Hätte ich mir die Rezension zu diesem Buch auf amazon angesehen, dann hätte ich das Buch – trotz des runtergesetzten Preises – möglicherweise nicht gekauft. Und das wäre schade gewesen. »Das Kochbuch« von Michele Cranston lag auf dem „Wühltisch“ bei Thalia. Bevor ich ein Kochbuch kaufe, betrachte ich – ähnlich wie beim Roman – den Inhalt. Hier sind mir viele Fotos wichtig und ansprechende Erklärungen zu den Rezepten. Außerdem sollten mich die Umsetzung der Gerichte und die Ideen ansprechen. Ich muss es nachkochen können. All das fand ich bei »Das Kochbuch«, und bei einem Preis von unter 5,- € konnte ich dann wirklich nicht mehr „Nein“ sagen.
Erschienen ist das 400 Seiten starke, großformatige Hardcover 2011 im Christian-Verlag, dessen Veröffentlichungsschwerpunkt bei Kochbüchern und Bücher zum Thema Garten, Lifestyle, Reisen und Wohnen liegt. Leider ist über »Das Kochbuch« oder die Autorin Michele Cranston auf der Verlagsseite nicht mehr zu finden.
Auf ihrer Webseite konnte ich jedoch lesen, dass Michele Cranston in Australien lebt und bereits einige Erfahrung in den Bereichen Kochen und Schreiben vorzuweisen hat.
Das empfand ich auch beim Lesen ihres Kochbuches.
Lesen ist natürlich zu viel gesagt. Ich weiß nicht, wie du das machst, aber ein Kochbuch blättere ich durch, interessante Rezepte lese ich intensiv, mache mir meine Gedanken darüber, nehmen sie als Anregung oder koche sie – meist mit ein, zwei Änderungen – nach. Oft klebe ich bunte Streifen in die Rezepte, die ich ausprobieren möchte. Ein Kochbuch nehme ich immer wieder zur Hand und frische so meine Erinnerungen daran auf.
Das Buch ist nach Tageszeit sortiert und beginnt mit der Zubereitung des Frühstücks und dem perfekten Ei. Gekocht, gebraten, im Ofen gestockt, oft geschlagen, manchmal gerührt oder gewendet, als Rührei oder Omelett. Nun ist das Frühstück in England und Australien meist etwas deftiger, denn in dieser Kategorie befinden sich auch Ofentomaten, gebackene Bohnen, Muffins oder Pfannkuchen. Dazu Rezepte für Brot, Smoothies oder Müsli.
600 Lieblingsgerichte, Getränke für jeden Anlass, Süßes zum Kaffee und Herzhaftes für den Abend bietet Michele Cranston an. Alle Rezepte sind mit einem Foto versehen, die Rezeptanleitungen sind kurz, aber ausreichend.
Den Schokoladenkuchen auf Seite 189 habe ich mit zusätzlich 100 g aufgelöster Kuvertüre verfeinert. Ein tolles Rezept und ein fluffiger und schön weicher Schoko-Kuchen.
Die Cookies von Seite 201 musste ich schon drei Mal backen (dazu demnächst mehr). Aber ich bin noch lange nicht fertig mit den Rezepten, denn allein die Back-Kreationen gefallen mir allesamt.
Wie bei vielen Köchen oder Bäckern hat auch Michele Cranston ihre persönliche Vorgehensweise der Zubereitung: In beinahe jedem süßen Rezept wird die weiche Butter zuerst mit dem Zucker schaumig geschlagen und dann die entsprechende verquirlte Menge Eier dazu gegeben, bevor dann Mehl, Backpulver und weitere Zutaten folgen.
Häufig – und so habe ich es bisher auch gemacht – wird das Ei mit dem Zucker schaumig geschlagen, dann kommen die weiteren Zutaten dazu. Ich muss aber sagen, dass die Cranston-Methode sehr tolle Teige produziert. Ich werde das auch bei meinen eigenen Rezepten ausprobieren.
Die erklärten Dressings, das Vegetarische oder das Brot habe ich schon als Anregungen zum Kochen verwendet. Und den Tipp, ein bisschen Sahne ins Rührei zu geben, musste ich letzten Sonntag kurzerhand umsetzen. Sehr lecker!
Fazit: »Das Kochbuch« von Michele Cranston ist ein vielfältiges Nachschlagewerk, das sich jedoch nicht für den Anfänger eignet. Einige Erfahrungen im Bereichen Kochen und Backen sollten bereits vorhanden sein. Dann aber bietet dieses Kochbuch tolle Rezepte und viele schöne Ideen.
»Das Kochbuch« Michele Cranston Christian Verlag, 2011 ISBN 978-3862440795Das Buch ist nur noch gebraucht, z.B. bei amazon Marketplace erhältlich.
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