Nicole Rensmann – Anam Cara-Seelenfreund (2003)
Originalausgabe als Taschenbuch
Atlantis Verlag 2003
ISBN 978-3936742435
180 Seiten
-> Zur Neuauflage aus dem Jahr 2018.
E-Book Atlantis Verlag, 2011
Cover: Mark Freier
Anam Cara – Seelenfreund wurde 2004 mehrfach nominiert.
2. Platz beim Deutschen Science Fiction Preis 2004 (DSFP)
2. Platz beim Deutschen Phantastik Preis 2004 Roman Debüt national
4. Platz beim Deutschen Phantastik Preis 2004 Roman national
Seit 06. Juli 2004 wird »Anam Cara – Seelenfreund« bei Bookcrossing im Book-Ring gelesen. Wer sich daran beteiligen möchte oder sich nur für die Meinungen der Leser interessiert, folge bitte dem Link.
Klappentext.
Begleiten Sie eine Seele auf ihren Irrwegen durch Zeit und Raum auf der Suche nach ihrem Zuhause, wo die Hinterbliebenen weitaus mehr Qualen durchleben müssen, als nur die des Verlustes eines geliebten Menschen. ANAM CARA ist vielleicht eine Spekulation über Reinkarnation, aber auch eine tragische Geschichte über Tod und Trauer, und dennoch voller Kraft und Hoffnung. Ein gefühlvoller Thriller mit epischen Elementen, einem Hauch Science Fiction und Historischem über die unvorstellbar starke Macht der Liebe.
Nur schwer findet sich Sina nach dem plötzlich Tod ihres Mannes Thomas Heidkamp mit dem Alltag ab. Doch dann erhält sie die Email eines Fremden, der behauptet die Seele von Thomas in sich zu tragen und aus der Zukunft zu kommen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Sina und ihre Kinder befinden sich in tödlicher Gefahr…
Leseprobe aus dem 2. Kapitel /II – Die Gegenwart
An ihrem dritten Jahrestag heirateten Thomas und Sina. Ein Jahr später wurde Lea geboren. Um sich ausschließlich den Kindern widmen zu können, kündigte Sina ihre Stelle als Versicherungskauffrau. Doch nach wenigen Monaten quälte sie die Unzufriedenheit, sich selbst nicht zu fordern und so stellte sie sich bei ihrem früheren Chef vor, der ihre Arbeitskraft stets geschätzt hatte. Er richtete ihr ohne Widerspruch einen Heimarbeitsplatz ein, der Sina flexible Arbeitszeiten ermöglichte.
Sina genoss ihr Glück, denn vor ihrer Begegnung mit Thomas hatte das Schicksal ihr gern massive Felsbrocken in den Weg gestellt.
»Heidkamp«, meldete sich Sina.
»Hallo, Frau Heidkamp. Münster hier.«
Der Anrufer stockte und Sina spürte eine unsichtbare, kalte Hand ihren Rücken herunter und zurück in ihren Nacken rennen. Sina schwieg, ihr Mund wurde trocken und sie wusste, dass dies kein nettes Gespräch werden sollte.
Thomas arbeitete als Programmierer bei einer kleinen Firma knapp vierzig Kilometer entfernt. Die täglichen Fahrten nahm er in Kauf, denn der Job stellte, neben der Familie, seine absolute Erfüllung dar. Und bei Herrn Münster handelte es sich um Thomas´ Chef.
»Frau Heidkamp, Ihr Mann ist noch nicht da. Ist er krank? Normalerweise meldet er sich ja, aber …«
»Er ist noch nicht da? Er ist hier um halb sieben weggefahren, so wie jeden Morgen. Haben Sie versucht, ihn über sein Handy zu erreichen?«
»Nein, das habe ich noch nicht. Frau Heidkamp, machen Sie sich keine Sorgen. Wir hören uns um, ich sag Ihnen später Bescheid.«
Aber sie machte sich Sorgen und plante keineswegs untätig zu warten, bis sich das Büro später bei ihr meldete. Sie verfluchte sich, weil sie die lange Handy-Nummer noch nicht auswendig kannte und nun verlorene Sekunden in ihrem Filofax kramen musste. Umso schneller tippte sie dann die Zahlenfolge. Ein eisiger Finger löste sich von der imaginären Hand in ihrem Nacken und bohrte sich zu ihrem Herzen durch, wühlte sich in ihre Seele und stach sie qualvoll ohne Unterlass.
