2009 erhielt Christian Henze den Publikumspreis beim starcookers Gourmet Award. Er führt ein eigenes Sternerestaurant, betreibt eine eigene Produktlinie und seit 2009 eine Kochschule. Mehr als zwanzig Kochbücher hat er bereits veröffentlicht und zählt zu den beliebtesten TV-Köchen. Viele kennen ihn aus Sendungen wie Galileo (PRO7) oder Die Kocharena (VOX). Auch mit der eigenen Kochshow „Iss was?!“, die freitags um 17.00 Uhr auf MDR gesendet wird, feiert er Erfolge. Für Initiativen wie „Gesundes Pausenbrot“, gesponsert von Kerrygold, ist sich Christian Henze nicht zu schade. Alle kennen ihn.
Ich kannte ihn nicht. Verzeihung. Asche über mein Haupt – oder besser: Fertigparmesan. Pfui!
Ein Grund mehr sich mit seinem neuesten Buch zu beschäftigen: »A Tavola! Die echte Cucina Italiana für zu Hause«.
Zum Buch
»A Tavola!« – das ist ein bunter Mix italienischer Rezepte, verteilt auf 176 Seiten, dargestellt mit über 100 Fotos.
Das Inhaltsverzeichnis befindet sich vorne, das ist selten, darum erwähne ich es. Mir gefällt das. So weiß ich direkt, wo ich welche Gerichte finden kann. Allerdings befindet sich ein ausführliches Register der Rezepte auch noch mal am Ende des Buches. Aufgebaut ist der Inhalt nach Menüfolge: Antipasti, Pasta und Pizza, Verdure, Pesce und Carne und natürlich Dolci – die Desserts.
Auf den ersten Seiten erzählt Christian Henze von der italienischen Küche und plaudert über die Entstehung des Buches. Persönlich.
Die Rezeptangaben sind meist für 4 Personen, Tipps zum Anrichten schließen die übersichtlich gestalteten Rezeptseiten ab. Zwei Buchseiten pro Rezept – auf der einen Seite die Angaben, auf der anderen (meistens) das fertige Gericht.
Der Mix aus herzhaften und süßen Speisen ist gut gelungen. Schade finde ich, dass kein Platz für ein Nudelteig-Rezept blieb. Dafür verweise ich dann auf »Jetzt! Nudeln« von Sebastian Dickhaut.
Dafür präsentiert Christian Henze zwei unterschiedliche Pizza-Teig-Rezepte, die ich deswegen interessant finde, weil ich bisher weder Kartoffelmehl noch Hartweizengrieß in den Hefeteig gemischt habe. Das werde ich bei der nächsten Pizza ausprobieren.
Mein Pizzateig reicht für zwei Bleche:
- 500 g Weizenmehl
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 1 EL Olivenöl
- 2 TL Meersalz
- 280 ml warmes Wasser
- Alles gut vermischen und, wer hat, in der Brotmaschine gehen lassen, ansonsten an einem warmen Ort, ca. 2 Stunden gehen lassen. Teig in zwei Kugeln aufteilen und auf zwei Bleche legen, mit je einem trockenen Küchenhandtuch abdecken und noch mal mind. eine halbe Stunde die Teigkugeln ruhen lassen. Ausrollen. Belegen. Backen.
Die Fotos machen Appetit und nicht nur Lust auf italienische Küche, sondern auch auf einen Sommerurlaub. Manche Fotos sind mir allerdings mit zu vielen Menschen versehen und wirken sehr überhübscht. Nein, kein Neid. Gutaussehende Männer finde ich durchaus attraktiv und Christian Henze gehört nicht zu den unansehnlichen Köchen, aber in einem Kochbuch wünsche ich mir weniger humane Egozentrik, dafür mehr köstliche Nahrungsmittel – nett arrangiert. Aber, klar – die gibt es natürlich auch.
Wer vor dem Kauf einen Blick riskieren will, der findet Rezepte aus dem Buch auch auf der Verlagsseite und auf der Webseite des Kochs.
Was habe ich daraus gekocht / gebacken?
Ich fange beim Dessert an – wie immer – und so gab es Aprikosentarte mit Mandel-Zimtstreuseln (S. 170). Das Rezept passt in die Saison, denn französische Aprikosen gibt es zurzeit frisch auf dem Markt.
Zu spät hatte ich gelesen, dass die Backform einen Durchmesser von 20 cm haben sollte. Doch auch die 26 cm Tarteform füllte der Teig aus, ich musste zwar ein bisschen mehr formen, aber es ging. Beim nächsten Mal würde ich ein bisschen mehr vom Teig anrühren.
Die Aprikosentarte ist nicht so süß und schmeckt genau deshalb sehr lecker. Diese Tarte habe ich nicht zum letzten Mal gemacht. Vielleicht kombiniere ich dann die Aprikosen und die Zimtstreuseln mit einem Tarteboden-Grundrezept aus »Tartes & Tartelettes« von Aurélie Bastian.
Christian Henze rät übrigens, den Kuchen abkühlen zu lassen. Abgekühlt schmeckt die Aprikosentarte super – stimmt, aber auch warm – mit Sahne – Mmhh!
Beim nächsten Gericht habe ich mich von zwei Rezepten inspirieren lassen. Ich hatte noch Nudeln von einem der Vortage im Kühlschrank. Dazu brauchte ich eine leckere Tomatensauce, die ich aus den Rezeptvorschlägen zu Pias lauwarmer Pasta-Salat (S. 49), Linguine in roter Pestosauce (S. 58) zusammengestellt und mit Nudeln di Nicole ergänzt habe..
Fazit: Vielfältige und unkomplizierte Gerichte, die mit Zutaten zubereitet werden, die (fast) überall erhältlich sind. Ein italienisches Kochbuch, das die Sonne auf den Teller bringt. Lecker!
Anmerkung: Das Buch enthält Rezepte für Fleisch- und Fischesser, Vegetarier und Veganer (z.B. Balsamico-Linsen, S. 95). Ein spezielles veganes oder vegetarisches Kochbuch ist »A Tavola!« nicht.
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Christian Henze
A Tavola! Die echte Cucina Italiana für zu Hause
Südwest Verlag, März 2015
Gebundenes Buch, Pappband, 176 Seiten
ca. 100 Farbfotos
ISBN 978-3-517-09319-2
€ 22,99
Webtipps:
- Zur Webseite von Christian Henze
- Mehr Infos zum Buch auf der Seite des Verlags
- Weitere Infos zu seiner Kochshow „Iss was!“
- Das Buch A Tavola!: Die echte Cucina Italiana für zu Hause bei amazon kaufen oder einem anderen Buchhändler – online oder direkt vor Ort.
© Cover: Südwest Verlag
Vielen Dank an den Südwest Verlag!