Es tut mir leid

Wenn sie auf dich einschlagen und dich beschimpfen, wenn sie dich verprügeln bis das Blut spritzt und dir die Eingeweide aus dem Leib treten, bleibe stehen, nur so behältst du deine Würde. Ich bin gefallen.

Keine Stöckchen mehr und kein virtuelles Leben. Mein reales hat mir in den letzten Jahren immer wieder viel Kraft gekostet, doch in den letzten Monaten kam eine Schüppe nach der anderen. Es fiel mir schon lange schwer, ständig so zu tun als ob. Aber es wäre nun eine Lüge hier weiter zu machen  – über Buchstöckchen zu plaudern, nette Neugikeiten zu erzählen, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Ich brauche Zeit, um im realen Leben weiter zu atmen und das Gehen neu zu lernen. Das Leben ist kein Ponyhof, nein, aber es wäre schön, wenns ein Bauernhof wäre.

An dem Tag, als mir klar wurde, dies hier schreiben zu müssen – gestern – erhielt ich auch zwei Anfragen von Verlagen. Manchmal kommt das Glück zu seltsamen Zeiten, dann, wenn sich nicht einmal mehr Freude einstellen will über diese eine E-Mail auf die ich so lange gewartet habe. Ich werde E-Mails beantworten, ich werde weiterschreiben und „Niemands Niemandsland“ beenden. Alles andere wird sich zeigen.

Aber es wäre schön, wenn ihr ab und an hier reinschaut, um zu sehen, ob ich wieder da bin – das wäre ein tröstlicher Gedanke. Ich danke euch, dass ihr mich all die Jahre begleitet habt und ich bin sicher, wir lesen uns wieder. Nicht morgen, nicht übermorgen. Aber vielleicht nächsten Monat oder nächstes Jahr.

Mach es wie die Gebrüder Grimm: Erzähl es weiter.