Das Freizeichen ertönte einmal, zweimal, dreimal. Beim vierten Mal meldete sich jemand.
»Hallo?«
»Wer sind Sie?«, fragte Sina vorwurfsvoll.
»Ich bin Polizeimeister Willem. Darf ich nun um Ihren Namen bitten?«
Für Sekunden fühlte sich Sina wie gelähmt. Als ihre Hand zu zittern begann und die Lähmung von ihr abfiel antwortete sie: »Sina Heidkamp.«
Am anderen Ende der Leitung hörte sie ein Flüstern und Tuscheln, so als spreche der Polizeibeamte mit einer anderen Person.
‚Mit Thomas?‘, durchfuhr es Sina. ‚Bitte, lieber Gott, lass ihn mit Thomas reden.‘
Dann fragte der Mann: »Sind Sie die Ehefrau von Thomas Heidkamp?«
»Ja.«, antwortete Sina, und das Quäntchen Hoffnung, an das sie sich geklammert hatte wie eine Fliege an einen Strohhalm in einem Glas Milch, wurde von einer grausamen Gewissheit überdeckt. Ihr Köper sackte ein Stück in sich zusammen, so als habe ihr jemand die Wirbelsäule gestohlen.
»Frau Heidkamp, fährt Ihr Mann einen silbernen Ford mit dem amtlichen Kennzeichen … «
Der Strohhalm zerbrach mit einem leisen »Knack«. Die Fliege strampelte um ihr Leben. […]
Rezensionen
Nicole Rensmann springt zwischen Handlungsebene, Zeiten und Protagonisten hin und her – und erst aus der Summe ergibt sich das Gesamtbild, das eine große Liebe beschreibt, die der Tod nicht beenden kann, die den Tod sogar überwindet. Wie das möglich ist, bleibt vage, doch eine futuristische Technologie und der starke Wille machen hier das Unmögliche möglich und verleihen auch dem Satz „Ich würde sterben für dich.“, den man so oft in tragischen Filmen und Büchern vorgesetzt bekommt, eine völlig neue Dimension.
»Anam Cara – Seelenfreund« ist ein ergreifendes Drama mit phantastischen Elementen, das ganz anders abläuft, als man erwartet.
Quelle: Irene Salzmann, phantastiknews.de, 09.09.2012
Fazit: Eine außergewöhnliche Story verbunden mit einer sehr gefühlvollen Sprache, gut gewürzt mit Spannung an den richtigen Stellen. Ich kannte die Autorin vorher nicht, aber ich bin mir sicher »Anam Cara« wird nicht mein letztes Buch von Nicole Rensmann sein.
Quelle: Ricarda Ohligschläger, Literaturnetz-Blog, 17.10.2009
Wer diesen Roman beginnt zu lesen, der wird gefesselt sein von ihm. Im Prinzip habe ich nichts dergleichen bisher gelesen. Worum handelt der Roman? In erster Linie um Seelenwanderung. In zweiter Linie die Überwindung der Liebe von Zeit und Raum. Aber auch von abgrundtiefen Hass und den Umgang mit dem Tod und Trauer. […]
Quelle: Von www.ausderseele.de, 20.12.2005
Hallo Nicole, auf diesem Weg möchte ich Dir zu dem Roman „Anam Cara – Seelenfreund“ ganz herzlich gratulieren. Ich war bei der Lektüre total gefesselt. Ein gelungener Crossover aus Mystery, Romantik und ein wenig SF. Wie Du die arg verworrenen Fäden der Story zusammengehalten hast, ist schon bewundernswert. Die handelnden Seelen und ihre wechselhaften Erlebnisse in verschiedenen Zeitaltern und Reinkarnationen waren mir sehr nahe. Wie lange ist es her, dass ich ein Buch gelesen habe, dessen Helden dem Autor/der Autorin derart am Herzen lagen? Bitte weiter so.
