chronischer Bewegungsfaulheit. Mich interessiert also nicht die Diät, die hinter dem Paleo-Code stehen soll, sondern die Ernährung an sich und die Erläuterung, warum es gesund sein soll, wie ein Neandertaler zu speisen.

In Gedanken stellte ich mir ein Mammut vor, das – aufgespießt auf einem dicken Ast – über dem Feuer grillte. Vegetarier und Veganer mag es damals gegeben haben, vielleicht wurden sie jedoch auch verbannt oder gleich erschlagen. Integration und Toleranz bei unseren Vorfahren? Ich bin mir nicht sicher. Es wurde gegessen, was aufs Feuer kam.  Dennoch fanden sich natürlich Speisen für Veganer und Vegetarier: Beeren, Wurzeln, Blätter, Früchte, Samen. Bestimmt. Gewürze? Vermutlich nicht. Frische Kräuter? Vermutlich. Aber was soll es mir bringen, wenn ich mich wie ein Neandertaler ernähre?

Zur Autorin

Romy Dollé ist genauso alt wie ich, Jahrgang 1970 und sieht – zugegeben – deutlich muskulöser aus. Mit ihrem Sohn Ray und ihrem Mann Dave lebt sie in der Nähe von Zürich. Zusammen mit Dave betreibt sie zwei Fitnessstudios. Viele Jahre kämpfte sie gegen Magen- und Verdauungsprobleme, chronischen Schnupfen und ständiges Unwohlsein, bis sie ihre Ernährung und ihre Lebensweise mithilfe des Paleo-Codes umstellte.

Zum Inhalt

In »Der Paleo-Code« erzählt Romy Dollé  zunächst von ihrer persönlichen Leidensgeschichte und wie es ihr gelungen ist, ihren Körper optimal zu stählen und ihre Ernährung so umzustellen, dass sie sich gesund und fit fühlt. Nicht nur ihre Erfahrung hat sie niedergeschrieben, sie animiert, ja rät sogar, sich dem Trend anzuschließen – für ein besseres Lebensgefühl. Romy Dollé erklärt zunächst, was die Lebensweise in der Steinzeit ausmachte, was dort gegessen wurde, warum auch heute auf verschiedene Nahrungsmittel verzichtet werden soll und was die Paleo-Diät ausmacht. Das Buch wird mit Ernährungstabellen, Rezeptideen, Sport- und Gymnastiktipps inklusive Fotos und Informationen ergänzt. Außerdem gibt es einen Aufruf mit Anleitung zu den 21-Pure-Food-Tagen. 21 Tage nach denen vielleicht kein Gewicht reduziert, dafür Muskeln aufgebaut und das Wohlgefühl gestärkt wurde. Verschiedene junge, dynamische Menschen haben die Paleo-Diät ausprobiert und kommen am Ende des Buches zu Wort. Mit zahlreichen Empfehlungen zu Büchern und Internetseiten, Tipps und einem Testimonial endet »Der Paleo-Code« von Romy Dollé.

Die Aufmachung des Buches ist ziemlich bunt und wirkt auf mich nicht selten wie Werbung. Zwischendurch taucht zum Beispiel das Foto eines flachen, durchtrainierten Bauchs auf,  mit einem gelben Slogan-Fähnchen: 6 Kilo in 6 Wochen – das ist möglich!

In Kurzform: Paleo ist mehr als eine Esskultur, sondern eine Lebensweise, bei der Körner und Getreide verboten sind, die ohne Kohlenhydrate, ohne Zucker auskommt und mit viel Bewegung und Sport kombiniert wird.

Persönliches Fazit

Ich finde Ernährung, Nahrungsmittel und verschiedene Ess-Gewohnheiten sehr spannend. Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten damit – auch aus gesundheitlichen Gründen. Seit ein paar Jahren verschärfe ich die Lernstruktur immens und verknüpfe alles, was ich gelesen habe gerne in der Küche beim Kochen und Experimentieren. Pro Woche lese ich zurzeit ein Kochbuch – kulinarische Sachliteratur.  Eine Diät habe ich noch nie halten müssen, doch ich muss auch darauf achten, was und wie ich esse. Klar. Ich bin keine zwanzig mehr, mein Stoffwechsel wird langsamer und wie sagte die Werbung schon stets – von einem Produkt übrigens, das ich noch nie gekauft habe: Ich will so bleiben wie ich bin!

»Der Paleo-Code« hat mich – persönlich – nicht überzeugt. Abgesehen davon, dass sehr viel auf tierische Proteine gesetzt wird – für mich somit eher ungünstig -, finde ich einige Darstellungen nicht optimal. So hieß es, hätten Urvölker auch Kakaobohnen gegessen. Urvölker wie die Olmeken Zivilisation, wie der Paleo-Lifestyle-Blog zu berichten weiß, später die Azteken – ja, aber der Paleo-Code wirbt mit der Steinzeit. Doch ich habe nicht Geschichte studiert, ich kann mich irren. Unabhängig davon fühlte ich mich bei der Lektüre nicht gut aufgehoben. Viele Erläuterungen waren mir zu vehement dargestellt und manche Erklärungen konnte ich nicht teilen. Als störend empfand ich die amerikanisierte Ausdrucksweise wie z.B.: pure food oder take-away, die sehr gerne und häufig in den Texten auftauchen. Dieses Empfinden ist natürlich nur rein subjektiv.

Für mich ließ sich der Paleo-Code nicht klar entziffern. Ich finde es aber super  für Romy Dollé, dass sie mit der Paleo-Diät gesund und zufrieden leben kann.

Kurzes Fazit: Auch wenn ich mich nicht mit der Ernährung des Paleo-Codes identifizieren kann, könnte ich mir vorstellen, dass Paleo speziell für Sportler, bei einer Glutenunverträglichkeit oder auch als Diät durchaus sinnvoll ist. Frische Zutaten sind hier in jedem Fall ein sinnvolles Muss. Bewegung ist immer gut. Ob  eine gesunde kohlenhydratlose Ernährung mit regelmäßigem Sport jedoch Paleo heißen muss, lass ich einfach mal offen. Das Buch bietet eine gute Mischung aus eigenen Erfahrungen, Rezepten, Fitnesstipps und Erläuterungen zur Ernährung.

Interesse am Buch?

Ich würde das Buch »Der Paleo-Code« von Romy Dollé tauschen. Solltest du Interesse haben und vielleicht ein anderes Kochbuch im gleichen Preissegment tauschen mögen … gern.
Das Buch ist so gut wie neu, es hat aber einen Rezensionsexemplar-Stempel auf dem Buchschnitt, da es eben ein Rezensionsexemplar ist. :-) Schreib mir einfach eine E-Mail oder hinterlasse einen Kommentar. Ich freu mich.

 

Romy Dollé
Der Paleo-Code
Die Steinzeit-Diät
Hardcover
285 Seiten
Systemed Verlag, August 2014
ISBN 978-3-927372-86-3
19,99 €

 

Webtipps:

 

Vielen Dank an den Systemed Verlag!

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