Wenn ich so vor meinen Bücherregalen stehe, muss ich feststellen, dass ich ein Abbruchtyp bin, zumindest was die Serien eines Autors betreffen.
Vollständig habe ich zwar die unterschiedlichsten Horror- und Fantasyreihen (Knaur, Heyne, Bastei etc.). Überall sind kleine oder auch größere Ecken mit Büchern eines Autors, aber nur selten finden sich darunter auch Mehrteiler. Natürlich ist die »Dunkle-Turm« Saga oder »Green Mile« von Stephen King vollständig. Und auch die »Frankstein«-Reihe von Dean Koontz wird eines Tages, wenn dann alle Bücher erschienen sind, komplett sein.
Marcel Feiges »Inferno«-Trilogie ist zwar jetzt im Handel erhältlich, der dritte Teil fehlt mir aber noch. Dieser, sowie die letzten Teile von J. K. Rowlings »Harry Potter« und Cornelia Funkes »Tintenwelt«-Trilogie stehen bereits auf meinem Wunschzettel.
Doch was ist mit Andreas Bull-Hansens »Nordlandsaga«? Es gibt sechs Bände, ich besitze vier und werde die Reihe auch nur beenden, falls ich an den letzten beiden Ausgaben günstig komme.
Gleiches bei »Artemis Fowl« von Eoin Colfer: Ich habe die ersten vier Bücher, die Nachfolgebände hat zwar meine Tochter, ich selbst werde sie mir aber nur gebraucht holen.
Band 1 von Heide Solveig Göttners »Insel der Stürme« darf ich mein Eigen nennen. Bisher habe ich keine Ambitionen den zweiten Band, der im März 2007 erschienen ist, zu kaufen. Und das hängt keineswegs mit der Qualität des Romans zusammen.
Markolf Hoffmanns »Die Zeitalter der Wandlung«. Ich habe alle 3 Bände, den letzten – auch das muss ich gestehen – habe ich auf dem Trödelmarkt erworben. Ursprünglich sollte es eine Trilogie werden, der vierte Band dieser Serie erscheint jetzt im Mai 2007.
Und dann wäre da noch die wirklich schöne Narnia-Edition, von der mir noch viele Folgen fehlen. Auch von Wolfgang Hohlbein oder Monika Felten und Christoph Marzi habe ich die Reihen nicht komplett.
Doch nicht immer liegt die fehlende Vervollständigung der Zyklen daran, dass ich ein Mehrteiler-Muffel bin.
»Kai Meyers Mythenwelten« besteht derzeit aus vier von ursprünglich fünf Büchern. Der letzte Teil wird aber vermutlich nie erscheinen.
Auch »Die Gezeitenwelten« gehört zu den abgebrochenen Zyklen, die möglicherweise eines Tages fortgesetzt wird, wie Karl-Heinz Witzko kürzlich in einem Interview sagte. Bis dahin dürfte noch eine Weile vergehen, und sicher weiß das niemand.
Nicht immer wurde vom Autor eine Trilogie oder ein mehrteiliger Zyklus geplant, oft verlangt der Verlag Nachfolgebände, weil sich der Einzelroman so gut verkauft hat.
Auch da zögere ich dann eher, mir weitere Bände zu holen. Als Autor kann ich es gut verstehen, mehrfach in eine Welt einzutauchen und meine lieb gewonnen Protagonisten wieder zu treffen. Vor allem, wenn der Verlag (und die Leser) mehr verlangen. Als Leser bin und bleibe ich wohl doch eher ein Einzelroman-Fanatiker, der gerne viele Bücher eines Autors liest, aber nicht unbedingt Serien.