Mit Vorfreude auf weitere bewegende Publikationen aus Deiner Feder (und der Hoffnung, dass bis dahin nicht zu viel Zeit verrinnen wird)
grüßt aus München
Ralf Bodemann, per E-Mail im Juli 2004
[…] Die Autorin Nicole Rensmann, die sich vor allem mit Büchern zu Stephen King und Dean Koontz hervortat und für das Magazin „phantastisch!“ schreibt, stellt ihren ersten Phantastik-Roman gekonnt vor. Sie ist eine Autorin, die nicht nur spannend schreibt, sondern sich auch noch darüber Gedanken macht, wie sie es schreibt. Das gleiche gilt für den Titel ihres Buches. Anam Cara kommt aus dem gälischen und heisst nichts anderes als Seele und Freund. Stilsicher erzählt Nicole Rensmann eine abwechslungsreiche Geschichte, die manches Mal doch an Stephen King erinnert, dessen Fanclub sie einmal führte. Bei diesem Buch muss man schon dran bleiben, um den Faden nicht zu verlieren. An manch einer Stelle hätte ich gern mehr über die Personen und die Situationen erfahren. Wenn man sich daran hält, hält man ein Buch in den Händen, dass man auch gern in einem Stück durchliest. Ein sehr ansprechender und empfehlenswerter Roman.
Quelle: Der Bücherbrief, Ausgabe Januar, Nr. 358 – Erik Schreiber
Gibt es die unsterbliche Liebe, die die Ewigkeit überdauert? Ist es möglich, dass zwei Seelen alle Grenzen von Raum und Zeit überwinden und ihrer Bestimmung folgend zueinander finden? Nicole Rensmann, ehemalige Leiterin des deutschen „Stephen King“-Fanclubs und seit drei Jahren freie Schriftstellerin, die zur Zeit an einem Vampir-Roman für den Festa-Verlag arbeitet, geht in ihrem jüngsten Roman „Anam Cara – Seelenfreund“ (Atlantis Verlag 2003, 178 Seiten, EUR 11,90) diesen Fragen nach und erzählt in dem gefühlvollen, mit Elementen der Science-Fiction und des historischen Romans angereicherten Thriller von einer unsterblichen Liebe, die gegen Schicksal, Unglück und Zufall bestehen muss.
Hermann Urbanek, Science-Fiction Magazins Space View 01 / 04
Ein ungewöhnlicher, anspruchsvoller Roman, der sich deutlich von den üblichen Schemata abhebt. Es ist erstaunlich, wie viele Themen die Autorin auf nur 178 Seiten anreißt: es geht um Seelenwanderung, Zeitreise, künstliche Intelligenz, Homosexualität, ewige Liebe, ebensolchen Hass und nicht zuletzt um den Umgang mit Tod und Trauer.[…]
Es gibt viel Phantastik, etwas Science Fiction, ein bisschen Krimi, dazu ein umfassendes Autorenporträt und insgesamt gute Unterhaltung auf hohem Niveau.
Quelle: SF Club von Michael Baumgartner: Rezension von Sabine Lang
Hoi Nicole.
Phantastisch! Ein kleines Meisterwerk – nur leider zu kurz!
[…] Auf jeden Fall fand ich den Kern des Buches – diese Seelenwanderung – vom Thema her phantastisch und hätte noch gerne weiter gelesen. Auch sind bestimmte Abschnitte wirklich absolut gefühlvoll geschrieben: Beispielsweise als Sina vom Tod von Thomas erfuhr (Die Beschreibung mit der Fliege – Wahnsinn!) oder am Anfang die Beschreibung des Geschichtenerzählers. Wirklich Toll!
Ich freue mich auf Dein nächstes Buch.
Gruss
Manfred
Manfred Müller, Schweiz – per Mail 12.12.2003
[…] Manchmal meinen wir, das Ende zu ahnen, doch dann wieder nicht, und zum Schluss sind wir erst recht überrascht. Nicole Rensmann hat es wunderbar verstanden, uns auf der Reise zu unterhalten und uns bei der Stange zu halten. An der einen oder anderen Stelle hätten wir vielleicht gerne ein wenig länger verweilt, noch ein bisschen mehr gelesen, noch mehr teilgenommen. Aber auf jeden Fall danken wir der Autorin, dass wir die Seele auf ihrer Wanderung begleiten durften. Selbst wenn wir unterwegs oftmals traurig sein und uns fürchten mussten, so hat es uns doch sehr viel Spaß gemacht.
