Nach sechs Stunden Schlaf und einem reichhaltigen Frühstück fuhren wir zu Frankfurter Buchmesse. Obwohl wir um neun Uhr und somit beinahe die Ersten waren, die durch die Hallen wanderten, hatte ich das Gefühl, dass viel mehr Leute in diesem Jahr die Messe besuchten, als im letzten.
Mein erster Termin brachte mich in die Halle 4.0 zum Verlag Eifelkrone. Dort saß ich eine Stunde, unterhielt mich mit Verleger und Lektorin, erfuhr dabei ein paar interessante Neuigkeiten. Und zum Schluss erwarb eine Kundin »Die Staubfee« und ließ das Buch von mir signieren.
Ja, es war die Einzige, obwohl mehrfach durchgesagt wurde, dass ich mich am Stand aufhielt. Aber, ich hatte es nicht anders erwartet. Der Verlag ist noch eher unbekannt, ich sowieso.
Die Hemmschwelle einer unbekannten Autorin gegenüber ist viel größer, als z B. bei einer J.K.Rowling, einem Wolfgang Hohlbein oder auch einer Nina Blazon (dazu später), zu denen Leser, Gäste und Besucher schon aus reiner Neugier hingehen und um Autogramme oder Fotos bitten.
Aber es ist okay. Ich war da, mein Name wurde mehrfach genannt, ich habe mich gut unterhalten.
Für ein paar Minuten schauten wir bei VPM vorbei, winkten Klaus Bollhöfener und Gabi Scharf zu und dann ging es weiter zu meiner Agentin, Frau Bernardi von der Agentur Meller.
Frau Bernardi ist eine sympathische, geduldige und offene Frau, ich mag sie und das ist für eine weitere Zusammenarbeit durchaus hilfreich. Wir haben uns kurz über »Romanicus« unterhalten, aber es gibt keine Offenbarungen, die ich euch heute mitteilen könnte. Ich schreibe weiter …
Nach diesem Termin erholten wir uns erneut bei VPM. Der Perry Rhodan Stand ist die kleine Oase auf der Messe, an der Ecke erscheint es einem nicht nur ruhiger zu sein, auch die Luft ist nicht so dick und die Leuten wirken entspannter. Dort trafen wir erneut auf Frank Böhmert und unterhielten uns über Mangas, Buchprojekte und Ziele.
An dieser Stelle, mal einen Gruß an Frank, den ich in natura viel sympathischer finde, als in den Foren – muss ja auch mal gesagt werden.
Danach trennte ich mich endgültig von meinem Mann (natürlich nur für diesen Messetag), bisher hatten wir uns nach den Terminen irgendwo getroffen, ab diesem Zeitpunkt zog er alleine über die Messe und ich ging zu Ueberreuter.
Frau Herbinger, verantwortlich für Presse – und Öffentlichkeitsarbeit, hatte um einen Termin gebeten und ich freute mich darauf. Sogar noch ein bisschen mehr, als mir Sachertorte angeboten wurde. Da konnte ich nun wirklich nicht nein sagen, zumal ich seit dem Frühstück nichts gegessen hatte. Die Zeit fehlt auf der Messe und Hunger stellt sich komischerweise gar nicht ein, Flüssigkeit wird komplett ausgeschwitzt – was auch gut ist, denn speziell die Damentoiletten sind spätestens ab halb elf dicht.
Aber zurück zu Ueberreuter. Mit Frau Herbinger habe ich mich über das Verlagsprogramm unterhalten und es wird sicherlich demnächst einige Specials darüber in phantastisch! geben. Details verrate ich aber noch nicht. Frau Herbinger stellte mich dann ihrer Kollegen vor, der Lektorin Susanne Evans. Ich muss gestehen, ich hatte ein schlechtes Gewissen mit ihr über »Romanicus« zu sprechen, denn Frau Evans wirkte müde und angespannt – was aufgrund ihres Terminsplans auch kein Wunder war. Und so bat sie mich, ihr »Romanicus« erst einmal zu. (Daumen drücken kann aber nicht schaden! Danke schon mall!)
Längst war auch Nina Blazon angekommen, mit der ich mich im Anschluss treffen wollte. Doch Nina hatte gar keine Zeit, sie wurde umringt von ihrem Fanclub, deren Mitglieder allesamt schwarze T-Shirts trugen, auf dem das Cover von Ninas Roman »Rückkehr der Zehnten« abgedruckt war. Sie signierte T-Shirts und Bücher. Es wurden Fotos geschossen und Infos ausgetauscht. Toll! Ich stand am Rand, reichte ihr ab und an einen schwarzen Stift (wie sagte Klaus Bollhöfener: »Ein Autor sollte ohne Stift nie auf die Buchmesse gehen.«) und betrachtete das Geschehen mit Wohlwollen. Nina gehört zu den Autoren, den man neidlos jeden Erfolg gönnt, ohne einen Funken von „Ich möchte auch berühmt, schön, reich und beliebt sein“ zu verspüren. Aber auf diesen Punkt, komme ich dann wiederum viel später …
Naja, wie dem auch sei, irgendwann gelang es uns dann doch einen der Tisch bei Ueberreuter zu ergattern und uns lange zu unterhalten. Später kam noch Brigitte Melzer dazu, ihr Roman »Im Schatten des Dämons« erschien ebenfalls bei Ueberreuter.
Wer glaubt Perry Rhodan allein wäre eine große, herzliche Familie bestehend aus Autoren, Lektoren, Verlegern und den Fans, die man als Autor nur schwerlich vermissen möchte, der irrt. Bei Ueberreuter empfand ich das Gleiche, auch wenn ich nicht dazugehöre. Nina bestätigte mir dieses familiäre Gefühl.
Tja und dann eilte ich zu meinem letzten Termin. Ich traf Monika Felten und ihre Schwester Sabine Streufert zu einem kleinen Plausch.
Um halb vier traf ich meinen Mann wieder in der Perry-Oase und obwohl wir müde und geschafft waren, mit Büchern, Prospekte und Visitenkarten beladen, tausend neue Ideen und Termine im Kopf, führen wir doch noch – entgegen meiner eigentlichen Planung – zum BuchmesseCon.