Barbara Jung, November 2003, erschienen im SF-Flash Nr. 210 vom 21.11.2003, sf-flash.de
„Zum Gelingen trägt im wesentlichen bei, dass es die Autorin vermag, auf dem sehr begrenzten Raum von gerade mal 177 Seiten viel Sympathie für ihre beiden Hauptfiguren aufzubauen, so dass der Leser die Seiten automatisch und schnell umblättert, weil er wissen möchte, was mit ihnen geschieht.
Gerade der tragische Verlust des Ehemanns der Hauptperson am Anfang durch einen Autounfall ist von bedrückender Intensität und selbst der sich für abgebrüht haltende Verfasser dieser Zeilen muss gestehen, dass er da eine Träne nicht ganz verdrücken konnte.[…]
Insgesamt also ein fesselnder, gut geschriebener kurzer Roman, der einen teilweise auf faszinierende Weise im unklaren lässt, wo die Reise hingeht, bevor er dann doch sichere Zuflucht in zwar durchaus spannenden, aber letztlich doch konventionellen Thriller-Bahnen sucht.“
Oliver Naujoks, 10.11.2003
„Anam Cara ist ein ungewöhnlicher Roman, der beim Lesen ein Feuer starker Gefühle und tiefer Emotionen entfacht.“
Martin Kay, Schriftsteller, per Mail, 21.10.2003
So ich bin mit der Lektüre durch!
Ich muss Dir leider sagen… er hat mir SEHR GUT gefallen.
Vor allem gefiel mir der Mix an Mystery, Realhorror und der leichte Touch ins SF-Genre!!
Du hast auch gekonnt die vielen Handlungsebenen zum Schluss zusammengeführt.[…]
Greetz
Werner Placho alias Anubis, Horror-forum.com, 17.10.2003
Hallo Nicole!
Ich habe mir gerade die Zeit genommen, Deine Textprobe von o. g. Roman zu lesen. Gratulation, kann ich nur sagen. Es ist eine sehr vielversprechende Story, wichtiger aber noch die Leseprobe: Du schaffst richtig Atmosphäre, im Gegensatz zu vielen anderen (publizierten) Büchern, braucht man nicht erst weiß ich wie viele Seiten um in die Geschichte „hineinzukommen“. Natürlich kann ich nur von dem sprechen, was ich bisher gelesen habe. Anmerken möchte ich noch, dass ich hoffe, dass der Rest des Romans auch so „einfach“ geschrieben ist. Mit einfach meine ich keinesfalls schlecht; aber ein anderer Autor hätte vielleicht – bei diesem Thema – den Fehler gemacht (wobei ich sagen muss, dass ich es als Fehler angesehen hätte, andere mögen darüber anders denken), alles so kompliziert zu schreiben, dass jedes Vergnügen beim Lesen erlischt. Ich wünsche Dir viel Glück bei der Verlagssuche!
Liebe Grüße
Stefan
Stefan Krüger, per Mail, 12.01.2001
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, dir nochmals für die Zusendung des Bastei-Heftes zu danken. Ich muss dir widersprechen, denn ich finde die Geschichte recht gut. Aber ich kenn das von mir selbst, ich mach mich auch immer schlechter, als die anderen mich finden. Außerdem konnte ich eine Kollegin überreden, für mich ins Internet zu sehen, so dass ich jetzt die Leseproben deiner Geschichten auch endlich gelesen habe, die wirklich Lust auf mehr machen. Vor allem „Um halb zwölf“ (ich glaub, dass sie so hieß) hat mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht! Sollte sie veröffentlicht werden, kannst du für mich gleich ein Exemplar bestellen … *lach*
Cornelia Dürlich, per Mail, 29.08.2000
Hallo Nicole,
ich bin über die „Romansuche“ auf Deinen Text „Um halb zwölf“ gestoßen und wollte Dir sagen, dass ich sowohl die Idee als auch den Text, den ich bisher dort lesen konnte, super finde!!! Ich würde das Buch sofort kaufen (schade, dass Du noch daran schreibst!) und kann nur hoffen, dass Du einen Verlag findest, damit ich es irgendwann lesen kann!!! Oder hast Du in der Zwischenzeit schon einen gefunden? …
Über eine Antwort würde ich mich freuen!
Bis dahin viel Glück (mit den Verlagen) und viele Grüße aus München,
Katja
Katja Mertesacker, per Mail, 03.08.2000